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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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Schädelwand, und er fiel um wie ein Stein. Die zweite Möglichkeit war verlässlicher, erforderte allerdings Präzision. Man musste den blutdruckregulierenden Karotissinusnerv am Hals seines Gegners treffen. Bei festem Druck konnte der Karotissinus helfen, den Blutdruck zu senken, zu starker Druck aber, etwa durch einen schnellen, gut gezielten Schlag, konnte zum Blackout führen. Als Arzt bevorzugte Fox die zweite Methode – auch wenn er keine schon einmal angewendet hatte.
    Als er zusah, wie der nackte Delaney zu Boden glitt, und an Kaidans gekrümmten Körper im Stockwerk unter ihnen dachte, schwor Fox, seinem Sensei beim nächsten Mal eine Flasche seines Lieblings-Rake, Tentaka, mitzubringen. Er beugte sich über Sorcha, schlug sanft das Gewand wieder über ihren nackten Körper und zerschnitt die seidenen Fesseln an ihren Händen und Füßen mit der dolchähnlichen Glasscherbe aus der zerbrochenen Fensterscheibe. Dann zog er sie auf die Füße und nahm ihr den Knebel ab. Die ganze Zeit über sah Sorcha ihn mit großen, erstaunten Augen an, als könnte sie nicht glauben, dass er tatsächlich da war.
    Sie schlang ihre Arme um ihn und hielt ihn fest. » Ich hatte so gehofft, dass du kein Todesecho bist, weil ich deinen Schmerz nicht spüren konnte! Ich kann immer noch nicht glauben, dass du lebst und zurückgekommen bist, um mich zu retten.«
    » Natürlich bin ich zurückgekommen«, flüsterte er. » Komm, lass uns hier verschwinden, bevor sie wach werden.« Er zog sie zur Tür und führte sie die Stufen hinunter.
    » Was ist mit Kaidan?«, fragte sie. » Wo ist er?«
    Als sie am Indigo-Stockwerk vorbeikamen, zeigte Fox auf eins der Zimmer. » K.O., wie dein Vater.«
    » Wie das?«
    Während sie an den blauen und grünen Zimmern vorbei hinunterliefen, hielt er die Glasscherbe hoch. » Ich habe dir doch gesagt, dass ich uns eine Versicherung besorgt habe. Glücklicherweise ist der Saum dieser Roben so breit, dass man eine Glasscherbe darin verstecken kann.«
    Sie lächelte. Jetzt verstand sie. » Als du eben die Treppe runtergefallen bist, war das Absicht. Du hast deine Handfesseln durchgeschnitten.«
    » Nur ein paar Stränge, damit ich sie zerreißen konnte, wenn’s nötig war. Ich wusste, dass ich nur eine Chance hatte, also habe ich gewartet, bis ich mit Kaidan allein war und er die Hände voll hatte. Dann habe ich zugeschlagen.« Es klang ganz einfach, aber tatsächlich hätte die ganze Sache beinahe in einer Katastrophe geendet. Als Kaidan die Garrotte mit beiden Armen gespannt hatte, hatte Fox an seinen Handfesseln gezogen, aber sie waren nicht gerissen, und einen kurzen, schrecklichen Moment lang hatte er befürchtet, er habe nicht tief genug geschnitten. Er hatte noch zwei Mal kräftig ziehen müssen, um seine Hände frei zu bekommen. Als er dann aber zuschlug, war Kaidan wie eine Stoffpuppe zusammengeklappt. Um ihn möglichst lange außer Gefecht zu setzen, hatte Fox ihm die Garrotte um den Hals gebunden und dabei den Knoten so platziert, dass er weiterhin Druck auf den Karotissinus ausübte.
    » Sobald wir aus dem Turm raus sind, laufen wir in den Wald, okay?«, sagte er ein wenig atemlos, während sie die Treppe hinunterrannten. » Hast du noch irgendwelche Einwände, Jordache den Rest zu überlassen?«
    » Nein. Keine.«
    Als sie das rote Stockwerk erreichten, musste Delaney wieder zu sich gekommen sein, denn sie hörten ihn schreien, wahnsinnig vor Zorn: » Haltet sie! Lasst sie nicht raus!«
    Am Fuß der Treppe traten ihnen die beiden Wächter entgegen. Sie waren bewaffnet, hatten aber wohl noch nicht mit ihnen gerechnet. Ein Schlag gegen die Kehle ließ den Ersten auf die Knie fallen, ein Tritt in den Solarplexus, und der Zweite krümmte sich vor Schmerzen. Fox lief weiter und zog Sorcha hinter sich her. An der Tür trafen sie auf die Ehefrauen, aber Sorcha half Fox, sie einfach zur Seite zu schieben. Dann öffnete Fox die Tür, und sie waren draußen. Noch nie hatte die frische Nachtluft sich so gut angefühlt. Fox blieb kurz stehen, um sich zu orientieren. Noch immer standen viele der Kultmitglieder in kleinen Gruppen um den Turm herum. Einige unterhielten sich, andere tanzten, wieder andere hatten sich auf den Rücken gelegt und betrachteten den Mond über ihnen. Sie schenkten ihnen kaum Beachtung, und Fox sah einen Weg durch die Gruppen in den Wald. Er zog Sorcha hinter sich her. Wenn das Pferd noch dort war, wo sie es festgemacht hatten, konnten sie es schaffen. Sie konnten davonkommen.
    »

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