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Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Titel: Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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dagegen, und das Mädchen fiel rücklings zu Boden.
    Er knallte die Tür hinter sich zu und trat mit gebeugtem Rücken, um nicht an die Decke zu stoßen, vor, bis er neben dem daliegenden Mädchen stand.
    Sie zitterte so stark, dass ihre Zähne klapperten.
    Er griff nach unten und riss ihre Bluse entlang der Knopfleiste auf.
    Sie wehrte sich nicht.
    Er schob ihre Unterwäsche nach oben.
    Kein Muttermal.
    Plötzlich bäumte sie sich auf und verdrehte die Augen, bis nur noch das Weiße zu sehen war. Offenbar hatte sie eine Art Anfall.
    Oxford sprang beunruhigt zurück und schaffte es erst beim zweiten Versuch, die Tür zu öffnen. Dann hastete er hinaus und sprang.

    Am Morgen des 19. September 1861, ein Donnerstag, schlug er hart auf der Erde auf. Er befand sich in einer dunklen, nebligen Gasse in Hoblingwell Wood, in der Nähe des Dorfes Mickleham.
    Er verbarg sich unter einem Baum und wartete.
    Nach einigen Minuten erblickte er das näher kommende Licht einer Öllampe.
    Er trat vor.
    »Wer ist da?«, fragte eine Mädchenstimme.
    Plötzlich drehte sie sich um und rannte davon.
    Er setzte ihr nach und fing sie, drehte sie herum und riss gewaltsam an ihren Kleidern, bis ihre Dekolleté entblößt war. Er beugte sie nach hinten und brachte sein Gesicht nah an ihre Brust. Die blauen Flammen an seinem Helm tauchten ihr blasses, makelloses Fleisch in flackerndes Licht.
    Er sah ihr ins Gesicht.
    »Du nicht!«
    Dann ließ er sie fallen und sprang davon – landete aber wieder zur selben Zeit und am selben Ort.
    »Scheiße!«, fluchte er.
    Der Sprung von Battersea an seinen derzeitigen Aufenthaltsort hatte die Energiereserven des Anzugs aufgebraucht. Jetzt würde er bis zum Morgengrauen warten müssen, um ihn in der Sonne wieder aufzuladen.
    Er rannte den Pfad entlang, aus dem Wald heraus, über eine Straße und auf ein Feld. Er setzte sich unter eine knorrige Eiche und wartete. Nebel umwallte ihn. Ein Gefühl der Benommenheit ergriff von ihm Besitz.
    »Das ist aus mir geworden?«, dachte er. »Ein Mann, der Teenagermädchen die Kleider herunterreißt wie irgendein Perverser? Bei Gott, ich will nach Hause! Ich will mit meiner Frau zu Abend essen! Ich will meine Hand auf ihren Bauch legen und spüren, wie sich mein Kind bewegt.«
    Etwa dreißig Minuten später riss ihn ein Ruf aus seinen Gedanken.
    Er sah auf.
    Eine Menschenmenge kam auf ihn zu, Mistgabeln und Prügel schwenkend.
    Er raffte sich auf und rannte los.
    Seine Beine schmerzten.
    Er war erschöpft.
    Wann hatte er das letzte Mal geschlafen? Er konnte sich nicht daran erinnern. Wahrscheinlich vor Jahren. Wortwörtlich!
    Er taumelte weiter. Die Dorfbewohner folgten ihm.
    Manchmal hängte er sie ab und hielt an, um sich auszuruhen. Dann kamen sie wieder in Sicht, rufend und ihre provisorischen Waffen schwenkend.
    Wenn sie ihn fingen, würden sie ihn umbringen, das stand fest.
    Als die Dämmerung anbrach, sprang Spring Heeled Jack, Edward John Oxford, der Mann aus der Zukunft, auf seinen Stelzen von einem Feld zum nächsten, über Hecken, Straßen und einen Golfplatz und hinein in einen schützenden Wald.
    Er zwängte sich durch das Gestrüpp, lehnte sich an einen Baum und versuchte, wieder zu Atem zu kommen.
    Die Sonne war aufgegangen, aber es war neblig und das Licht zu schwach, um seine Batterien schnell aufzuladen.
    Er schnappte ein seltsames Geräusch auf, ein entferntes Dröhnen, der Klang einer Maschine.
    Als es stärker wurde, erkannte er es. Es war das Geräusch von Rotorblättern.
    Es kam näher, bis der Baum in seinem Rücken zu vibrieren anfing. Er sah auf, als das Ding über ihn hinwegglitt, und erhaschte einen Blick auf ein aberwitziges Fluggerät.
    Edward Oxford glaube nicht mehr, was er sah. Die Welt war ein einziges großes Märchen, ein verrücktes Wirrwarr aus sprechenden Affen und Pferdekutschen, affektierten Manierismen und dem Gestank ungeklärter Abwässer, und jetzt auch noch fliegenden Stühlen, die eine Dampfwolke hinter sich herzogen.
    Das Gefährt näherte sich erneut, so tief, dass die Bäume im Abwind schwankten.
    »Oh bitte, verschwinde einfach und lass mich in Ruhe!«, schrie er.
    Es flog über ihn hinweg. Er ging in die Knie, sprang, schoss hinauf durch die Äste und Zweige, streckte die Hände nach der Flugmaschine aus und griff zu. Sie ruckte und neigte sich zur Seite.
    Der Mann am Steuer drehte sich um und sah ihn durch eine Flugbrille hindurch an.
    »Verschwinde, hab ich gesagt!«, schrie Oxford.
    Er streckte den Arm aus und packte

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