Der Kruzifix-Killer
loszulassen.
»Geht schon. Hab mir den Knöchel verstaucht.«
»Jetzt lass schon meinen Arm los.«
»Halt’s Maul.« Garcia rammte JJ erneut gegen die Mauer.
Hunter wandte sich JJ zu. »Was zum Teufel sollte der Scheiß mit dem Abhauen?«
»Nur ’ne alte Gewohnheit, Mann. Was wollt ihr überhaupt von mir? Jetzt lass mich schon los, Mann.« Er versuchte, sich aus Garcias Griff zu winden.
Hunter bedeutete Garcia mit einem Nicken, dass er JJs Arm loslassen konnte.
»Das könnt ihr nicht mit mir machen, hey, ich bin jetzt ein legaler Bürger dieses Landes«, sagte JJ, während er sich das schmerzende Handgelenk massierte und einen Schritt von der Mauer wegging.
»Sehen wir vielleicht aus wie von der Einwanderungsbehörde? Mann, du bist anscheinend tatsächlich so behämmert, wie du aussiehst«, gab Garcia zurück.
»Legaler Bürger? Du bist ein Zuhälter, JJ, und als ich das letzte Mal nachgesehen habe, war Prostitution immer noch illegal in Kalifornien. Wir können also deinen Arsch schnurstracks hinter Gitter befördern, kapiert?«, sagte Hunter und stieß JJ wieder an die Mauer zurück.
»Jetzt hört doch mal mit dem Rumgeschubse auf«, protestierte JJ.
»Wenn mein Knöchel anschwillt, dann auch deine Visage«, drohte Hunter.
»Ist doch nicht meine Schuld, Kumpel.«
»Und ob das deine Schuld ist, KUMPEL. Hätte ich nicht hinter so einem Scheißkarnickel herrennen müssen, dann wäre er jetzt nicht verstaucht.«
»Warum verfolgt ihr mich überhaupt? Ich hab nichts getan.«
»Genau. Wir wollen dir auch nur ein paar Fragen stellen.«
»Warum sagst du das denn nicht gleich?«
Hunter warf ihm einen drohenden Blick zu und zog dann das Phantombild aus seiner Jackentasche. »Wir suchen nach dieser Frau. Wir wollen wissen, ob sie als Prostituierte arbeitet.«
JJ starrte das Bild ein paar Sekunden lang an.
»Ja, die hab ich zu Hause auf ’nem Videospiel«, sagte JJ grinsend.
Der Schlag auf den Hinterkopf, der JJs Schädel mit einem dumpfen Laut nach vorn katapultierte, kam von Garcia. »Bist wohl ein ganz Cooler, was? Du fängst an, mir echt auf die Nerven zu gehen.«
»Hey, Mann, das ist Brutalität der Polizei. Ich kann euch anzeigen, wisst ihr das?«
Diesmal kam der Schlag auf den Hinterkopf von Hunter. »Hast du irgendwie den Eindruck, dass das hier gerade ein Spiel ist? Und jetzt sieh dir das verdammte Bild an, und sag mir, ob du sie kennst.« Hunters Ton wurde schärfer.
JJ warf erneut einen Blick auf den Computerausdruck und konzentrierte sich. »Vielleicht … bin nicht sicher«, sagte er nach einer Weile.
»Versuch’s mal.«
»Ist sie ’ne Nutte?«
»Wär durchaus möglich, JJ. Wenn sie Anwältin wäre, würden wir wahrscheinlich nicht dich fragen, oder?«
»Sehr witzig.« JJ nahm Hunter das Bild aus der Hand. »Sie sieht zu gut aus, um auf der Straße zu arbeiten. Wobei, nicht dass meine Mädchen nicht auch hübsch wären …«
»Mhm.« Hunter tippte mit dem Finger dreimal auf das Bild, um JJs Aufmerksamkeit wieder darauf zu lenken.
»Wenn sie ein Profi in dem Geschäft ist, dann spielt sie in der obersten Liga. Für einen der großen Jungs.«
»Und wie finden wir das raus?«, fragte Garcia.
»So’n klasse Mädchen würde in der Gegend bloß für einen arbeiten – D-King.«
»Was denn, Elvis ist zurückgekommen, um Zuhälter zu werden?«, fragte Garcia und kniff drohend die Augen zusammen.
»Nicht ›The King‹ . D-King, Mann.«
»D-King? Was ist denn das für ein Name?«
»Einer von den Namen, mit denen man sich besser nicht anlegt.«
»Ein großes Tier unter den Zuhältern und Drogendealern«, warf Hunter ein. »Es gibt Gerüchte, dass er auch mit Waffen handelt, hat aber eine ziemlich straff geführte Organisation. Alles ganz im Verborgenen, deshalb hast du wahrscheinlich auch noch nicht von ihm gehört. Er kontrolliert das Ganze aus der Ferne – außer den Mädchen, da bevorzugt er einen persönlicheren Stil.«
»Und wo finden wir den?«, fragte Garcia.
»Auf der Straße jedenfalls nicht. Der hat Stil.« JJ kratzte sich an der kleinen Narbe über seinem linken Auge. »Was is’n dabei drin für mich?«
»Du kannst deine hässlichen Zähne behalten und wirst dir nicht deinen billigen Anzug vollbluten. Ich denke, das ist ein guter Deal für dich«, sagte Garcia und rammte JJ erneut gegen die Mauer.
»Wer zum Teufel ist der Typ?«, fragte JJ an Hunter gewandt und wich einen Schritt vor Garcia zurück.
»Ich bin der Typ, mit dem DU dich besser nicht anlegst«,
Weitere Kostenlose Bücher