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Der Kugelfaenger

Der Kugelfaenger

Titel: Der Kugelfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. S. Rydell
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tot“, sagte sie mit monotoner Stimme.
    „Ja.“ Er vergrub seine Nase in ihren Haaren.
    „Warum?“ Sie starrte noch immer auf den toten Anatolij.
    „Was?“
    „Warum hast du ihn umgebracht?“
    „Du gehörst zu mir.“ Er schloss seine Arme fest um sie.
    „Liebst du mich?“
    „Natürlich.“
    „Warum hast du ihn dann getötet?“
    „Eben weil ich dich liebe.“
    Sie dachte einen Moment nach. „Wenn ich dir wirklich noch etwas bedeuten würde, dann hättest du Anatolij das nicht angetan. Und du würdest mich endlich gehen lassen.“
    „Ich kann dich nicht gehen lassen, Claire, Darling. Ich liebe dich.“ Er umarmte sie fester und küsste ihr den Nacken.
    Sie wehrte sich noch immer nicht gegen ihren Mann. „Was willst du jetzt machen?“
    Er lachte in ihre Haare. „Neu mit dir anfangen.“
    Da stand für sie fest, dass er psychisch nicht mehr ganz in Ordnung war. Sie musste sich ihre nächsten Schritte nun gut überlegen. Obwohl das nicht ganz einfach war. Optimal wäre es natürlich gewesen, wenn sie sein verdammtes Messer in die Finger bekommen hätte. Aber das lag außer ihrer Reichweite am Fußboden.
    „Du willst mit mir neu anfangen?“ Sie streichelte vorsichtig seine Wange und musste sich zusammennehmen, um sich nicht zu übergeben.
    „Ja“, hauchte er.
    Sie zwang sich, ihm fest in die Augen zu sehen und versuchte, ihre aufkommende Panik zu unterdrücken. „Vielleicht hast du recht“, sagte sie. „Wir sollten von hier weg und noch mal von vorne beginnen.“
    Jeder normale Mensch hätte sich über einen solch rasanten Meinungsumschwung gewundert. Aber das tat Jean Dupont nicht. Zumindest im ersten Moment nicht.
    „Das ist wundervoll“, raunte er.
    „Ja“, versuchte sie ebenso zärtlich zu antworten und dabei seine Hände zu ignorieren, die auf ihrem Oberschenkel und an ihrer Hüfte lagen.
    „Wundervoll“, wiederholte er. Dann beugte er sich zu ihr hinab und wollte sie auf den Mund küssen. Doch in diesem Moment stieß ihn Claire zu seiner Überraschung mit aller Kraft von sich weg. Er fiel rückwärts gegen ein schmales Regal mit Handtüchern und verdeckte so das Messer mit seinem Körper. Sie nutzte trotz des gescheiterten Versuchs, das Messer an sich zu nehmen ihre neu gewonnene Chance, sprang auf und stürmte aus dem Badezimmer. Sie stolperte die enge Treppe nach unten und wäre beinahe gestürzt. Sie konnte ihren Mann deutlich hinter sich spüren. Ihre Panik wuchs noch weiter an. Als sie unten im Flur angekommen war, wusste sie nicht, wohin sie nun laufen sollte. Sie entschied sich für die Haustür. Doch sie hatte einen Moment zu lange gezögert. Jean erwischte sie, noch bevor sie die Hand am Türgriff hatte und riss sie zurück. Claire stolperte und fiel zu Boden. Als sie unglücklich auf ihrer linken Hand landete und sich den Daumen und den Zeigefinger brach, spürte sie den Schmerz kaum. Denn da stand ihr Gatte schon wieder über ihr, mit dem japanischen Kochmesser in der Hand und betrachtete sie eingehend. Sein Gesichtsausdruck war nur schwer zu deuten. Als er einen Schritt auf sie zumachte und nun wieder nahe genug an ihr dran war, verlor sie keine Zeit. Sie zog ihre Beine an und ließ sie dann mit aller Kraft nach vorne schnellen. Ihr zielsicherer Tritt mit den Absätzen ihrer Schuhe in seinen Schritt saß. Er ließ das Messer fallen und verzog schmerzerfüllt sein Gesicht und ließ sich neben sie auf die Knie sinken. Sie war nicht schnell genug, seinem Schlag auszuweichen. Er traf sie hart ins Gesicht und ihre Lippe platzte auf. Dann schlug er nochmals zu. Ihr Nasenbein und ihr Jochbein brachen und Blut floss fast augenblicklich aus ihren Nasenlöchern. Ein irrsinniger Schmerz durchbohrte ihre Gesichtspartie. Sie schnappte mit dem Mund nach Luft und ihre Fingernägel schnitten in ihre Handballen, bis das Blut herausquoll. Dann rappelte sie sich wieder hoch und lehnte sich an der Wand hinter ihr im Flur an. Der zweite Tritt traf ihren Mann knapp unterhalb der Magengrube. Dann drehte sie sich um und kroch in die Küche. Sie hatte leichte Sehstörungen und konnte durch das viele Blut in ihrer Nase und die Schmerzen nur schwer atmen. Sie wusste, dass neben der Mikrowelle auf der Arbeitsplatte ein Messerblock mit frisch geschliffenen Fleischmessern stand. Dupont riss seine Frau erneut zu Boden, als sie mit wackligen Beinen aufstehen und nach den Messern greifen wollte. Dabei knallte sie gegen einen Stuhl und brach sich das Schlüsselbein. Er warf sie unbarmherzig auf den

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