Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kronrat (German Edition)

Der Kronrat (German Edition)

Titel: Der Kronrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
Vom Netzwerk:
Hunde, mit blutigen Mäulern und einem Knurren, das wir bis hier herauf hören konnten.
    Auf mein Zeichen hin trat Varosch an die Brüstung heran, segnete den Bolzen, stützte die Waffe auf die Brüstung und atmete ganz langsam aus.
    Mit einem lauten Schlag schoss der Bolzen aus der Schiene, das Geräusch ließ den einen Menschenhund aufsehen, so fuhr ihm der Bolzen geradewegs zwischen die Augen. Er brach zusammen, fiel über die Leiche der Frau, der andere stutzte nur kurz und biss dann in den Arm des anderen hinein.
    »Ein guter Schuss«, stellte Stabssergeant Grenski unbewegt fest. »Ich hoffe, Ihr könnt ihn wiederholen.« Mit steinernem Gesicht legte Varosch einen zweiten Bolzen auf und schoss, danach lag auch der andere still.
    Wir gingen weiter.
    Die Schritte der schwer gerüsteten Lanze hallten mir in meinen Ohren überdeutlich laut, doch es war nur schwer zu vermeiden … und die, die wir auf den Straßen fanden, reagierten nicht darauf.
    An einem Ort hatten ein paar der Bürger den Mut aufgebracht, ihre Häuse zu verlassen. Wir sahen eine Gruppe von ihnen, wie sie einen einkesseln und beruhigen wollten, der knurrte wie ein Tier, so laut, dass wir es hier oben hörten, doch niemand von ihnen schaute zu dem Wehrgang auf.
    »Wenn wir diesen Priester finden, wie ist dann der Plan?«, fragte mich Blix, als wir in der Ferne Trommeln hörten. Doch es war Zokora, die ihm Antwort gab.
    »Irgendwo wird ein dunkler Priester mit Seelentrommeln stehen. Den müssen wir erschlagen.«
    »Natürlich!«, rief Blix. »Ich frage mich, warum ich darauf noch nicht gekommen bin.«
    Sie hob eine Augenbraue an. »Genau das habe ich mich gerade auch gefragt.«
    Ich ignorierte das Geplänkel. »Weiter sollte Eure Lanze nicht heran. Wir wissen noch nicht genau, was diese Trommeln bewirken, also lasst Eure Leute hier Stellung beziehen. Wenn die Trommeln verstummen, sollen sie uns in die Kronburg folgen, aber erst dann.«
    »Grenksi …«, wandte sich Blix an seine Stabssergeantin.
    »Ich weiß, Ihr geht mit dem General«, sagte sie. »Und ich mit Euch.« Grenski winkte einen bulligen Schwertsergeanten heran. »Avron«, teilte sie ihm mit. »Ihr habt den General gehört. Wartet hier und rückt vor, wenn die Trommeln verstummen.«
    »Ay, Stabssergeant«, grinste Avron und zeigte kräftige Zähne. »Wir machen Pause, bis es nicht mehr trommelt, ich denke, das bekommen wir noch hin.«
    »Und was tun wir gegen die Trommeln?«, fragte ich Zokora, als wir langsam weitergingen.
    »Was soll mit ihnen sein? Wir hören einfach nicht hin.«
    »Und wie?«, fragte Blix. »Ich schwöre, ich spüre sie in meinen Knochen!«
    Sie seufzte und griff an ihren Gürtel, wo sie ihre Tasche öffnete und etwas aus einem gefalteten Papyira auf ihre Hand schüttete, um sie mir hinzuhalten. Dort lagen kleine schwarze Objekte. »Ihr nehmt jeder eine dieser Schalen in den Mund, sie sind gesegnet und mit Solantes Runen versehen. Solange ihr sie im Mund habt, werdet ihr die Trommeln nicht hören.«
    Auch Blix sah zweifelnd auf diese Dinger in ihrer Hand. Sie erinnerten mich an etwas, an das ich mich nicht erinnern wollte. »Könnten wir uns nicht einfach etwas in die Ohren stopfen?«
    »Diese Trommeln berühren die Seele, da hilft es nicht, sich die Ohren zuzuhalten. Auch wenn mir Menschen von Natur aus ohnehin halb taub zu sein scheinen.«
    »Wenn Ihr es sagt«, meinte Blix galant und deutete eine Verbeugung an. »Ich habe immerhin den ersten Teil verstanden. Was sind das für Schalen?«
    »Runenweberspinnen«, sagte Zokora.
    Götter, dachte ich angeekelt, das kann doch nicht ihr Ernst sein!
    »Lecker«, lachte Blix. »So etwas wollte ich schon immer kosten!«
    »Ich weiß, dass sie köstlich sind und angenehm zwischen den Zähnen knirschen, aber ihr solltet sie nicht essen, wenn ihr nicht schlafen wollt«, erklärte Zokora ernsthaft, während sogar Grenskis Mundwinkel zuckten.
    »Gut«, sagte Varosch und schmunzelte ein wenig, »dass du uns daran erinnerst.«
    »Es gibt sie auch kandiert«, meinte Zokora. »Aber die sind mir ausgegangen.«
    »Danke«, meinte Serafine höflich. Vorsichtig betastete ich die Schale. Wenigstens waren keine Beine mehr daran. Die anderen schienen wenig Scheu zu haben, nur ich stand noch da und zögerte. Götter, dachte ich, wie ich Spinnen hasse!
    »Havald?«, fragte Serafine. Ich weiß nicht, wie es mir gelang, aber ich nahm die Schale in den Mund. Sie kribbelte auf der Zunge – und die Trommeln waren nicht mehr zu hören.
    »Dasch

Weitere Kostenlose Bücher