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Der Kristallstern

Der Kristallstern

Titel: Der Kristallstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vonda McIntyre
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Zeffliffl haben sich bedankt«, sagte 3PO laut genug, um von allen verstanden zu werden, »und…«
    »Und wir werden dir all unsere weltlichen Güter geben«, sagte Han zynisch.
    »Nein, Sir, keineswegs«, sagte 3PO. »Sie bejubeln Waru als ihren Wohltäter. Eine finanzielle Entschädigung ist nicht zur Sprache gekommen.«
    Han zuckte die Achseln, nicht überzeugt. »Eine Entschädigung kommt immer zur Sprache«, sagte er. »Letzten Endes. Können wir von hier verschwinden? Die Dankbarkeit macht mich krank.«
    Xaverri wandte sich ab von ihm und verließ das Auditorium. Nach einem Augenblick der Überraschung folgte ihr Han. In der relativen Kühle und Stille des Hofs, sehr willkommen nach dem Tumult in Warus Empfangssaal, schloß er zu ihr auf und berührte ihre Schulter.
    »Xaverri…«
    Sie schüttelte ihn ab und stürmte durch den Eingang. Außerhalb des kalligraphierten Bogens wirbelte sie herum zu ihm.
    »Sprich nie innerhalb des Hofs. Niemals.«
    »He, tut mir leid, ich wollte dich nicht wütend machen.«
    3PO gesellte sich zu ihnen. »Master Han, Mrs. Xaverri, ist irgend etwas nicht in Ordnung?«
    »Doch«, sagte Han, »ich glaube schon. Ich weiß nicht. Nur daß Luke noch immer dahinten ist!«
    Han stürmte durch den Bogengang und rannte über den Hof, unvernünftigerweise besorgt, wenn man berücksichtigte, daß er Luke gerade mal eine Minute aus den Augen verloren hatte. Han eilte zurück ins Auditorium. Zuerst sah er Luke nirgends. Seine Augen waren nicht mehr an das Halbdunkel gewöhnt, und der Lärm und die Hitze machten ihm zu schaffen.
    Er blickte zu der Stelle, an der sie vorhin alle gestanden hatten. Luke war noch genau da, wo Han ihn zurückgelassen hatte. Der junge Jedi starrte auf die Bühne, auf der Waru einen weiteren Bittsteller verpuppt hatte.
    »Komm schon!« Er packte Luke am Ärmel und zerrte ihn gewaltsam aus dem Theater.
    Luke leistete keinen Widerstand.
    Xaverri ging weg, hatte bereits ein paar hundert Schritte auf dem Pfad zum Haupteingang der Kuppel zurückgelegt. 3PO hatte auf halbem Weg haltgemacht, ging ein paar Schritte in Xaverris Richtung und rief bittend ihren Namen, kehrte dann zurück. Als er Han und Luke erblickte, blieb er vor Erleichterung stocksteif stehen und eilte anschließend zu ihnen.
    »Sie wollte nicht warten, Master Han«, sagte er. »Ich habe sie höflich gebeten, aber…« 3PO schwieg, um weitere Worte verlegen.
    »Du machst dir zu viele Gedanken, Purpur-Drei«, sagte Han. »Komm.«
    Er dirigierte Luke an 3PO vorbei. Erst als sie zu Xaverri aufgeschlossen hatten, ließ er Luke los. Sein Schwager hatte keinen Fluchtversuch unternommen. Sein Blick war in die Ferne gerichtet, sein Gesichtsausdruck war leer.
    »Luke, was ist los? Wach auf! Xaverri, warte!«
    Sie tat, was er sagte, aber ihre Schultern waren steif vor Ärger.
    Luke hob den Kopf. Plötzlich war er wieder da, war er wieder er selbst.
    »Ist Waru dein verlorener Jedi?« wollte Han wissen.
    »Nein«, sagte Luke, »ich glaube nicht… Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, was er ist.« Er blickte in die Ferne. »Ich sollte es erkennen können, ich sollte einen anderen Jedi-Meister spüren können. Aber ich kann es nicht.«
    Er holte tief Luft.
    »Ist es irgendeine Art von Manifest der Macht?« fragte Han Luke.
    Luke zögerte, schüttelte dann den Kopf. »Ich bin mir sicher, daß ich es wüßte, wenn es so wäre. Aber es ist nicht der Fall. Es ist… etwas anderes.«
    Er lächelte, ein strahlendes Lächeln, das sein Zaudern, seine Anspannung wegwischte.
    »Aber es war verblüffend«, sagte er. »War es nicht verblüffend?«
    Xaverri nickte. »Jedesmal, wenn ich es Waru tun sehe, kann ich es nicht glauben. Aber ich muß es glauben.«
    »Ich nicht«, sagte Han. »Wenn dieses Ding keine Manifestation der Macht ist, dann kann es nur ein Schwindler sein. Ich kann mir sechs verschiedene Methoden vorstellen, auf die Waru – was auch immer er ist – diese Illusion erzeugen könnte. Man ersetze einen kranken Zeffliffl durch einen anderen…«
    »Aber Sir«, sagte 3PO, »die Gruppengefährten hätten keinen Ersatz für ihre Kameradin akzeptiert. Sie hätten auf eine Hochstaplerin ziemlich heftig reagiert.«
    Han zuckte die Achseln. »Dann hat Waru sie bezahlt.«
    »Die Reaktion kann nicht erkauft werden, Sir«, sagte 3PO. »Sie erfolgt nicht bewußt. Sie ist vergleichbar mit einer allergischen Rückkopplung.«
    Han warf ärgerlich die Arme in die Luft. »Dann war die Kranke die Hochstaplerin oder ein mechanisches

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