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Der Kuss Des Daemons

Der Kuss Des Daemons

Titel: Der Kuss Des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Zeit weckte ihr Geruch eine dumpfe Übelkeit in meinem Magen, die mich manchmal sogar zum Würgen brachte. Anschließend ging ich in mein Zimmer hinauf und widmete mich meinen Hausaufgaben. Der Biologieaufsatz kostete mich besonders viel Zeit.
    Es war kurz nach halb sieben, als ich zu Neal fuhr, den Salat sicher vor dem Beifahrersitz verstaut.
    Mike und Susan waren schon da, als ich ankam. Ein Stapel DVDs lag vor der beeindruckenden Heimkinoanlage, dem ganzen Stolz von Neals Vater. Ein Sideboard aus poliertem Kirschbaumholz, über das jemand in weiser Voraussicht eine beigefarbene Tischdecke gelegt hatte, wurde zur Anrichte zweckentfremdet, auf der wir Teller und Gläser bereitstellten. Ich war gerade mit einem Tablett, auf dem ich eine Pyramide aus Susans Apfelmuffins gebaut hatte, unterwegs von der Küche ins Wohnzimmer, als Ron in der offenen Haustür auftauchte. Um ein Haar wäre mir das Tablett aus den Händen gerutscht, als ich Cynthia hinter ihm entdeckte. Rons Gesicht war eine Maske des Elends. Neal, der mit den Armen voller Getränke hinter mir war, stieß den Atem aus, als Cyn sich an ihrem Bruder vorbeidrängte.
    »Ron sagte, es würde euch nichts ausmachen, wenn ich ihn begleite«, grinste sie, während sie Richtung Wohnzimmer schwebte. Im Vorbeigehen nahm sie einen Muffin von meinem Tablett.
    Neal und ich sahen gleichzeitig zu Ron. Der krümmte sich unter unserem Blick.
    »Nichts ausmachen?«, fauchte Neal ihn an. »Bist du bescheuert, Mann?«
    Abwehrend hob Ron die Hände. »Ich konnte nichts tun, ehrlich. Sie hat mich ...«, er schluckte und schaute zur Wohnzimmertür, wo Cynthia gerade verschwunden war - und aus der jetzt eine äußerst wütende Susan gestürmt kam.
    »Bitte, Leute«, flehte er, ehe auch sie über ihn herfallen konnte, »ich wollte sie nicht mitnehmen, aber sie hat mich erpresst.«
    »Erpresst?« Susan war stehen geblieben und musterte ihn mit zusammengekniffenen Augen. Mike lehnte schweigend hinter seiner Schwester an der Treppe zum ersten Stock.
    »Ja«, unglücklich nickte Ron, ehe er Neal ansah.
    »Erinnerst du dich an die Sache mit dem Virus, den wir zusammengebastelt haben? Sie hat gedroht, dass sie es Mom erzählt. Und Mr Arrons.«
    Susan und ich schauten zuerst einander und dann Neal und Ron an. Vor einigen Wochen hatte ein unbekannter Virus sämtliche Schul-PCs zum Absturz gebracht. Daten waren zwar keine verloren gegangen, aber das ganze System war fast drei Tage lahmgelegt, ehe ein Techniker den Fehler - beziehungsweise den Virus - gefunden und den Schaden behoben hatte. Der oder die Schuldigen waren nicht ausfindig zu machen gewesen. Unser Schulleiter, Mr Arrons, hatte getobt, gelinde gesagt, und dem oder den Übeltätern mit ernsten Konsequenzen gedroht. Noch einmal sah ich von Ron zu Neal. Ich hatte gewusst, dass die beiden gut waren, aber so gut ...
    »Woher zum Teufel ...«, Neal atmete übertrieben tief durch und verlagerte die Flaschen in seinem Arm, die allmählich ins Rutschen kamen. »Okay. - Und was will sie hier?«
    »Ich weiß es nicht«, schüttelte Ron den Kopf. »Aber ich glaube, es hat irgendetwas mir DuCraine zu tun. Cyn ist total durchgeknallt, was den Typen angeht. Ich musste mich sogar in den Schulcomputer einhacken, um ihr seine Adresse zu beschaffen.« Er grinste etwas unsicher und hob die Schultern. »Offensichtlich ist die gute Mrs Nienhaus allerdings noch nicht dazu gekommen, seine Daten einzugeben. Zumindest konnte ich nichts finden.« Das Grinsen wich Ärger. »Sogar im Netz musste ich nach ihm suchen. Ihr hättet sie mal hören sollen, als ich nur zwei oder drei Artikel über ein Paar Hochseilartisten mit diesem Namen, irgendwann um neunzehnhundert, gefunden habe.«
    »Hast du ihr denn nicht gesagt, dass DuCraine nicht kommen wird?« Neal runzelte verständnislos die Stirn.
    »Ich glaube, das wusste sie schon vorher.« Unbehaglich räusperte Ron sich. »Ich fürchte vielmehr, sie ist hinter Tyler her. Zumindest fing sie erst damit an, dass sie mich begleiten wollte, nachdem Mom gefragt hatte, wer heute Abend alles kommen würde und ich Tylers Namen genannt hatte.«
    »Tyler?« Neals Miene war ein einziges Fragezeichen.
    »Ich dachte, sie will DuCraine?«
    Susan schnalzte mit der Zunge und nahm Neal ein paar Flaschen ab, ehe sie noch weiter ins Rutschen geraten konnten. »Klar. Aber sie denkt wahrscheinlich, sie kann DuCraine mit Tyler eifersüchtig machen. Das wäre typisch für Cynthia.«
    Für eine geschlagene Sekunde sahen wir einander an,

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