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Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Grinsen.
    »Nach dem, was ich gehört habe, kennst du die Leute nicht persönlich, sondern weißt nur, wo ich sie finden kann.«
    Daryl zog die Brauen hoch. »Da musst du mir schon mehr verraten, Mann.«
    Jerome beugte sich nach vorn und legte beide Hände auf den Tisch. Er wartete darauf, dass Daryl dasselbe tat. »Weißt du, was ein Snuff-Movie ist?«, fragte er flüsternd.
    Daryl erschrak so heftig, dass er beinahe Jeromes Kaffee umgestoßen hätte. »Scheiße, Mann, ich wusste, dass das irgend so’ne Kacke wird. Darüber weiß ich nichts.«
    »Da habe ich was anderes gehört.«
    »Dann hast du eben falsch gehört. Wer zum Teufel hat dir das gesagt?«
    »Spielt keine Rolle. Ich will nur wissen, was du weißt.«
    »Ich weiß überhaupt nichts, Mann«, sagte er heftig gestikulierend, wich jedoch Jeromes Blick aus.
    »Also hör zu, wir können das auf zweierlei Arten regeln.« Jerome schwieg einen Moment und holte das Tütchen mit dem braunen Pulver wieder aus der Tasche. »Du sagst mir, was du weißt, und ich gebe dir zehn davon.«
    Daryl rutschte auf seinem Sitz herum. »Zehn?«
    »Genau.«
    Das war mehr Heroin, als er je besessen hatte. Er könnte sogar was davon verkaufen und einen kleinen Gewinn einstreichen. Er fuhr sich mit der Zunge nervös über die aufgesprungenen Lippen. »Ich hab damit nichts zu tun, Mann.«
    »Hab ich auch nicht behauptet. Ich will nur wissen, was du weißt.«
    Daryl fing an zu schwitzen. Er brauchte einen Schuss.
    »Die Leute, die mit so was handeln … das sind richtig üble Typen, Mann. Wenn die rauskriegen, dass ich sie verpfiffen habe, bin ich tot.«
    »Nicht, wenn ich sie zuerst in die Finger kriege. Danach bräuchtest du dir um die keine Gedanken mehr zu machen.«
    Daryl fuhr sich mit den Händen fest über die Lippen, als wolle er etwas abwischen. »Schätze, die andere Art, das zu regeln, ist die schmerzhafte?«
    »Für dich – ja.«
    Daryl holte tief Luft und blies sie langsam wieder aus. »Okay, aber ich weiß keine Namen oder so.«
    »Ich brauche keine Namen.«
    »Also, weißt du, in letzter Zeit hatte ich eine ziemliche Pechsträhne.« Daryl sprach leise und mit einem traurigen Unterton. »Ich krieg nicht jeden Tag ein Essen, das aus was anderem besteht als dem, was irgendwo jemand übergelassen hat. Wenn ich jeden Tag duschen könnte, würde ich’s tun. Ist aber nicht so leicht, wenn man völlig abgebrannt ist. Die meiste Zeit schlafe ich auf der Straße, mal hier, mal da, ist mir eigentlich egal, wo, aber ein geschützter Platz, wenn ich einen finden kann, ist natürlich immer besser.«
    Jerome hörte zu.
    »Vor ein paar Monaten war ich ziemlich high, also betrunken, und bin da in irgend so ’ner alten Fabrik oder so was in Gardena gelandet.«
    »Gardena? Das ist ziemlich weit außerhalb«, unterbrach ihn Jerome.
    »Na ja, ich komm eben viel rum. Einer der Anreize, wenn man obdachlos ist«, sagte Daryl und grinste blöd. »Im hinteren Teil dieses Gebäudes gibt’s noch einen Raum mit ’nem Dach drüber, da hab ich mich zum Pennen hingehauen. Dann bin ich davon aufgewacht, dass ein Auto kam. Keine Ahnung, welche Uhrzeit das war, ziemlich spät auf jeden Fall, es war noch dunkel. Jedenfalls hab ich aus reiner Neugier durch ein Loch in der Mauer geguckt, was da los ist.«
    »Was hast du gesehen?«
    »Vier Kerle, die eine gefesselte Frau aus einem Lieferwagen zerren.«
    »Wohin haben sie sie gebracht?«
    »Um das alte Gebäude rum und so einen kleinen Weg lang. Das hat mich neugierig gemacht, also bin ich hinter denen her. Ich hatte ja keine Ahnung, dass es da noch so unterirdische Räume gab, aber so war’s. Am Ende des Wegs war so eine schwere Eisentür, versteckt hinter hohem Gras. Ich hab ungefähr fünf Minuten gewartet und bin ihnen dann nachgegangen.«
    »Und?«
    »Es war total versifft da unten, überall Ratten und Scheiße. Hat gestunken wie ’ne Kloake.«
    Diese Bemerkung ausgerechnet aus Daryls Mund hatte eine gewisse Ironie, fand Jerome.
    »Die haben da unten so ein komplettes Filmset stehen. Richtig mit Scheinwerfern und Kameras und so Zeug. Wobei, der Raum ist trotzdem total fertig, mit lauter Löchern in der Wand und so. Da war’s nicht schwer, zuzugucken, ohne dass die mich bemerkt haben.«
    »Was haben die getan?«
    »Na ja, also erst dachte ich, die filmen da einen Porno. Hatten die Frau an einen Stuhl gefesselt. Die hat geschrien und um sich geschlagen wie wild, hat sich echt richtig gewehrt, aber die haben sie andauernd geschlagen und so. Zwei

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