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Der Krieger und der Prinz

Der Krieger und der Prinz

Titel: Der Krieger und der Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merciel Liane
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berichten zu müssen, dass Euch etwas zugestoßen ist.«
    »Darüber braucht Ihr Euch keine Sorgen zu machen«, entgegnete Brys mit einem wölfischen Grinsen. »Es ist nicht meine Absicht, selbst derjenige zu sein, der den Tod findet.«
    Als er wieder auf der Straße stand, hatte sich seine Laune erheblich verbessert. Baoziten hatten das Massaker von Weidenfeld verübt, und sie waren dafür bezahlt worden. Er wusste noch immer nichts über ihre Dorne, was ein Problem war, aber einer der Soldaten würde ihm vielleicht bald in die Hände fallen, und dann würde er mehr erfahren.
    Noch erfreulicher als die Aussicht auf Blut war das Wissen, dass Veladi wohlauf war. Merrygold hatte sich – vernünftigerweise – geweigert, noch mehr durchblicken zu lassen, aber so viel hatte sie ihm immerhin mitgeteilt. Veladi lebte, war gesund und hatte ihn nicht vergessen.
    Bei ihrem letzten Gespräch hatte sie davon gesprochen, nach Cailan zu gehen. Vielleicht war sie dort draußen unter demselben Sternenhimmel, jagte unter dem schimmernden Turm der Himmelsnadel und trug endlich ihr eigenes Gesicht. Frei.
    Er würde vielleicht selbst nach Cailan gehen, dachte Brys. Sobald er hier fertig war. In Calantyr gab es nicht viel Bedarf an Söldnern, aber er konnte eine andere Aufgabe finden.
    Er war so versunken in Gedanken, dass er das leise Trippeln von Schritten hinter sich erst bemerkte, als es beinahe zu spät war. Offensichtlich hatte einer seiner Möchtegernbetrüger doch noch beschlossen, ihn zur Rede zu stellen; die Schritte klangen zu zaghaft und zu ruckartig für einen erfahrenen Straßenräuber. Brys änderte die Richtung, damit er an der Ladenfront eines reichen Mannes vorbeigehen konnte, einer mit Glasfenstern, und warf im Vorüberschreiten einen Blick in die Scheibe.
    Das Glas war uneben und zerkratzt und das Spiegelbild zu klein, um viel zu verraten, aber als sein Verfolger an einer der Nachtfackeln der Stadt vorbeikam, erhaschte Brys einen Blick auf eine magere Gestalt mit schlechter Haltung. Renshil.
    Mit geballten Fäusten betrat er eine Gasse, wandte sich der Mauer zu, als wolle er seine Blase entleeren, und wartete darauf, dass Renshil ihn einholte.
    Der kleinere Mann blieb draußen vor der Gasse stehen, direkt hinter der Ecke des nächsten Hauses. Gerade eben außer Sichtweite. Brys hörte sein Zögern, konnte beinahe die Zweifel sehen, die durch Renshils Kopf tanzten. War es die Sache wert? Lohnte es sich wirklich, eine dunkle Gasse zu betreten, um allein einen größeren Mann wegen eines Würfelspiels zur Rede zu stellen?
    Offenbar lohnte es sich. Renshil schlich um das letzte Gebäude herum, sah Brys vor der Mauer stehen und sprang.
    Er war ein ebenso miserabler Kämpfer wie Betrüger. Er kam mit dem Messer in der rechten Hand direkt auf ihn zu und holte mit gestrecktem Arm aus. Keinerlei Raffinesse. Seine Füße verrieten Brys, wo er sein würde, noch bevor sein Arm sich bewegte. Brys packte mit der linken Hand Renshils Unterarm, drückte den Arm weit zur Seite und trat seitlich heran. Gleichzeitig rammte er dem kleineren Mann die rechte Faust in den Magen und drehte sich dabei, um dem Hieb zusätzliche Wucht zu verleihen. Renshil entwich zischend die Luft aus den Lungen, und er knickte in der Hüfte ein.
    Brys hielt Renshils Messerarm noch immer voll ausgestreckt fest und rammte den rechten Ellbogen hart auf den Unterarm des Spielers. Knochen splitterten. Er ließ den gebrochenen Arm los, sodass der Mann zu Boden sackte, und stampfte dann mit einem Stiefel auf die Messerhand. Renshils Finger barsten wie kleine Ästchen. Er würde für eine ganze Weile keine Würfel mehr schieben.
    Die ganze Sache war binnen zweier Atemzüge erledigt. Brys bückte sich und hob das heruntergefallene Messer auf. Es war billig und stumpf, und er hatte die Klinge leicht verbogen, als er Renshil die Hand zerschmettert hatte, aber es würde seinen Zweck erfüllen.
    Er packte Renshil am fettigen Kragen, stieß den Mann gegen die nächste Mauer und kitzelte mit der Spitze des Messers die Unterseite seines Kinns. »Schrei, und ich werde deine Zunge an deinen Gaumen spießen. Antworte mir freundlich, und du wirst vielleicht mit dem Leben davonkommen. Sogar mit allen Gliedern am Leib. Verstanden?«
    Renshil nickte ruckartig. Sein Blick flackerte zu etwas hinter Brys.
    Das war die einzige Vorwarnung, die er hatte. Sie reichte kaum aus. Ein Wispern strich an Brys’ Ohr vorbei, aber er warf sich bereits zur Seite und zog Renshil an die Stelle, an

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