Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood
Delaney.
» Hast du eine Ahnung, was dieses Gemälde ausdrückt?«, fragte er.
Sie betrachtete es genauer, dankbar, sich auf etwas konzentrieren zu können. » Nein. Sollte ich?«
» Die deutlich erkennbare Figur repräsentiert unseren physischen Körper und die Schattenfigur sein spirituelles Gegenstück, den sogenannten Astralkörper. In manchen Religionen wird er auch als unsere Seele bezeichnet. Die Vortexes entlang der Wirbelsäule entsprechen den sieben Hauptchakren. Sie verbinden beide Körper miteinander und bilden die wichtigsten Pforten, um Lebensenergie aufzunehmen, zu bewahren und auszudrücken. Jedes Chakra hat seine eigene Funktion, um einen bestimmten physischen, mentalen, emotionalen oder spirituellen Aspekt unseres Lebens zu regeln .«
Er zeigte auf das untere Ende der Wirbelsäule. » Die unteren Vortexes entsprechen den animalischen Chakren und stehen mit unseren Grundbedürfnissen in Verbindung.« Er zeigte auf den roten Vortex. » Der erste, in der Nähe von Anus, Genitalien und Nebennieren – zuständig für den Flucht- oder-Kampf-Reflex – heißt Muladhara, das Wurzelchakra. Physisch regelt es die Sexualität, mental regelt es Stabilität, emotional Sinnlichkeit und spirituell unser Urvertrauen.« Er zeigte auf den orangefarbenen Vortex. » Das zweite, am Kreuzbein nahe der Hoden und Eierstöcke, ist das sakrale Chakra, Svadhisthana. Physisch steuert es die Fortpflanzung, mental die Kreativität, emotional Freude und spirituell Enthusiasmus.«
Er zeigte auf den Torso. » Die mittleren Chakren bezeichnet man auch als die menschlichen Chakren. Sie kümmern sich um die komplexeren und höher entwickelten Bedürfnisse.« Er zeigte auf den grünen Vortex auf der Brust, zwischen dem gelben Magenchakra und dem hellblauen auf Höhe der Kehle. » Das hier ist zum Beispiel Anahata, das Herzchakra. Physisch ist es für die Durchblutung verantwortlich, mental für die Leidenschaft, emotional für unbedingte Liebe und spirituell für die Hingabe.«
» Die höchsten Chakren aber sind die oberhalb des Halses. Auf sie konzentrieren wir uns in der Indigo-Familie. Es sind göttliche Chakren.« Er wies auf das stilisierte indigofarbene Auge auf der Stirn des Mannes. » Das Stirnchakra, Ajna, hat eine Verbindung zur Zirbeldrüse, die Descartes einst als den Sitz der menschlichen Seele bezeichnet hat. Sie produziert Melatonin, das den Schlaf- und Wachzustand regelt. Dieses sechste Chakra ist meist tiefblau oder indigo und wird auch häufig als das dritte Auge bezeichnet, weil es unsere Intuition und unser Unterbewusstsein steuert, aber auch die Balance zwischen unserem spirituellen und animalischen Selbst. Wie der sechste Sinn fungiert es als eine Linse ins andere Reich. Mithilfe von Meditation kann man Zugriff auf dieses Chakra bekommen und es weiterentwickeln, aber wir Synästheten benutzen diesen sechsten Sinn in der Regel automatisch.«
» Was ist mit dem höchsten Chakra, dem violetten? Wofür steht das?«
» Das siebte oder Kronenchakra ist das Wichtigste von allen. Das sechste Chakra erlaubt uns einen kurzen Blick auf das Unsterbliche, das Immerwährende. Aber das siebte Chakra erlaubt es uns, allwissend zu werden, wie ein Gott. Das Kronenchakra ist die wichtigste Pforte, durch die alle Energie kanalisiert und zu den anderen Chakren geleitet wird. Es wird gelegentlich als göttliche Quelle bezeichnet und steht für ein reines Bewusstsein. Zudem ist es eng mit dem Tod verbunden. Es befindet sich am Scheitel, exakt an der weichen Stelle am Kopf eines Neugeborenen, und bildet die Pforte, durch die alle Lebensenergie bei der Geburt hinein und beim Tod wieder hinaus fließt. Wenn das sechste Chakra das Auge oder die Linse in die spirituelle Welt ist, dann bildet das siebte Chakra die Pforte.«
Er zeigte auf das Gemälde. » Siehst du das dickere silberne Band, das die deutlich gezeichnete Figur mit ihrem schattenhaften Zwilling verbindet? Was manche Menschen als außerkörperliche Erfahrungen oder Nahtoderlebnisse bezeichnen, nennen wir astrale Projektion. Das bedeutet, wir verlassen unseren physischen Körper und gehen in unseren Astralkörper über. Dabei bleibt der Astralkörper mit dem physischen Körper über das silberne Band zwischen den beiden Kronenchakren verbunden. Das ist unsere Rettungsleine zu unserem physischen Körper, so wie die Nabelschnur vor unserer Geburt die lebensnotwendige Verbindung zu unserer Mutter darstellt. Wenn sie einmal durchtrennt ist, können wir nie wieder in unseren
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