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Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Titel: Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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Burton dort stehen. Der Mann lief los, um ihn abzufangen. Oxford sprang über seinen Kopf.
    »Halt dich raus, Burton!«, rief er.
    Er machte sechs große Sätze und sprang hoch in die Luft. Auf dem Höhepunkt seines Sprunges befahl er dem Anzug, ihn zu seinem nächsten Ziel zu bringen. Und in diesem Moment erkannte er, dass der zweite Flugstuhl viel zu nahe war.

    Er landete auf dem Feld vor dem Haus der Alsops, am Abend des 27. September 1861. Teile der Flugmaschine begleiteten ihn. Er schlug hart auf dem Boden auf, stolperte und fiel. Stücke verbogenen Metalls regneten um ihn herab auf den Boden. Eines durchbohrte seinen rechten Unterarm. Er schrie auf vor Schmerz und riss es heraus. Blut schoss über die Schuppen seines Anzugs.
    Spring Heeled Jack hievte sich auf alle Viere und stand unbeholfen auf. Er hielt sich den Arm und wimmerte. Dann blickte er das abfallende Feld hinunter und vergaß den Schmerz.
    Es war alles so vertraut.
    Weit hinten strahlten die Lichter von Old Fort, dort drüben lief die Bearbinder Lane, da stand das Cottage, in dem Jane Alsop lebte und wo er jetzt ihre Tochter finden würde, Alicia Pipkiss.
    Es gab keinen Anlass zu glauben, dass sie das Mädchen mit dem regenbogenförmigen Muttermal war, aber plötzlich war er sich sicher.
    Er lächelte.
    Etwas flog durch die Luft, traf seine Stelzen und wickelte sich darum.
    Er fiel zur Seite und auf seinen verletzten Arm. Wieder schrie er laut auf.
    Was zum …?
    Er sah nach unten und erkannte, dass man ihn mit einer Bola gefangen hatte, einer Wurfwaffe, bestehend aus einem Seil mit beschwerten Enden.
    Männer liefen zwischen den Bäumen hervor. Viele Männer. Sie warfen Netze über ihn.
    Eine Wolke bunter Vögel stieg auf.

    In Old Ford beobachtete Constable Krishnamurty, wie ein Sittichschwarm in die Luft stieg. Die Vögel beschrieben eine Kurve und flogen dann Richtung Westen. Er ließ den Motor seines Rotorstuhls an, wurde von einer heißen Dampfsäule nach oben getragen und lenkte das Fluggerät in Richtung des Feldes. In einiger Entfernung stiegen neben dem heruntergekommenen Bauernhof sechs weitere Rotorstühle in den nächtlichen Himmel.
    Nördlich, westlich und südlich des Feldes sahen Burton, Trounce und Honesty die Vögel ebenfalls. Sie befahlen ihren Männern, vorzurücken.
    Nicht weit hinter Trounces Team wandte sich Laurence Oliphant den dreiundzwanzig verhüllten Gestalten zu und zischte: »Los! Angriff! Fresst euch satt!«
    Sie warfen die Kapuzen zurück und heulten.

    Ein Haufen Männer hatte sich auf Spring Heeled Jack geworfen. Sie hielten seine Arme fest, sodass er sich nicht an die Brust greifen konnte. Dann zogen sie ihn hoch. Er schlug wild um sich und verfing sich in den Maschen der Netze. Einer rammte ihm die Faust in den Magen. Er krümmte sich zusammen und übergab sich.
    »Tut mir leid, altes Stück. Musste dich außer Gefecht setzen!«, entschuldigte sich der Schläger.
    »Verdammt«, rief ein anderer. »Wir haben Gesellschaft!«
    Die um den Zeitreisenden versammelten Aufrührer waren plötzlich von einer weiteren Horde Männer umzingelt, die untereben jenen Bäumen hervorrannten, unter denen sie sich selbst gerade noch versteckt hatten. Die Libertin-Extremisten bildeten mit Blick nach außen einen Ring um ihren Gefangenen und zogen ihre Degen.
    Die heraneilenden Truppen zogen sich Flugbrillen ins Gesicht, um ihre Augen zu schützen, griffen in die Jacken und holten Schlagstöcke und Pistolen hervor.
    »Ich bin Detective Inspector Trounce vom Scotland Yard«, donnerte eine Stimme. »Ich befehle Ihnen im Namen Seiner Majestät König Albert, die Waffen niederzulegen und sich zu ergeben!«
    »Das glaube ich kaum«, ertönte eine Stimme.
    Die Aufrührer grinsten und hoben die Klingen.
    Sieben Rotorstühle umkreisten plötzlich das Feld. Helle Lampen leuchteten an ihrer Unterseite. Die an Stricken festgebundenen Strahler tauchten die Szenerie in grelles Licht und trieben langgezogene, schwarze Schatten über das Feld.
    »Wir brauchen Verstärkung«, hörte Oxford einen seiner Geiselnehmer murmeln.
    »Keine Sorge. Die kommt«, antwortete ein anderer.

    Auf der Schwelle der Verandatür von Darkening Towers landete ein Sittich.
    »Nachricht für Henry Mundgeruch Beresford!«, krächzte er in den Ballsaal.
    Ein weiterer landete flatternd daneben: »Nachricht für den Marquis Weichei von Waterford!«
    Und noch einer: »Nachricht für den höchst hässlichen Henry Beresford!«
    Und noch mehr:
    »Nachricht für Henry Hundesohn

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