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Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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ausgestorben, mit Ausnahme von Detective Maurice, der am Fenster stand. Auf seinem Schreibtisch und am Boden lag Papier verstreut. Er sah aus, als wäre er seit Tagen nicht zu Hause gewesen. Hunter grüßte ihn mit einem schlichten Kopfnicken, doch Maurice schien ihn nicht einmal wahrzunehmen. Hunter erreichte das Büro des Captains und klopfte zweimal an.
    »Herein«, rief der Captain von drinnen.
    Obwohl es noch früh am Tag war, fühlte sich der Raum bereits heiß an. Es gab keine Klimaanlage, keines der Fenster war geöffnet, und die zwei Ventilatoren waren ausgeschaltet. Der Captain saß hinter seinem Schreibtisch und las die Morgenzeitung.
    »Sie sind früh da«, stellte Hunter trocken fest.
    »Ich bin immer früh da«, erwiderte der Captain und blickte auf, um Hunter zu begrüßen.
    »Sie wollten mich sprechen?«
    »Genau.« Der Captain zog die oberste Schublade seines Schreibtischs auf und holte das Phantombild heraus, das Patricia am vorherigen Nachmittag gezeichnet hatte. »Sehen Sie sich die mal an«, sagte er zu Hunter und deutete auf seinen Computerbildschirm. Hunter ging um die zwei großen Sessel herum und stellte sich neben den Captain. Auf dem Monitor waren mehrere Variationen des Phantombilds zu sehen – mit längeren Haaren, kurzgeschoren, Vollbart, Oberlippenbart, Brille –, insgesamt zwanzig verschiedene Zeichnungen.
    »Wir haben alle Veränderungsmöglichkeiten durchgespielt, die uns eingefallen sind, und die Bilder an sämtliche Polizeidienststellen in Los Angeles geschickt. Wenn der Kerl noch in der Gegend ist, dann stoßen wir früher oder später auf ihn.«
    »Oh, der ist garantiert noch in der Gegend«, sagte Hunter mit felsenfester Überzeugung. »Wir werden uns auch die Bars und Nachtclubs vornehmen. Wir fangen heute Abend in Santa Monica an. Mit etwas Glück hat ihn ja vielleicht jemand vor kurzem gesehen.«
    »Gut …«
    Hunter merkte, dass der Captain irgendwie herumdruckste. »Irgendwas liegt Ihnen noch auf der Seele, oder?«
    Der Captain ging zu seiner Kaffeemaschine. »Kaffee?«
    Hunter schüttelte den Kopf. Den Fehler, einen Kaffee vom Captain anzunehmen, hatte er nur einmal gemacht. Er sah zu, wie sich der Captain eine Tasse eingoss und vier Stück Zucker hineinfallen ließ.
    »Die Frau, die Ihnen diese Beschreibung gegeben hat … Haben Sie etwas mit ihr? Haben Sie eine Beziehung mit einer potentiellen Zeugin?«
    »Moment mal, Captain. Die Nummer ist hier völlig fehl am Platz«, erwiderte Hunter alarmiert. Er schaltete sofort auf Verteidigung. »Wir waren ein paarmal zusammen, aber ich habe sie kennengelernt, bevor sich herausstellte, dass sie einem potentiellen Verdächtigen begegnet ist. Ich habe sie einfach nur in einer Bar getroffen … und sie ist auch keine potentielle Zeugin. Sie hat ja gar nichts gesehen, was es zu bezeugen gäbe.«
    »Ach, Sie wissen genau, was ich meine. Eine persönliche Beziehung mit jemandem, der auf irgendeine Art und Weise in eine laufende Ermittlung involviert sein könnte, ist, um es mal milde auszudrücken, riskant. Um es deutlicher zu sagen, es verstößt gegen die Regeln und ist dumm.«
    »Ich habe mit ihr geschlafen. Das heißt noch lange nicht, dass ich eine Beziehung mit ihr habe. Schon gar nicht in L.A. Und sie ist auch nicht in diese Untersuchung involviert. Sie ist weder eine Zeugin noch eine Verdächtige. Sie ist ein glücklicher Zufall für uns, und ehrlich gesagt, einer, den wir verdammt dringend gebraucht haben.«
    »Haben Sie auf einmal den Verstand verloren?« Der Ton des Captains war knochentrocken. »Sie wissen doch, wie Serienkiller arbeiten. Oder, um es präziser zu sagen, Sie wissen genau, wie dieser hier arbeitet. Er erstellt Profile von Leuten, genau so, wie wir versuchen, eins von ihm zu erstellen. Er studiert seine potentiellen Opfer, manchmal monatelang, weil er weiß, wenn er sich das falsche aussucht, ist sein Spiel aus. Wenn das unser Kerl ist, dann glauben Sie doch wohl nicht ernsthaft, dass er Ihrer Freundin in dieser Bar nur zufällig begegnet ist?«
    Genau dieser Gedanke geisterte Hunter im Hinterkopf herum, seit Isabella ihm von dem Mann im Venice Whaler erzählt hatte. Hunter wusste, wie methodisch der Killer vorging. Keine Fehler, keine Unachtsamkeiten. Er beschattete seine Opfer, studierte ihre Gewohnheiten, ihre Tagesabläufe und wartete auf den passenden Augenblick, um zuzugreifen.
    »Ich weiß, Captain. Es wäre möglich, dass der Killer sich auf diese Art seine Opfer aussucht. Dass er sie in einer

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