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Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood

Titel: Der Kult - Cordy, M: Kult - The Colour of Blood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cordy
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geschieht hier?«
    » Im ersten Monat haben alle Kinder eine blass-indigofarbene Aura. Dann erhalten sie die Farbe, die sie für den Rest ihres Lebens tragen werden. Die Ehefrauen des Sehers dürfen ihre Kinder nur während dieses ersten entscheidenden Monats behalten. Sobald die Farbe des Kindes erkennbar ist, müssen sie ihr Baby den anderen Müttern in der Familie überlassen oder ihren Status als Ehefrau des Sehers aufgeben.«
    » Wieso?«
    » Die Ehefrauen des Sehers sind verpflichtet, sich allein ihm zu widmen. Nichts darf sie ablenken.«
    Sorcha folgte Deva mit den Augen, als diese davonging, ohne sich noch einmal nach ihrem Kind umzudrehen. Ihr Gesicht war völlig ausdruckslos. » Das ist furchtbar grausam. Sie muss sich schrecklich fühlen.«
    Zara runzelte die Stirn. » Wieso? Deva ist stolz, dass ihr Kind ein reines Indigo ist, und außerdem kann sie es jederzeit besuchen. Wir sind hier schließlich eine große Familie.«
    » War meine Mutter eine der Ehefrauen?«
    » Ja.«
    » Hat sie mich auch abgegeben?«
    » Nein.«
    » Warum das nicht?«
    » Du wurdest nicht als Indigo geboren.«
    Sorcha überlegte. » Du hast gesagt, alle Kinder sind Indigos, wenn sie geboren werden.«
    » Indigo oder höher.« Sie zeigte auf den Punkt auf Sorchas Stirn. » Du warst violett. Das ist sehr selten.«
    Als sie an der Koppel vorbeikamen, zog es Sorcha zu den Pferden. Ein Fuchshengst kam herüber und rieb seine Nüstern an ihrer Hand. Sorcha spürte eine instinktive Verbindung zu dem Tier.
    » Kann ich reiten?«
    Zara lachte. » Natürlich! Du bist eine ausgezeichnete Reiterin! Du liebst Pferde. Du liebst alles an diesem Ort. Ich verstehe immer noch nicht, warum du fortgegangen bist. Der Seher hat große Pläne mit dir.« Der ungläubige Tonfall sagte Sorcha, dass das Mädchen sie für undankbar und unfassbar dumm halten musste. Zara ging weiter und gab Sorcha ein Zeichen, ihr zu folgen. » Komm mit, ich zeige dir den großen Saal, wo alle zusammenkommen, um zu meditieren oder zu Familienversammlungen.«
    Sorcha folgte ihr in eine große Scheune im Zentrum des Dorfes. Auf jeder der großen Doppeltüren prangten Bilder derselben beiden Figuren wie in den Privaträumen ihres Vaters. Im Saal herrschte reger Betrieb. Tische und Bänke wurden aufgestellt, Blumen arrangiert. Sorcha sah, dass auch Kinder mithalfen. Im Unterschied zu den Indigo-Kindern in der Schule besaßen diese hier, was ihr Vater als die » niederen Auren« bezeichnet hatte.
    » Warum sind diese Kinder nicht mit den anderen in der Schule?«
    Zara machte ein Gesicht, als wäre die Antwort offensichtlich. » Hier kann man sie besser gebrauchen.« Dann lächelte sie, als erinnerte sie sich daran, dass Sorcha sogar die einfachsten und selbstverständlichsten Dinge vergessen hatte. » Die Sub-Indigos müssen dir nicht leidtun. Wir behandeln sie gut, viel besser, als ihre Art uns außerhalb der Siedlung behandelt. Da draußen sind sie in der Mehrheit, und weil sie uns fürchten, versuchen sie, uns zu vernichten.«
    » Warum sagst du so was?«
    Zara seufzte, als spräche sie mit einem dummen Kind. » Jeder weiß das. Der Seher hat es uns gesagt. Warum sonst hätte er diese Zufluchtsstätte errichtet? Damit wir unsere Fähigkeiten in Ruhe entwickeln und uns darauf vorbereiten können, unseren Platz in der Welt einzunehmen.«
    Während Sorcha darüber nachdachte, was Zara gerade gesagt hatte, beobachtete sie das rege Treiben um sich herum. » Was machen all diese Leute?«
    » Sie bereiten Esbat vor.« Zara seufzte noch einmal. » Ich gehe davon aus, dass du auch das vergessen hast? Einmal im Monat, bei Vollmond, wenn der Schleier zwischen der sensorischen und der spirituellen Welt am dünnsten ist, versammeln wir uns, um das Esbat-Fest zu begehen. Zuerst fasten wir, dann meditieren wir und konzentrieren unsere Lebensenergie, um über die niederen physischen Sinne hinauszureichen und das geistige Reich zu erfahren. Schließlich essen und feiern wir, bis unser physischer Hunger gestillt ist. An jedem Esbat wählt der Seher zwei Familienmitglieder aus, um die weißen Roben zu tragen und ihm bei seinem Großen Werk zu assistieren. Es ist immer eine sakrale Zeit, aber dieses Mal wird es etwas ganz Besonderes sein.«
    » Weshalb?«
    » Weil du zurückgekehrt bist.« Sorcha spürte den Neid in Zaras Blick und in ihren Worten. » Der Seher schätzt dich weit mehr als alle von uns. Er sagt, mit dir an seiner Seite wird er das Große Werk bald vollenden können.«
    » Das Große

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