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Der Kronrat (German Edition)

Der Kronrat (German Edition)

Titel: Der Kronrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Wallanlagen münden in die der Kronburg, es ist der einzige Weg zur Kronburg hin, der den Graben überquert. Wenn sie klug waren, hat der Wehrgang dort einen Fallboden, der den Angreifern den Weg zum Burggraben weist, aber es ist ein Weg in die Burg hinein.«
    »Und hinaus«, sagte Serafine. »An den Wahnsinnigen vorbei.«
    »Euer Auftrag ist es, den Prinzen zu retten, nehme ich an«, sagte Blix, der gerade wiederkam, sein Sergeant war nirgendwo zu sehen. Er selbst hatte sich sorgfältig gereinigt, sein kurzes blondes Haar war nass, und er trug eine einigermaßen saubere Uniform. Zumindest war er nicht mehr mit Blut besudelt.
    »Ich habe etwas für Euch«, sagte er dann und zog aus einem Beutel eine Kette mit Anhänger hervor und legte dies auf die Karte vor uns. Es war das Symbol der Weißen Flamme.
    »Wir nahmen es einem dieser Prediger ab«, erklärte er. »Vielleicht ist es möglich zu erkennen, welche Art von Magie darauf liegt.«
    Zokora beugte sich vor und berührte das Symbol, um dann den Kopf zu schütteln.
    »Es liegt keine Magie darauf«, teilte sie uns mit.
    »Jedes Mal, wenn ich einen Prediger sah, der Unheil stiftete, hielt er dieses Symbol in seiner Hand«, widersprach Blix ungläubig. »Es muss Magie darauf liegen.«
    »Ich irre nicht«, sagte Zokora kühl. »Es ist Fokus, ein Ziel für Magie, nicht die Magie selbst«, erklärte sie. »Es macht es Priestern leichter, deswegen gibt es Symbole.«
    »Ich weigere mich, dieses Predigerpack Priestern gleichzusetzen«, meinte Blix mit kühler Stimme.
    »Es bleibt die gleiche Art des Wirkens.«
    »Also hilft es uns nicht weiter«, stellte ich fest und musterte Blix. »Wie viele dieser Prediger gibt es?«
    »Kaum mehr als ein Dutzend, würde ich meinen. Die meisten sind vor der Kronburg zu finden und feuern die Meute dort an … Dort ist der Wahn schon so weit fortgeschritten, dass sich manche selbst zerfleischen … Die Meute dort ist seit Tagen ohne Nahrung, dafür tanzen sie sich tot!«, berichtete Blix bitter.
    »Es mag der Wahn sein, doch er ist nicht sinnlos«, sagte Zokora bitter. »In den alten Träumen wird es beschrieben und das Dunkle Fest genannt. Das Vieh wird zusammengetrieben und in Ekstase gebracht, dann tanzt es und verfällt dem Wahn, bis keine Kraft mehr in ihnen ist, um dann zu sterben.«
    »Das Vieh?«, fragte Blix.
    »Die Menschen«, erklärte Zokora knapp. »Der Sinn liegt darin, den zu stärken, der das Ritual für sich abhält, es muss dort einen dunklen Priester geben, der seine Kräfte für einen Angriff sammelt.«
    »Ein Angriff dort wäre sinnlos«, sagte Blix. »Die Meute besitzt keinen Rammbock oder Ähnliches, sie sind auch schlecht bewaffnet.«
    »Wie viele sind es, die vor den Toren tanzen?«, fragte ich.
    »Mehrere Hundert, denke ich, doch täglich sterben mehr. Die meisten haben schon seit Tagen nichts mehr getrunken oder gegessen. Die Erschöpfung bringt sie um.«
    »Es ist ein Opfer an ihren dunklen Kaiser, und zugleich zieht einer ihrer Priester dort die Macht der Seelen an sich. Es wird nicht lange dauern, dann fällt die Burg«, erklärte Zokora kühl.
    »Sie haben nichts, um die Tore zu durchbrechen«, widersprach Blix erneut.
    »Wozu braucht es einen Rammbock, wenn es ein Gedanke tut?«, sagte Zokora und sah mit glühenden Augen zu mir auf. »Es gibt dort ganz sicher einen dunklen Priester, und ich bin verpflichtet, ihn zu stellen und seinem dunklen Gott zuzuführen. Der Priester muss noch schwach sein, was nicht wundert, wenn er den Nekromanten anbetet, noch ist dieser nicht in Wahrheit ein Gott. Doch heute um Mitternacht, spätestens morgen, wird er das Ritual beenden und die Tore aufbrechen; was von seiner Herde dann noch lebt, wird er wie eine Flut von Wahnsinn in die Kronburg treiben … Was dann noch steht, ist leichte Beute.«
    »Herde?«, fragte Blix kühl. »Ihr meint die Bürger dieser Stadt.«
    »Herde, Vieh, Menschen … für den dunklen Priester macht es keinen Unterschied. Diese Menschen vor der Kronburg sind schon so gut wie tot. Sie zu erschlagen, wäre ihnen eine Erlösung.« Sie warf einen Blick in die Runde. »Was schaut ihr so? Ich sage, wie es ist. Legt dem Nekromantenkaiser diese Schuld zu Füßen, nicht mir.«
    »Ich verstehe nur eines nicht«, sagte ich. »In der Kronburg sind Soldaten, warum stürmen sie nicht aus und drängen diese Meute zur Seite? Wenn sie dem Wahn verfallen sind, können sie ja wohl kaum Widerstand bieten?«
    »Das kann auch ich Euch nicht erklären«, sagte Blix. »Ich

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