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Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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sagte Garcia und rückte ihm sofort wieder auf die Pelle.
    »Er ist mein neuer Partner, JJ, und ich hab so ein Gefühl, dass er dich nicht besonders leiden kann. Der letzte Kerl, den er nicht leiden konnte, kann momentan nur Brei essen.«
    »Kannst du ihn nicht an die Leine nehmen?«
    »Klar kann ich. Die Leine ist im Auto. Ich geh sie mal holen. Ihr beide kommt ja mal zehn Minuten ohne mich klar, oder?«
    »He, warte. Ist ja gut, Mann. Du brauchst mich ja nicht gleich mit dem Monsterbullen hier allein zu lassen. Freitag- und Samstagnacht geht D-King immer ins Vanguard in Hollywood. Ihr findet ihn vermutlich in der V.I.P.-Lounge.«
    »Wie wär’s mit heute Nacht, wo finden wir ihn da?«
    »Hey, was weiß denn ich, Kumpel. Mann, ich tu euch hier einen Gefallen. Das Vanguard, Freitag- und Samstagnacht, mehr weiß ich nicht.«
    »Versuch ja nicht, uns zu verarschen, JJ.« Garcias Ton klang drohend.
    »Warum zum Teufel sollte ich das tun? Wenn ich euch beide nie wiedersehe, dann ist mir das noch früh genug.«
    Hunter packte JJ mit einer Hand an der Schulter und drückte zu. JJ zuckte vor Schmerz zusammen. »Ich hoffe für dich, dass du uns nicht umsonst da hinschickst, KUMPEL.«
    JJ versuchte vergeblich, sich aus Hunters Griff zu winden. »Ich sag die Wahrheit. Echt.«
    Hunter ließ JJ los, der sich daraufhin mit beiden Händen seinen Blazer abstaubte. »Jetzt seht bloß, was ihr mit meinem Anzug angerichtet habt, Mann. Diese Dinger sind nicht billig.«
    Garcia kramte etwas Kleingeld aus seiner Hosentasche. »Hier«, sagte er und hielt JJ die offene Hand hin. »Ein Dollar fünfundneunzig. Kauf dir ’nen neuen.«
    »Der Typ gehört in Behandlung, Mann. Wut-Management-Training oder so was. Habt ihr nicht so Psychoklempner bei den Bullen?«
    »Die werden alle nicht mit ihm fertig«, lachte Hunter.
    JJ murmelte etwas auf Spanisch und machte sich davon. Garcia steckte sein Kleingeld wieder ein und wartete, bis JJ außer Hörweite war. »Was denkst du?«
    »Ich denke, dass du dich ziemlich gut machst als böser Cop. Was für eine Verwandlung! Ich hab’s sogar selbst geglaubt.«
    »Der letzte Kerl, den er nicht leiden konnte, kann momentan nur Brei essen?«, zitierte Garcia mit hochgezogenen Brauen.
    »Na ja, ich wollte, dass es überzeugend klingt«, sagte Hunter grinsend.
    »Und, wie geht’s jetzt weiter?«
    »Schätze, wir gehen Freitagabend schick aus«, sagte Hunter und griff nach seinen Wagenschlüsseln.

19
     
    H unter trat viermal das Gaspedal durch und drehte dann den Zündschlüssel um. Der Motor hustete ein-, zweimal, dazu flackerten die Anzeigen am Armaturenbrett kurz auf, dann erstarb alles wieder mit einem röchelnden Geräusch. Hunter drehte den Zündschlüssel wieder zurück, trat erneut pumpend aufs Gaspedal und versuchte es noch einmal. Diesmal hielt er den Zündschlüssel ungefähr zehn Sekunden am Anschlag und trat dabei sanft aufs Gas. Wieder hustete der Motor kurz und erstarb mit einem Röcheln.
    »Das ist nicht dein Ernst«, sagte Garcia und beobachtete das Flackern auf dem Armaturenbrett.
    »Nur mit der Ruhe, das wird schon. Der Motor ist ein bisschen launisch«, gab Hunter zurück, wobei er Garcias Blick auswich.
    »Mit launisch meinst du wohl alt? Allerdings klingt das für mich nicht nach einem kaputten Motor, sondern nach einer leeren Batterie.«
    »Glaub mir, ich kenne den Wagen. Der kommt schon.« Hunter versuchte es ein weiteres Mal: Diesmal gab der Motor überhaupt keinen Laut mehr von sich. Die Anzeigen blinkten nur einmal kurz auf.
    »Äh – ich denke, du solltest wohl besser deinen Pannendienst rufen.«
    »So was habe ich nicht.«
    »Wie bitte? Willst du mich verarschen?« Garcia lehnte sich fassungslos gegen die Beifahrertür.
    »Nein.«
    »Du hast einen Wagen, der … wie alt ist er?«
    Hunter verzog das Gesicht und versuchte, sich an das Baujahr zu erinnern. »Ungefähr vierzehn Jahre.«
    »Du fährst einen vierzehn Jahre alten Wagen und hast keinen Pannendienst? Also, entweder bist du ein unverbesserlicher Optimist oder aber Mechaniker, und ich sehe keine Schmiere an deinen Fingern.«
    »Ich sage doch, ich kenne den Wagen. Er braucht nur ein Weilchen, dann springt er wieder an. Das ist immer so. Also, Kaffee oder Bier?«
    »Bitte?«
    »Na ja, wir müssen ein bisschen Zeit totschlagen … zwanzig Minuten oder so. Wir können einfach hier drin sitzen bleiben und vor uns hin starren, aber wo wir schon mal am Sunset Strip sind, können wir uns auch gleich einen Drink genehmigen, um

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