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Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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umso mehr Toxine werden freigesetzt. Je mehr Toxine, umso schmerzhafter der Tod. Unser Opfer hatte leider das Pech, dass sich diese Dinger wie verrückt fortpflanzen. Sie können ihre Anzahl binnen weniger Stunden verdoppeln.«
    »Kann man das nicht behandeln?«, fragte Garcia.
    »Doch, wenn es früh genug entdeckt wird. Allerdings passiert das meist nicht, da sich die Bakterien so schnell ausbreiten.«
    »Und wie infiziert man sich damit? Wie gelangen die fleischfressenden Killerbakterien in den Körper?«
    »Ulkigerweise besiedeln sie oft als Keime die Haut oder das Naseninnere von gesunden Personen.«
    Garcia griff sich unwillkürlich mit beiden Händen an die Nase, als wollte er sich schnäuzen. Hunter konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
    »Da sind sie aber in einem inaktiven Stadium«, fuhr Dr. Winston lächelnd fort. »Sie können jedoch leicht über eine offene Wunde in den Körper gelangen. Man kann sich zum Beispiel in Krankenhäusern an unsauberem OP-Besteck infizieren.«
    »Na, danke, das ist ja beruhigend zu wissen«, bemerkte Garcia sarkastisch.
    »Nekrotisierende Fasziitis ist eine der sich am schnellsten ausbreitenden Infektionen, die wir kennen. Von den ersten Symptomen bis zum Todeskampf dauert es im Normalfall nur drei bis fünf Tage. Im Fall unseres Opfers – bestimmt haben Sie sich das inzwischen schon zusammengereimt – hat der Killer ihm das StaphylococcusAureus-Bakterium injiziert.«
    Eine makabre Stille trat ein. Was hatte dieser Killer noch alles in petto?
    »Aber das Hunderennen war doch erst vor zwei Tagen. Wie kann die Krankheit einen so schnellen Verlauf nehmen?«, fragte Garcia mit einem Kopfschütteln.
    »Das Hunderennen?«, fragte Dr. Winston mit einem Stirnrunzeln.
    Garcia winkte ab. »Ist im Augenblick zu kompliziert zu erklären.«
    »Jedenfalls, wie schon gesagt, die Bakterien vermehren sich rasend schnell, und je mehr davon im Körper sind, umso größer der Schaden, den sie anrichten. Unserem Opfer hat jemand eine enorme Dosis davon direkt in die Blutbahn injiziert. Es dürfte nur zehn bis zwölf Stunden gedauert haben, bis er im Todeskampf lag.«
    Dr. Winston ging zu dem Gefäß mit den Organen. »Seine Leber und Nieren waren zu fünfunddreißig Prozent zerstört. Auch das Herz war bereits schwer geschädigt, die Därme und die Speiseröhre ebenfalls, Letzteres erklärt das ausgehustete Blut. Er hatte bereits sehr starke innere Blutungen, als er im Park gefunden wurde. Sein Husten war vermutlich das letzte Aufbäumen vor dem Exitus.«
    Garcia verzog beim Gedanken an die Bilder im Park das Gesicht.
    »Da wäre noch etwas«, fuhr Dr. Winston fort.
    »Ja?«
    »Die Fingernägel des Opfers sind allesamt abgebrochen, als ob er an etwas gekratzt hat, um sich zu befreien. Eine Holzkiste vermutlich.«
    »Holzsplitter unter den Nägeln«, stellte Hunter fest.
    »Genau. Dem, was von den Nägeln noch übrig ist, und an den Fingerspitzen.«
    »Hat die Holzanalyse was ergeben?«, fragte Garcia gespannt.
    »Ganz gewöhnliche Kiefer. Sehr verbreitet. Der Killer könnte ihn in einen gewöhnlichen Wandschrank eingesperrt und den dann zugenagelt haben.«
    »Warum sollte er das tun, wenn er ihm sowieso schon die Bakterien injiziert hat und das Opfer garantiert dem Tod geweiht ist?«, fragte Garcia verwundert.
    »Um den Verlauf noch zu beschleunigen«, antwortete Hunter wie aus der Pistole geschossen.
    Garcia schaute ihn fragend an.
    »Unter Panik beschleunigt sich der Herzschlag, das Blut fließt schneller, also verbreiten sich auch die Bakterien noch schneller im ganzen Körper.«
    »Das ist richtig«, bestätigte Dr. Winston mit einem Nicken.
    »Und eine todsichere Methode, um jemanden in Panik zu versetzen, ist, ihn in einen Holzsarg einzunageln.«
    »Mir ist noch kein Mörder untergekommen, der sich auf sein Geschäft so gut versteht wie dieser Killer«, sagte Dr. Winston, während sein Blick auf der Leiche ruhte.
    »Und wenn wir früher im Park gewesen wären?«, fragte Garcia.
    »Das hätte keinen Unterschied gemacht. Das Schicksal des Opfers war besiegelt, sobald der Killer ihm die Bakterien injizierte«, sagte Hunter. »Das gehörte alles zum Plan. Der überlässt nichts dem Zufall.«
    »Wie kommt man an dieses Bakterium heran? Wo könnte unser Psychopath es herhaben?«
    Dr. Winston und Hunter verstanden, worauf Garcia hinauswollte. Der Mörder musste Zugang zu einem Labor oder Krankenhaus gehabt haben, wo er sich das Bakterium verschaffen konnte. Vielleicht war das eine

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