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Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Bar oder einem Nachtclub mit einer belanglosen Bemerkung anspricht, um einen Eindruck von ihnen zu gewinnen.«
    »Und das beunruhigt Sie nicht?«
    »Alles an diesem Fall beunruhigt mich, Captain. Aber dieser spezielle Vorfall gibt eher Anlass zur Hoffnung.«
    »Zur Hoffnung? Sind Sie von allen guten Geistern verlassen?«, fragte der Captain mit großen Augen.
    »Die Begegnung ist über zwei Monate her. Das heißt, sie fand statt, bevor er wieder mit dem Morden anfing. Der erste Mord ist ja gerade erst eine gute Woche her. Vielleicht hatte er sich Isabella als potentielles Opfer ausgesucht, und etwas an ihr hat ihn gestört. Vielleicht passte sie nicht in sein Opferprofil, also ließ er sie in Ruhe und hielt nach jemand anderem Ausschau.«
    »Der gesichtslosen Frau?«
    Hunter nickte.
    Captain Bolter trank einen Schluck Kaffee und verzog angeekelt das Gesicht. »Aber warum? Warum sollte er sie nicht als Opfer wollen? Sie lebt allein, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Damit wäre sie doch ein leichtes Ziel. Weshalb hat er sie aussortiert?« Bolter ging zur Kaffeemaschine zurück und warf zwei weitere Stück Zucker in seine Tasse.
    »Das weiß ich auch noch nicht, aber es ist einer der Gründe, weshalb ich in ihrer Nähe bleiben muss. Ich muss herausfinden, weshalb sie nicht in sein Profil gepasst hat. Vielleicht ist sie zu eigenwillig. Isabella ist keine Frau, der man etwas vormachen kann. Vielleicht hat ihn die Tatsache, dass sie seine Tätowierungen bemerkte, aufgeschreckt. Vielleicht hat er den Eindruck gewonnen, dass sie doch kein so leichtes Ziel ist.« Hunter schwieg einen Moment lang unbehaglich. »Oder aber sie ist nach wie vor ein potentielles Ziel und steht nur einfach weiter unten auf der Liste des Killers.«
    Diese Möglichkeit hatte Captain Bolter noch nicht bedacht. »Glauben Sie das?«
    »Bei diesem Killer ist alles möglich, Captain. Das wissen Sie genauso gut wie ich. Jeder könnte sein nächstes Opfer sein«, bemerkte Hunter skeptisch. Die Hitze im Büro wurde allmählich unerträglich. »Darf ich ein Fenster aufmachen?«, fragte er.
    »Und den Stadt-Smog in mein Büro lassen? Zum Henker, nein.«
    »Ist Ihnen nicht heiß?«
    »Nein, überhaupt nicht.«
    »Kann ich dann wenigstens einen der Ventilatoren anschalten?«
    Der Captain lehnte sich zurück und verschränkte die Hände hinterm Kopf. »Wenn es sein muss.«
    »Danke.« Hunter schaltete einen der Ventilatoren auf die höchste Stufe.
    »Was glauben Sie? Könnte der Kerl unser Täter sein?«, fragte der Captain.
    »Schwer zu sagen. Aber er ist auf jeden Fall von Interesse.«
    »Das heißt, wenn er unser Täter ist, hat er seinen ersten Fehler seit drei Jahren gemacht?«
    »Aus seiner Sicht hat er keinen Fehler gemacht.«
    Captain Bolter sah Hunter verdutzt an.
    »Sehen Sie, Captain, er hat ja nur jemanden in einer Bar angesprochen, und wie gesagt könnte das seine Methode sein, sich seine Opfer auszusuchen.«
    »Aber er hat nicht damit gerechnet, dass die Frau, die er ansprach, ausgerechnet Ihre Freundin werden würde.« Ein fast boshaftes Lächeln spielte um Captain Bolters Lippen.
    »Sie ist nicht meine Freundin«, erwiderte Hunter fest. »Aber ja, er konnte nicht damit rechnen, dass wir beide uns kennen. Und wir hätten auch nie erfahren, dass es zu dieser Begegnung kam, wenn ich nicht geistesabwesend das Doppelkreuz auf ein Blatt Papier gekritzelt hätte, während ich im Wohnzimmer saß und wartete. Deshalb meinte ich eben, dass es ein glücklicher Zufall für uns ist.«
    »Wir werden die ganze Sache nicht mehr lange vor der Öffentlichkeit geheim halten können. Wenn er noch einmal mordet, wird die Presse Nachforschungen anstellen, und dann dauert es garantiert nicht mehr lange, bis irgend so ein neunmalkluger Reporter die neuen Morde mit den Kruzifix-Morden in Verbindung bringt. Und wenn das passiert, dann sind wir erledigt.«
    »Ich spüre, dass wir dicht dran sind, Captain. Diesmal müssen Sie mir vertrauen.«
    Captain Bolter fuhr sich mit der Hand über den Schnauzbart und musterte Hunter mit Laserblick. »Ich habe Ihre Ansicht schon einmal ignoriert und teuer dafür bezahlt. Die ganze Abteilung hat teuer dafür bezahlt, und ich weiß, dass Sie selbst es sich niemals verziehen haben. Dieser millionenschwere Plattenproduzent. John Spencer hieß er, nicht wahr?«
    Hunter nickte schweigend.
    »Sie haben auf mich und Wilson eingeredet, dass wir den Falschen hätten. Dass er seine Frau nicht umgebracht haben kann. Dass er einfach nicht das Zeug zum

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