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Der Kronrat (German Edition)

Der Kronrat (German Edition)

Titel: Der Kronrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Befehl übertragen, er soll die Stadt von den Wahnsinnigen und den Predigern für uns säubern, ich brauche jetzt Euch und Eure Lanze dafür, die Kronburg zu erreichen und den Prinzen aus der Stadt zu bringen.«
    »Wenn es diese Truppen gibt.«
    »Ja«, sagte ich und sah mich um, ließ meinen Blick über den Tempelplatz schweifen, wo es immer noch den einen oder anderen gab, der hilflos umherzuirren schien. »Wenn es diese Truppen gibt. Doch ich kann nicht auf einen Irrtum hoffen. Wir müssen handeln, als wäre es gewiss.«
    »Also wollt Ihr die Stadt ihrem Schicksal überlassen?«
    »Es ist ihr eigenes Schicksal. Die Stadtmauern, so hörte ich, seien hoch und fest. Drei Nächte, Blix, dann erwachen die Menschen hier aus ihrem Wahn. Sie werden schwach sein, doch das wird sich geben. Unter der richtigen Führung kann es möglich sein, dass die Stadt besteht. Doch erscheint der Feind früher vor unseren Toren, sehe ich nicht, wie man die Stadt noch halten kann. Wir wollen hoffen, dass wir diese drei Nächte haben. Hält die Stadt dann lang genug, kann es sein, dass wir sie verstärken können.«
    »Wie?«, fragte Blix ungläubig. »Wollt Ihr Soldaten mit Greifen in die Stadt fliegen lassen?«
    Eher dachte ich an das Tor im Zeughaus. Es gab dort keinen Rückweg, doch in diese Richtung tat es ja noch seinen Dienst.
    »Vielleicht auch das. Aber mein Befehl ist eindeutig … der Prinz soll in Sicherheit gebracht werden.« Ich wies mit der Hand hoch zu den Wällen. »Wir werden über den Wehrgang gehen und so versuchen, die Kronburg zu erreichen. Das ist der erste Schritt, den Rest werden wir dann sehen.«
    »Gut«, sagte Blix mit einem schnellen Lächeln. »Ich werde meine Leute sammeln, Grenski wird erfreut sein zu hören, dass es Arbeit gibt, sie ist gelangweilt, und das ist nicht gut für mich.«
    Ich sah ihm verwirrt nach.
    »Wir müssen den dunklen Priester vor der Kronburg stellen!«, drang Zokora jetzt in mich. »Dies ist der erste Schritt, nichts anderes!«
    »Ja, er muss erschlagen werden. Wir werden sehen, ob wir ihn finden und dann, wie wir ihn erschlagen.«
    »Es dauert mir zu lange, Havald«, teilte sie mir ernsthaft mit. »Ich werde ihn selbst suchen und zu seinem dunklen Gott entsenden … und du wirst mich nicht daran hindern können.«
    »Aber ich kann dich bitten, damit zu warten.«
    Sie sah mich mit Augen an, in denen es dunkel glühte. »Ich gebe dir noch zwei Glocken, ist er dann nicht tot, gehe ich alleine auf die Jagd.«
    »So soll es sein«, sagte ich und sah mich nach Serafine um, sie war nirgendwo zu sehen.
     
    Ich fand sie tief im Gespräch mit der Hohepriesterin der Astarte, die Gnade in ihren Händen hielt, zudem stand vor Serafines Füßen eine gut gefügte Kiste, welche die Gebeine der Eule enthielt.
    Als sie mich sah, verabschiedete sich Serafine von der Priesterin, die nun nachdenklich das Bannschwert in ihren Händen wog und zu uns hinübersah.
    »Fiel es dir schwer, sie abzugeben?«, fragte ich sie leise, als wir den Tempel verließen.
    »Nein. Ich sagte doch, sie war nicht für mich bestimmt … ich hielt sie nur, wie ich es auch bei Seelenreißer tat.« Sie lachte jetzt sogar. »Gnade ist mir zu naiv, wenn man dies von einem Schwert so sagen kann.« Sie legte eine Hand auf meinen Arm. »Genug von ihr. Wie geht es dir, und was folgt nun?«
    »Mir geht es gut genug«, gab ich ihr Antwort. »Was jetzt ansteht, ist die Erfüllung unseres Auftrags.«
     
    Der Lanzenmajor schien wenig glücklich damit, dass ich mit der zweiten Lanze gehen wollte. »Ihr seid der General«, sagte Wendis ernsthaft. »Ihr solltet hier beim Tempel bleiben, sodass die Leute Euch sehen können.«
    »Warum? Wem soll das nützen?«, fragte ich erstaunt.
    »Damit sie alle wissen, dass es jemand gibt, der weiß, was zu tun ist, und die Entscheidung trifft.«
    Ich sah zu den Tempelstufen hin, sie waren im Moment leer, aber ich verstand, was Wendis meinte, mir selbst wäre es auch recht gewesen, dort jemanden zu sehen, der mir sagte, was richtig war und was nicht.
    »Haltet Euch an Euer Buch«, gab ich ihm Antwort. »Was ich davon sah, zeigte mir, dass der Rat darin wohlüberlegt ist.«
    »Aber ich bin nur für den Seekrieg ausgebildet!«, protestierte er und sah so traurig drein, dass ich an mich halten musste, um nicht zu schmunzeln.
     
    Etwas wollte ich noch wissen, bevor wir gingen. Ich lief hinüber zu Soltars Tempel, wo ein hagerer Mann der Oberpriester war, er schenkte mir wenig Beachtung, er stand nur dort und

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