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Der Kronrat (German Edition)

Der Kronrat (German Edition)

Titel: Der Kronrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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magische Art und Weise etwas aus Eurem Zeughaus zu Euch holen, um es dem Gegner schwer zu machen, was wäre das?«
    »Egal was?«, fragte er und schmunzelte.
    »Sagen wir, es müsste von zwei bis vier Packpferden getragen oder gezogen werden können.«
    »Also doch nicht ganz so magisch«, stellte er fest. »Aber wenigstens wisst Ihr, wen man fragen sollte. Folgt mir, damit ich Euch staunen lassen kann.«
    Der Korporal nahm eine Laterne vom Haken und entzündete sie mit einem Kienspan am Ofen. »Ich hoffe, Ihr seid gut zu Fuß«, grinste er. »Das, was Ihr sucht, finden wir nur in den tiefsten Tiefen.«
    »Götter«, staunte ich, als es die vierte weite Rampe hinunterging, die wie eine Wendeltreppe die Stockwerke des Lagers verband. »Wie groß ist dieses Zeughaus?« Schon seit wir die erste Rampe nahmen, war ich für die Laterne des Zeugwarts dankbar, um uns herum war es vollends dunkel, nur durch Seelenreißer konnte ich die großen Hallen ahnen, die von der Rampe aus zu betreten waren.
    »Sieben Stockwerke hat es«, erklärte der Zeugwart stolz. »Und je tiefer es geht, umso größer werden die Hallen. Ihr findet hier alles, General, von Booten bis zu Schlitten, alles, was je ausprobiert, gebaut und dann vergessen wurde, sowie Beutegut und Rüstungen und Waffen. Geschenke fremder Reiche, Tribute, alles, was irgendwann von Wert gewesen ist. Vielleicht sollte man aussortieren, was nicht mehr zu brauchen ist, aber wer will diese Arbeit tun? Also liegt es hier und sammelt Staub … für den Fall, dass ein General kommt, der schlau genug ist, die richtigen Fragen zu stellen.«
    Auf der fünften Rampe blieb er stehen und öffnete ein schweres Tor mit einem der vielen Schlüssel, die er bei sich trug.
    »Hier unten stehen die Fuhrwerke«, teilte er uns mit. »Sie die Rampe hochzubekommen, wäre ein gutes Stück Arbeit, aber alles, was jemals hier hineinkam, kommt auch wieder hinaus.«
    Hinter dem Tor lag ein großer Raum, von dem weite dunkle Gänge wegführten.
    »Havald!«, sagte Serafine und wies auf den Boden, ich nickte, ich hatte es schon gesehen. In einem großen Achteck, bestimmt zwanzig Schritte im Durchmesser, führten handbreite goldene Bahnen zu Eckpunkten, die faustgroße Vertiefungen enthielten. Ich hatte so etwas schon einmal gesehen, im Keller des Gasthofs zum Hammerkopf, ein Frachttor, wie Kennard uns erklärte. Ich nahm an, dass sie wie die anderen Tore mit Torsteinen zu bedienen waren, nur dass wir für diese Tore keine besaßen.
    »Nützlich«, meinte Santer dazu. »Vor allem, wenn es direkt in das Zeughaus führt!« Er schmunzelte ein wenig. »So falsch lagt Ihr mit Eurer Frage also nicht, General! Ich werde Desina fragen, ob sie irgendwo große Torsteine gefunden hat.«
    Der Korporal sah uns fragend an.
    »Es ist ein magisches Portal«, erklärte ich und hätte mir auf die Zunge beißen wollen, es war noch immer ein Geheimnis. Vielleicht auch nicht.
    »Wie das im Haus der Eule?«, fragte der Korporal. »Es gibt die wildesten Gerüchte darüber«, grinste er. »Mehr über die Edelsteine, die es braucht, sie zu bedienen, als über die Tore selbst«, fügte er dazu. »Ein einziger von ihnen macht wohl einen Mann reich fürs Leben.«
    »Oder bringt ihn an den Galgen«, meinte Santer trocken.
    »Oder das«, gab der Korporal zu und öffnete ein letztes Tor zu einer Halle. Er hielt die Laterne hoch, sodass wir die Leuchtgloben unter der Decke sahen.
    »Es gibt wohl eine Möglichkeit, sie zum Leuchten zu bringen, nur weiß niemand, wie es geht … wir müssen uns also mit der Laterne begnügen.«
    Die Halle war mit Fuhrwerken vollgestellt, die meisten von ihnen mit Planen bedeckt, Einspänner, Zweispänner, sogar Sechser- oder Achterzüge gab es hier. In allen Formen und Größen, offen, geschlossen, einige ganz normal erscheinend, andere wieder mit Aufbauten versehen, die keinen Sinn ergaben. Kjarl führte uns an einer ganzen Reihe Wagen vorbei, die wie Boote aussahen und dann, in der Ecke, blieb er vor einer Reihe Fuhrwerke stehen, die unter Planen verborgen waren.
    Er zog eine Plane herunter, wedelte den Staub zur Seite und hob die Laterne an, damit wir besser sehen konnten.
    »Das hier«, meinte er. »Es gibt acht davon. Eine Wehrstation des Kaisers, belagert von einer Feindlegion? Dann will ich diese haben und auf die Wälle stellen, glaubt mir, kein Feind will dann noch dort belagern.« Er wies mit der Laterne auf das Wappen an den Wagen. »Es gehörte den Bibern, den kaiserlichen Pionieren, die

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