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Der Kuss der wilden Rose: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Der Kuss der wilden Rose: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Titel: Der Kuss der wilden Rose: Mittsommerhochzeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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weiß nicht. Es ist sicher eine einmalige Chance, aber …” Sie schüttelte den Kopf. “Sie weichen mir aus!”
    “Ganz im Gegenteil: Ich mache Ihnen ein Angebot, für das mir die meisten Frauen in Ihrer Situation dankbar wären. Ich weiß von den finanziellen Schwierigkeiten Ihrer Gärtnerei und …”
    “Woher wissen Sie davon?”, fiel Lotte ihm ins Wort.
    Lächelnd zuckte er mit den Schultern. “Das tut doch überhaupt nichts zur Sache. Wichtig ist nur, dass ich es weiß – und dass mir ferner bekannt ist, dass Sie schon lange von einer Zukunft außerhalb Schwedens träumen. Ich biete Ihnen diese Gelegenheit. Warum greifen Sie nicht einfach zu – ohne lange darüber nachzudenken?”
    Ja, warum eigentlich nicht? Ganz einfach, weil Tjaderborg im Gegenzug von ihr verlangte, dass sie gegen Lorenz intrigierte, und das wollte sie nicht.
    Aber verdiente er es überhaupt, dass sie so viel Rücksicht auf ihn nahm? Immerhin war er damals auch einfach verschwunden und hatte nicht einen Gedanken an sie verschwendet. Warum also sollte sie …?
    Aufhören! Denk nicht einmal darüber nach! So bist du nicht! Wenn du Lorenz verrätst, wirst du niemals wieder in einen Spiegel schauen können! Entweder schaffst du es aus eigener Kraft oder eben gar nicht!
    “Verlangen Sie immer noch von mir, dass ich Ihnen helfe, Lorenz loszuwerden?”, erkundigte Lotte sich.
    “An meinen Erwartungen hat sich nichts geändert. Bringen Sie ihn dazu abzureisen, und Sie werden schon in ein paar Wochen zusammen mit mir nach Dubai fliegen. Alle Sorgen und finanziellen Probleme würden dann endlich hinter Ihnen liegen. Na, klingt das nicht verlockend?”
    “Was soll das Ganze?”, fragte Lotte. “Sie setzen alles daran, Lorenz fertigzumachen. Aber warum? Das vorhin mit dem Kuss, das haben Sie doch auch nur gemacht, um ihn zu demütigen, oder?” Sie schüttelte den Kopf. “Sie werden doch ohnehin in Kürze nach Dubai abreisen, es kann Ihnen also egal sein, was aus Lorenz wird. Warum sind Sie so besessen von der Vorstellung, ihm zu schaden?”
    “Sagen wir, Lorenz und ich haben noch eine alte Rechnung miteinander offen”, erwiderte Tjaderborg. “Mehr brauchen Sie nicht zu wissen. Also, was ist nun? Ich biete Ihnen eine einmalige Chance.”
    “Erst muss ich wissen, was genau Sie von mir erwarten.”
    “Eine Kleinigkeit”, lächelte Tjaderborg. “Sie müssen lediglich behaupten, Lorenz hätte Sie belästigt. Damit dürften sämtliche Probleme aus der Welt geschafft sein.”
    Entsetzt blickte Lotte ihn an. Ihr erster Impuls war es, dieses unverschämte Angebot rundweg abzulehnen. Was er von ihr verlangte, war empörend! Erwartete er tatsächlich von ihr, dass sie Lorenz verleumdete? Doch dann entschied sie sich, zuerst mit Lorenz darüber zu sprechen, bevor sie etwas unternahm.
    “Ich brauche noch etwas Bedenkzeit”, sagte sie deshalb.
    Tjaderborg nickte. “Denken Sie ruhig darüber nach, aber zögern Sie nicht zu lange. Ich gebe Ihnen noch eine Frist bis morgen Mittag, dann will ich Ihre Entscheidung hören.”
    Nach dem Gespräch mit Tjaderborg fühlte Lotte sich wie vor den Kopf geschlagen. Eines stand fest: Tjaderborg meinte es bitterernst, und er würde nicht zögern, Lorenz zu bestrafen. Wofür, das konnte sie sich beim besten Willen nicht erklären. Doch das war jetzt auch nicht wichtig. Sie musste mit Lorenz sprechen und ihn warnen. Er ahnte noch immer nicht, wie weit der Gutsverwalter zu gehen bereit war.
    Als Lotte kurz darauf an Lorenz’ Zimmertür klopfte, erhielt sie keine Antwort, obwohl sie deutlich hören konnte, dass er da war.
    “Ich bin es, Lotte”, rief sie. “Bitte lass mich rein, ich muss dringend mit dir reden.”
    Keine Reaktion.
    Mit heftig pochendem Herzen griff sie nach der Klinke, drückte sie herunter und betrat den Raum, ohne eine Aufforderung abzuwarten. Lorenz stand reglos am Fenster. Er drehte sich auch nicht um, als er schließlich das Wort an Lotte richtete.
    “Was willst du noch?”, fragte er. “Zwischen uns dürfte endgültig alles gesagt sein. Aber wenn du glaubst, dass ich jetzt einfach gehe und dir das Feld überlasse, dann hast du dich getäuscht!”
    Gequält schloss sie die Augen. “Glaub mir, es war nicht so, wie es für dich vielleicht ausgesehen hat”, erwiderte sie leise. “Willst du mich nicht wenigstens kurz erklären lassen?”
    Er lachte bitter auf. “Was hätte das für einen Sinn? Ich kann nicht glauben, dass ich schon wieder auf dich hereingefallen bin! Ich hätte wissen

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