Der Krieg gegen die Yukks
Spray war verbraucht, und ich konnte die Augenbrauen nicht umfärben. Ich nahm die hochgeschwungenen schwarzen, griff mir dann einen blonden Haarteil, den ich als Schnurrbart verwendete. Ich weitete meine Nasenlöcher ein wenig und verpaßte dem Arcarogesicht einige Warzen aus Kitt. Die schweren Jungs waren noch an Ort und Stelle.
Ich drehte meine violette Jacke mit dem orangen Futter um, nahm die gelbe Krawatte ab und öffnete den Kragen. Mehr konnte ich nicht tun. Ich machte die Tür auf und trat ins Freie.
Ich hatte drei Schritte gemacht, als der Liston in meine Richtung schaute. Die Kinnlade fiel ihm herab. Er schlug seinem Kumpel den Ellbogen in die Seite, und dem blieb dann auch der Mund offen stehen. Ich zögerte nicht länger. Ich rannte durch die nächstbeste Tür.
Ich kam in einen kühlen, dunklen Raum, in dem über einem langen Tresen Bierreklamen leuchteten. Ich rannte vorbei, sauste durch den Hintereingang, stand in einem Gang und hatte den Wayne vor mir. Er beugte sich etwas vor und breitete die Arme aus. Ein typischer Fehler, den die Amateurschläger gern machten. Ich senkte den Kopf und traf ihn unterhalb seines Jackenknopfs. Nicht gerade die beste Behandlung für einen Arcaroo, aber der Wayne war noch schlechter dran. Er erstarrte, zischte und rollte die Augen. Er hatte genug für heute.
Ich nahm die Beine unter die Arme und torkelte auf das Ende des Ganges zu.
Meine Gleichgewichtsteile klapperten wie Kastagnettenn. Ich prallte ein paarmal gegen die Wände, beschrieb draußen auf der Straße einen Halbkreis und winkte ruckweise mit dem noch funktionierenden Arm ein Taxi herbei und brach zusammen. Der Fahrer beugte sich aus dem Wagen, packte mich an der Schulter und hievte mich hinein. Diese Kerle mögen vielleicht fest in die Sitze eingebaut sein und unterhalb der Hüften zu Ende sein, aber ihre Arme können wenigstens zupacken.
„Sieht so aus, als hätten Sie Schwierigkeiten.“ Er warf einen prüfenden Blick in den Spiegel. „Sind Sie von einem Dach geplumpst?“
„So ungefähr. Bringen Sie mich rasch zum Banshire Building.“
Er hob ab, und ich beugte mich über die Nachstelleinrichtung und tat, was ich konnte, um die Schaltkreise wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ich sah nicht mehr alles doppelt, und die Zusammenarbeit der Beine war wieder so weit in Ordnung, daß ich ohne Hilfe aussteigen konnte, als der Heli hart auf dem Dach aufgesetzt hatte.
„Fünf Cees“, brummte der Taxifahrer. Ich zahlte und sagte: „Warten Sie fünf Minuten, bin gleich zurück.“
„Seien Sie mir nicht böse, aber halten Sie sich lieber an die Konkurrenz.“ Wie ein Wirbelsturm hob er ab.
Der Arcaro sah recht mitgenommen aus. Ein Wunder, daß ich es in ihm überhaupt bis hierher geschafft hatte.
Ich rannte zur Tür. Der Sullivan würde recht überrascht sein, wenn ich ihn jetzt finden würde. Als ich am Spiegel im Flur vorbeikam, setzte ich meine Waschbärenmütze zurecht, drückte die Eingangstür auf und rannte vier großen Polizisten in die Arme, die draußen auf mich warteten.
Verglichen mit anderen Gefängnissen steckte ich jetzt in einem ziemlich luxuriösen. Ich mochte es trotzdem nicht. Vom Fenster hatte man einen herrlichen Blick auf Granyauck, das etwa sechshundert Meter direkt unter einem lag. Gitterstäbe gab es keine, aber die Mauer war so glatt, daß an ein Hinabklettern nicht zu denken war.
Der Schließer sah mich an und sagte: „Sie sind also Barney Ramm? Sie hätten sich nicht mit vier Polizisten auf einmal einlassen sollen. So einen Schaden deckt Ihre Versicherung nicht.“
„Ich möchte meinen Manager sprechen!“ brüllte ich so laut ich konnte. „Das könnt ihr mir nicht antun! Sie kriegen Ihr Fett wegen Freiheitsberaubung.“
„Beruhigen Sie sich, Ramm.“ Der Bulle schwenkte sein Stromstoßgerät durch die Luft, nur um mich daran zu erinnern, daß er eines bei sich hatte. Ein Schuß damit würde mein Nervenzentrum zu einem Klumpen verschmelzen lassen. „Sie bleiben erst mal eine Weile hier“, sagte der Polizist. „Sonst kriegen wir Schwierigkeiten mit Kommissar Malone.“
„Malone? Der Kommissar für die Kampfarenen? Was hat der denn hier zu sagen?“ Mir blieb der Mund offen stehen.
„Ja“, sagte der Polizist. „Er ist außerdem Polizeikommissar. Kommt mir so vor, als ob Malone Sie nicht riechen kann.“
„He!“ Ein schlimmer Gedanke macht sich in meinem Kopf breit. „Diese Genugtuungssache gegen mich, wer hat die angemeldet?“
Der Polizist tat so,
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