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Der Kronrat (German Edition)

Der Kronrat (German Edition)

Titel: Der Kronrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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sandte bereits zwei meiner Leute dorthin, das Einzige, was wir in Erfahrung brachten, ist, dass dort Trommeln zu hören sind und die Leute tanzen, bis sie sterben. Als ich sie näher an die Kronburg schickte, kamen meine Leute nicht mehr zurück.« Er sah auf zu mir. »Was wir wissen, General, ist teuer und mit Blut erkauft.«
    Paltus sah auf. »Wer waren sie?«, fragte er leise.
    »Anris und Melinus«, gab Blix zurück.
    »Gute Männer«, sagte Paltus, und Blix nickte nur.
    Aus der Messe drang das Geräusch der Soldaten, als sie aufstanden, um sich zu rüsten und vorzubereiten, viel Zeit blieb mir nicht mehr für den neuen Plan, eine halbe Kerze noch, vielleicht auch weniger. Ich starrte auf die Karte.
    »Wie viele Menschen leben hier?«
    »Etwas über siebzigtausend.«
    Eine große Stadt. Fast dreimal größer als es Kelar einst gewesen war.
    »Niemand rührt sich? Sie sitzen nur in ihren Häusern?«
    »Und sabbern vor sich hin«, fügte Blix hart hinzu. »Nur die vor der Kronburg tun mehr.« Er sah missbilligend zu Zokora hin. »Die Herde. Sie tanzt. Wenn Ihr sie alle schlachten wollt, werden wir durch Blut waten. Und sammeln sie sich gar und stürzen sich auf uns …«
    »Die Gefahr besteht, Havald«, warf Zokora ein. »Wer immer es auch ist, der dieses Ritual abhält, hat die Menschen in seinem Bann, er kann sie auf deine Truppen lenken wie eine wilde Herde. Dass er die Tore noch nicht sprengte, bedeutet nicht, dass er noch keine Macht gesammelt hat. Dies ist ein Priester, der daran glaubt, dass der Nekromantenkaiser den Mantel eines toten Gottes trägt. Er wird ein Nekromant sein und zumindest Teile priesterlicher Macht besitzen. Götter, Havald, entstehen oder erwachen dadurch, dass man an sie glaubt.«
    Ich nickte, dann sah ich Serafines Blick.
    »Ich weiß«, sagte ich müde. »Gnade. Ich habe es nicht vergessen. Lanzenmajor, Ihr spracht von einem Buch. Habt Ihr es da?«
    »Hier«, sagte der Major und zog es unter seinem Wams hervor. Ich nahm es und blätterte darin … sah Seite um Seite an Vorschlägen, was man wie wo sichern sollte, wie man Nahrungsmittel verteilt … Ich reichte es dem Mann zurück. »Habt Ihr es gelesen?«
    »Ja.« Der Major lächelte etwas verschämt. »Ich konnte manchmal nicht schlafen und trieb mich mit meinen Versäumnissen …«
    »Gut. Sofern es Sinn ergibt, geht danach vor, auch wenn es keine kaiserliche Stadt mehr ist.« Ich sah auf. »Wer es noch nicht weiß, der Kult der Weißen Flamme dient nur dem Nekromantenkaiser. Auf diese Art findet der Feind mit Talent begabte Menschen und unter dem Vorwand, sie in diesen Mordbränden zu läutern, stehlen Nekromanten ihnen dann die Seelen. Es gibt Berichte von feindlichen Truppen hier im Land, ich denke, sie werden nach Aldar vorstoßen wollen … all dies hier ergibt nur dann einen Sinn, wenn es jemanden erleichtern soll, die Stadt zu nehmen. Das werden wir verhindern.« Ich sah auf die Karte herab und traf meine Entscheidung.
    »Fünfzig Marinesoldaten werden hier im Stützpunkt bleiben und ihn schützen. Der Rest wird mit uns kommen. Zwei Lanzen Bullen und zwei Lanzen Seeschlangen. Die Stärke der Seeschlangen ist ihre Treffsicherheit mit ihren Armbrüsten, die der Bullen der Nahkampf. Im Zusammenspiel liegt für uns der Sieg. Wir werden hier den Hafen räumen, all die zusammentreiben, die hier noch zu finden sind. Wer ein Zeichen der Weißen Flamme trägt, bekommt dieses abgenommen, und alles, was als Waffe dienen kann. Gibt er dann nicht Ruhe, verstößt er weiterhin gegen Borons Gebot, dann werdet ihr ihn erschlagen.«
    Ich sah in die Runde, steinerne Gesichter blickten zurück.
    »Zuerst läutern wir den Hafen, dann, wenn uns der Rücken frei ist, arbeiten wir uns vor zum Tempelplatz. Wir besetzen die Tore zu den anderen Vierteln, schließen sie und läutern den Platz, lösen den Ring der Verblendeten um Borons Tempel. Die Stadt ist durch Wälle in sechs Gebiete aufgeteilt, mit der Kronburg und der Hochstadt sind es sieben. Blix, ich hörte, Eure Leute seien erfindungsreich und hinterhältig, meint Ihr, Ihr könntet über die Wehrgänge die Tortürme erreichen und am Tempelplatz die Tore schließen und sie halten?«
    »Ohne Zweifel«, sagte Blix. »Die meisten werden es gar nicht bemerken. Zudem haben sie nichts, was sie gegen die Tore verwenden können. Die Tore stammen noch aus der Zeit des Alten Reichs und sind sehr stabil.« Der Schwertmajor sah nachdenklich auf die Karte herab. »Ihr wollt die Stadtgebiete nacheinander

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