Der kuriose Fall des Spring Heeled Jack: Roman (German Edition)

Beresford!«
    »Nachricht für Henry Arschkneifer Beresford!«
    »Nachricht für den räudigen Marquis!«
    »Nachricht für den bekloppten Schlächter Beresford!«
    »Nachricht für den Marquis von Arschwackler Beresford!«
    »Verdammte Hölle!«, rief Henry de La Poer Beresford, dritter Marquis von Waterford, als sich eine farbenfrohe Flutwelle aus Sittichen ins Zimmer ergoss, um ihn zu beleidigen.
    »Anfang der Nachricht«, riefen sie in ohrenbetäubender Lautstärke. »Er ist da, du Arschgrapscher. Ende der Nachricht.«
    Der glasköpfige Orang-Utan pflügte mit ausholenden Armen durch sie hindurch, und eine flatternde bunte Federwolke stob in die Luft. Er sprang auf den Rasen und brüllte: »Öffnet die Dampfventile! Er ist da! Spring Heeled Jack ist da!«
    Ein Zittern lief durch das gigantische Rotorschiff, als die Kurbelwellen anliefen und die Rotorblätter in Bewegung setzten. Dampf wallte aus den Auspuffrohren. Männer rannten zwischen dem großen und dem kleinen Schiff hin und her, das in der Nähe stand.
    Beresford taumelte die Rampe hinauf, vorbei an einem Mann, dessen Schädel zur Hälfte aus Messing bestand, John Speke, der mit einem sich langsam drehenden Schlüssel über dem linken Ohr zum kleineren Gefährt hinüberrannte.
    Der Irre Marquis betrat das mächtige Schiff der Technokraten. Hinter ihm wurde die Rampe eingezogen.
    Kreischend fielen die Türen zu.
    Mit einem donnernden Dröhnen erhob sich die riesige Plattform in die Luft.

    Sir Richard Francis Burton sprang mit dem Stock im Gürtel und einer ledergefassten Flugbrille über den Augen mitten in die versammelten Aufrührer und hieb mit seinem Degen um sich. Immer wieder traf seine Klinge mit einem metallischem Klirren auf die seiner Gegner, doch obwohl sie ihm zahlenmäßig weit überlegen waren, war sein Geschick mit der Waffe so groß, dass er Mannum Mann entwaffnete oder kampfunfähig machte, ohne selbst auch nur einen Kratzer davonzutragen.
    Neben und hinter ihm drängten die Polizisten nach vorne, schlugen die Stockdegen mit ihren Knüppeln beiseite und verteilten Schläge und Tritte.
    Dem königlichen Agenten fiel ein, welch katastrophales Ende es genommen hatte, als er das letzte Mal in einen solchen Kampf verwickelt gewesen war.
    »Diesmal nicht!«, knurrte er, warf sich in die von ihm selbst entwickelte Manchette und beobachtete zufrieden, wie sein vor ihm stehender Gegner zusammenzuckte, aufschrie, seinen Degen fallen ließ und das durchbohrte Handgelenk umklammerte.
    Schnell wurde das Gemenge zu dicht für den Degen, und Burton setzte stattdessen die linke Faust als Waffe ein, rammte sie gegen Kiefer, Nasen und Schläfen. Er grinste wild, dankbar, endlich mit seinen Feinden abrechnen und ihnen zeigen zu können, was er von ihnen hielt.
    Er lachte, als er Detective Inspector Honesty entdeckte. Der schlanke Mann schien nach den Marquis-von-Queensberry-Regeln zu kämpfen, wie Jem Mace, der Schwergewichtsboxer und Gewinner der Englandmeisterschaft gegen Sam Hurst, sie letzten Juni zum ersten Mal demonstriert hatte. Honesty hielt den Rücken so gerade, als hätte er einen Stock verschluckt, er sprang und tänzelte auf den Zehenspitzen umher, die Linke verteidigte sein Kinn, während die Rechte wieder und wieder ins Gesicht seines wütenden Gegners fuhr. Er schien nicht voranzukommen, bis er, völlig ohne Warnung, plötzlich zur Seite schwenkte, vortrat und zu einem niederschmetternden linken Haken ausholte. Sein Gegner wurde von den Füßen gehoben und fiel der Länge nach bewusstlos zu Boden.
    »Bravo!«, rief Burton.
    Irgendwo hinter ihm donnerte der Schuss einer Pistole.
    »Nicht, Männer!«, rief Trounce. »Wir wollen sie lebend!«
    Ein entsetzlicher Schrei hallte über das Feld.
    Es wurde von einem triumphierenden Heulen beantwortet.
    »Die Werwölfe!«, rief eine zweite Stimme.
    Mehr Schüsse fielen.
    Ein Feuerball explodierte.
    Eine Faust traf Burton seitlich am Kopf. Er taumelte, fasste sich und schlug zurück, seine Knöchel donnerten gegen den Kiefer des Angreifers und zersplitterten ihm die Zähne. Der Mann ging zu Boden, Burton stolperte über ihn und fiel auf alle Viere.
    »Burton! Das ist alles deine Schuld!«, fauchte eine Stimme.
    Er sah auf, direkt in die wahnsinnigen Augen von Spring Heeled Jack. Während seine Geiselnehmer abgelenkt gewesen waren, hatte er es geschafft, sich aus den Bolas und Fangnetzen zu befreien und kauerte jetzt auf dem Boden, bereit zum Sprung.
    »Ich habe dir gesagt, du sollst dich nicht