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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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göttliches Unternehmen einzumischen und das Große Werk zu gefährden? Ein Scheitern kam nicht infrage. Nicht nach all der Zeit und all den Mühen, die er investiert hatte. Er war der Seher, ein Nachfahre der Götter. Nichts durfte sich seinem göttlichen Geburtsrecht in den Weg stellen.
    Er war jetzt fast in der Spitze des Turms angekommen. Noch war nicht alles verloren. Der Wächter vor ihm hatte nur ein Messer, aber einer der Wächter hinter ihm trug ein Gewehr. Das sollte reichen, um den Treppenaufgang zu sichern. Als sie auf dem Indigo-Stockwerk ankamen, keuchte die hochschwangere Maria schwer unter der Anstrengung, aber Delaney hörte Schritte auf der Treppe unter ihnen. » Beeilt euch«, zischte er.
    » Es ist vorbei, Regan. Lass Sorcha gehen.« Fox’ Stimme, die durch den Treppenaufgang hallte, entfachte Delaneys Zorn. Warum musste der Kerl sich immer noch einmischen? Das hier hatte nichts mit ihm zu tun. » Lass sie gehen!«, rief Fox. » Die Polizei wird in wenigen Minuten hier sein. Sorcha, kannst du mich hören?«
    » Nathan, ich bin hier!«, rief Sorcha und warf sich gegen die erschöpfte Maria, um sich aus ihrem Griff zu befreien. Sobald ihr Arm frei war, stürzte sie sich auf Zara, die ihren anderen Arm festhielt, und schlug mit ihrer freien Hand auf sie ein. » Nimm deine verdammten Finger von mir!« Zara ließ sie los, um sich zu verteidigen, und Sorcha trat und schlug wie wild auf Deva ein, damit auch die sie losließ.
    » Haltet sie auf«, befahl Delaney. Als Sorcha die Treppe hinunter zum Indigo-Stockwerk rannte, warf einer der Wächter sie gegen die Wand und hielt ihr sein Messer an die Kehle. In diesem Augenblick erschien Fox hinter der Wölbung des Treppenaufgangs. » Tötet ihn!«, schrie Delaney. » Tötet ihn!«
    Der Wächter mit dem Gewehr zielte und schoss. Die Kugel prallte von den Wänden des Treppenaufgangs ab, und Fox sprang zurück in Deckung. Von einem plötzlichen Hass gegen seine Tochter erfüllt, rannte Delaney die Stufen hinunter zu Sorcha. Alle im Dorf kannten ihre Pflichten für das Große Werk und taten genau das, was man von ihnen verlangte. Sie verstanden, dass es notwendig war, Opfer zu bringen und taten es bereitwillig. Nur Sorcha hatte nie getan, was man von ihr erwartete. Sie hatte nie etwas zum Großen Werk beigetragen. Aber die Zeiten hatten sich geändert. Er würde ihr schon klarmachen, wo sie hingehörte. Delaney nahm einem der Wächter das Messer ab und schlug Sorcha mit der flachen Hand ins Gesicht. Als sie hinfiel, packte er sie an der Kehle und zog sie zu sich heran. » Du wirst mir gehorchen.«
    » Niemals!«, fauchte sie und funkelte ihn an. » Du bist erledigt, egal, was du mir jetzt noch antust.«
    » Du wirst mir gehorchen«, sagte er noch einmal. » Du bist ein Nichts. Du hast deine Identität nie verloren, weil du nie eine hattest. Du bist nichts als ein Ableger von mir. Du gehörst mir. Alles, was du bist, gehört mir.«
    » Das ist nicht wahr!«, schrie sie. » Du bist Geschichte, ein Teil meiner Vergangenheit. Du hast nichts mit der Person zu tun, die ich jetzt bin.«
    » Du weißt ja nicht einmal, wer du jetzt bist.«
    » Ich bin, wer auch immer ich sein möchte!«, brüllte sie und schlug mit den Fäusten gegen seine Brust. » Wer ich bin, entscheide allein ich!«
    » Du entscheidest überhaupt nichts«, erwiderte Delaney und schob ihr das Messer weiter ins Gesicht, bis es nur noch Zentimeter von ihrem linken Auge entfernt war. Er wollte ihr wehtun, sie für ihren Ungehorsam bestrafen. » Du wirst mir gehorchen, Sorcha, oder ich werde dir dein Auge ausstechen.« Er begann, sie wieder die Treppe hinaufzuzerren. Dann wandte er sich an den Wächter mit dem Gewehr: » Wenn Fox oder irgendjemand sonst versucht, hier raufzukommen, erschieß sie.«
    Fox drückte sich eng an die Wand und blickte vorsichtig um die mittlere Säule der Wendeltreppe, um herauszufinden, wo und wie der Wächter mit dem Gewehr sich positioniert hatte. Er spielte kurz mit dem Gedanken, auf Jordache und seine Männer zu warten, die ebenfalls bewaffnet waren, aber dazu hatte er keine Zeit. Er musste Sorcha da rausholen, und zwar sofort. Wenn der Wächter eine Pistole oder eine halb automatische Waffe gehabt hätte, wäre es reiner Selbstmord gewesen, seine Deckung zu verlassen, und Fox hätte bleiben müssen, wo er war. Aber der Mann hatte ein Jagdgewehr, auf Distanz tödlich, aber aus der Nähe ungenau und unhandlich.
    Wenn es ihm gelang, den Wächter zu überraschen und aus dem

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