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Der Kuss der Göttin (German Edition)

Der Kuss der Göttin (German Edition)

Titel: Der Kuss der Göttin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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mich herein. Im großen Zimmer hängen ein halbes Dutzend Typen herum; drei spielen irgendein Videospiel vor einem gigantischen Fernseher und einer in einem Sessel in der Nähe des großen Fensters schaut mich mit einem anzüglichen Grinsen an.
    »Neue Freundin?«, fragt er Benson, während sein Blick auf mein Gesicht gerichtet bleibt.
    »Nicht meine Freundin«, antwortet Benson vage, ohne ihn anzusehen, die Hand an meiner Schulter, und schiebt mich auf die Treppe zu. Ich versteife mich und versuche, den schmerzlichen Stich zu ignorieren, der bei seinen Worten durch mein Herz geht.
    »Gut für mich«, sagt der Typ, und sein Lächeln wird noch breiter.
    »Minderjährig«, ruft Benson zurück.
    »Bin ich nicht«, flüstere ich.
    »Glaub mir, es ist besser, wenn Dustin glaubt, du wärst es«, flüstert Benson zurück. »Der einzige jungfräuliche selbst ernannte Verführer der Welt, und er versucht so verzweifelt, seine Jungfräulichkeit zu verlieren, dass er alles auch nur annähernd Weibliche angraben würde.«
    Ich kichere.
    »Lach nicht«, sagt Benson resigniert, als wir oben ankommen. »Er ist mein Zimmergenosse.« Er schiebt die Tür auf, und meine Augen werden groß, als ich zwei Wände so komplett mit barbusigen Frauen gepflastert sehe, dass es auch genauso gut die Tapete sein könnte.
    »Hübsch«, sage ich trocken.
    »Ich habe dich gewarnt.« Er schüttelt den Kopf, dann deutet er auf die andere Zimmerhälfte. »Das ist meine Seite.«
    Bensons Zimmer ist genau, wie ich es mir vorgestellt habe. Karg, aber ordentlich, mit einer eklektischen Sammlung von Postern und Schnickschnack. Er nimmt ein Polohemd weg, das über einen Lehnsessel drapiert ist, und macht mir ein Zeichen, mich zu setzen.
    »Und?«, fragt er, als er sich an den Fuß seines Bettes setzt und das Hemd auf sein Kissen wirft.
    Schweigen breitet sich zwischen uns aus.
    »Ich habe Quinn gestern gesehen«, platze ich heraus, weil mir klar wird, dass ich mein Geständnis dort beginnen muss, bevor ich den Rest erklären kann.
    Benson verzieht nur das Gesicht.
    »Deshalb bin ich eigentlich in die Bibliothek gekommen.« Ich presse den Mund zusammen; das war auch nicht das Richtige. Hey Typ, mit dem ich gestern Abend geknutscht habe, ich bin nur wegen eines anderen Typen bei dir vorbeigekommen. Und dann haben wir uns geküsst. Und dann habe ich magische Labellos aus meinen Taschen gezogen. Jetzt laufe ich vor Verschwörern davon, die mich vielleicht töten wollen . Ich stöhne und verberge das Gesicht in den Händen. »Ich weiß, das ist so unglaublich peinlich, aber ich muss dir von ihm erzählen, sonst ergibt der ganze Rest keinen Sinn.«
    »Ich höre«, sagt Benson, und auch wenn seine Stimme angespannt klingt – wütend klingt er nicht.
    Zögernd sage ich: »Sein Name ist Quinn.«
    »Das hast du schon erwähnt. Also … ihr habt euch unterhalten?«, fragt Benson, immer noch ohne mich anzusehen.
    »Ich habe ihm gesagt, dass es inakzeptabel war, was er vor unserem Haus abgezogen hat.«
    Ein winziger Anflug von einem Lächeln. »Und er sagte, er werde es nie wieder tun?«
    Irgendwie ja. »Im Grunde schon.« Aber es schmeckt wie eine Lüge und ich möchte Benson nicht anlügen. »Er redet ein bisschen komisch.«
    »Für mich hört es sich an, als wäre alles an diesem Kerl komisch.«
    Dem kann ich nicht widersprechen. Stattdessen gebe ich das ganze Gespräch wieder.
    »Er will dir Dinge zeigen ? Was soll das heißen?«, fragt Be nson.
    »Ich weiß nicht, aber … hoffentlich finde ich das heraus, wenn ich ihn das nächste Mal sehe.«
    »Das nächste Mal? Du planst es schon, oder? Obwohl er davon spricht, dass die Zeit knapp wird und von Leuten, die du fürchten solltest.«
    Ich schaue ihn nur finster an.
    Benson fingert am Reißverschluss seines Rucksacks herum, der neben seinem Bett steht. »Ich verstehe es nicht, Tave«, sagt er schließlich, ohne mir in die Augen zu schauen. »Du bist so logisch, so klug. Es ist, als wäre das alles verschwunden, als dieser Typ aufgetaucht ist.«
    Mein erster Reflex ist, beleidigt zu sein, aber mein Gewissen lässt mich zugeben, dass er recht hat. Ich erkenne mich selbst, meine Entscheidungen kaum wieder, seit dieser Typ in mein Leben gekommen ist. »Es ist nicht so, dass ich mich unklug verhalten würde«, widerspreche ich automatisch. »Es ist etwas anderes, ich kann es nicht recht erklären. Ich weiß , er wird mir nichts tun. Das musst du mir einfach glauben.«
    »Wie sieht er aus?«, fragt Benson nach einer

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