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Der Kuss des Greifen (German Edition)

Der Kuss des Greifen (German Edition)

Titel: Der Kuss des Greifen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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flüsterte Carling. »Der Schlüssel liegt im Blut.«
    »Der Schlüssel lag schon immer im Blut«, sagte Python. »Ihr seid perfekt füreinander. Die Natur hätte keine makellosere Paarung erschaffen können. Ihr habt alles, was ihr zum Überleben braucht. Wenn ihr überlebt.«
    Vor ihren Augen verblasste Python. Die magische Energie, von der die Höhle erfüllt war, verebbte.
    Rune warf die Taschenlampe zu Boden und presste sich die Handballen vor die brennenden Augen. Er hatte das Gefühl, verrückt geworden zu sein.
    »Wir haben alles, was wir zum Überleben brauchen – wenn wir überleben?« Er brüllte: »Was zum Teufel soll das heißen, du durchgeknallte alte Schlampe?«
    Carling trat vor ihn. Sie packte seine Handgelenke und zog ihm die Hände vom Gesicht. Ihre Augen glänzten. »Rune, ich glaube, sie hat uns alles gesagt, was wir wissen müssen.«
    Schwer atmend starrte er sie an. Einige Augenblicke später konnte er wieder mehr oder weniger vernünftig sprechen. »Aha. Würdest du mir das bitte erklären?«
    »Ich hatte noch keine Gelegenheit, dir alles zu erzählen«, sagte Carling. »Seremela und ich sprachen davon, eine Möglichkeit zu finden, um für mich eine Remission oder zumindest eine Art Warteschleife zu erreichen, damit wir Zeit für weitere Forschungen gewinnen. Sie hielt es für möglich, dass meine Verwandlung zum Sukkubus eine Abwehrreaktion meines Immunsystems sein könnte, die einsetzte, als ich das getrunkene Blut nicht mehr bei mir behalten konnte.«
    »Eine Abwehrreaktion«, sagte er stirnrunzelnd. »Wenn man es so formuliert, wäre diese Entwicklung nichts Positives gewesen.« Menschen, die dauerhaftem Hunger ausgesetzt waren, aßen aus Verzweiflung oft Dinge, die keinen echten Nährwert hatten. Ihre Körper begannen, sich selbst zu verzehren, bis schließlich nach und nach ihre Organe versagten.
    Carling nickte. »Seremela schlug vor, ich sollte versuchen, irgendeine feste Nahrung zu finden, die ich vertrage. Die Hoffnung ist, dass dadurch einige der Symptome langsamer voranschreiten. Einem erneuten Versuch, Blut zu trinken, sehe ich nicht gerade mit Freude entgegen. Aber da ich zu beinahe allem bereit bin, habe ich ihr gesagt, ich würde darüber nachdenken. Python sagte gerade, dass du dem Strom der Zeit standhalten kannst, Rune, und dass es dir im Blut liegt. Der Schlüssel liegt im Blut. Das sind genau die Worte, die zwischen Seremela und mir gefallen sind.«
    Langsam beruhigte er sich und streichelte ihr übers Haar, während er ihr zuhörte. »Solltest du all die Zeit gehungert haben?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie. »Irgendwann habe ich keinen Hunger mehr verspürt, und dann fing ich an, die Gefühle lebender Wesen wahrzunehmen, und jedes Mal fühlte ich mich danach besser. Nach allem, was ich gehört hatte, klang das wie das natürliche Fortschreiten der Krankheit.«
    »Nun, das könnte sein. Aber für mich hört es sich immer noch sehr nach Hungern an«, sagte er. »So sehr ich es auch will, habe ich doch Angst, daran zu glauben. Es klingt zu gut, um wahr zu sein.«
    »Aber es könnte passen«, sagte sie. »Dein Blut könnte das enthalten, was nötig ist, um mich in Remission zu versetzen. Diese ganze, merkwürdige Reise, die du und ich erlebt haben, war das Ergebnis deiner Wyr-Eigenschaften, die mit meinem Vampyrismus in Berührung kamen.«
    Er schloss die Augen. »Und das ist noch nie zuvor geschehen«, flüsterte er. Ein Hoffnungsschimmer bahnte sich einen Weg in seine Brust und brachte Licht in die stumpfe Panik, die ihn bei Pythons Verschwinden übermannt hatte. Er beugte den Kopf, um Carling zu küssen, und genoss es, wie ihre weich geschwungenen Lippen seinen Kuss erwiderten. »Wir müssen anfangen, es zu versuchen.«
    »Ja.«
    »Wir werden nicht aufgeben, wenn du ein paar Mal reihern musst«, sagte er ernst. Er zog sie an sich und umarmte sie heftig. »Du hast verdammt lange nichts mehr gegessen. Es könnte ein hartes Stück Arbeit werden, deinen Körper wieder dazu zu bringen, irgendetwas aufzunehmen. Wir werden dranbleiben.«
    Sie legte die Arme um seine Taille und lehnte sich an ihn. »Einverstanden. Wir könnten sogar versuchen, mir das Blut intravenös zu verabreichen, wenn ich es nicht verdauen kann.«
    Gut vier Meter von ihnen entfernt sagte Grace mit einer Stimme, die wie eingerostet klang: »Ich hoffe wirklich, dass Sie bei dieser Session alles erfahren haben, was Sie wollten. Ich bin nämlich gar.«
    Sie wandten sich um und fanden die Frau auf den Knien

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