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Der Kuss des Greifen

Der Kuss des Greifen

Titel: Der Kuss des Greifen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Morgan
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vor Cel eine Blöße geben.
    »Ich wollte dort mit ihr reden.«
    »So, reden nennst du das also? Das muss ja ein sehr tief gehendes Gespräch gewesen sein.«
    Cel schüttelte den Kopf. »Nein, ich wollte, dass sie mich in Zukunft in Ruhe lässt. Dabei wollte ich sie nicht vor all den anderen Männern bloßstellen. So etwas bespricht man am besten unter vier Augen.«
    Sie starrte ihn an. »Bei euch Barbaren vielleicht. Man geht einfach nicht allein mit einer Frau in ihr Gemach, wenn man nicht gewisse Absichten hat.«
    »Offenbar gibt es einige kulturelle Unterschiede, über die ich nicht aufgeklärt war. Und was hattest du in ihrem Gemach zu suchen?«, fragte er.
    »Ich wollte dich wecken. Wenn sie die Verwandlung gesehen hätte, wäre sie vermutlich kreischend davongerannt.«
    »Du bist auch nicht schreiend davongelaufen, Lysandra.«
    »Bei mir ist das was anderes.«
    »Tatsächlich? Ist es das? Vielleicht hätte ich dich kompromittieren sollen, bevor Arishat es tun konnte.«
    Lysandra drehte ihr Gesicht von ihm weg. »Du lagst nackt in ihrem Bett. Ich bin nicht so naiv, um dir das mit dem Wein zu glauben.«
    »Wenn ich eine Frau will, dann bist du das.«
    Wie gerne würde sie seinen Worten glauben, doch sie konnte es nicht.
    Cel trat näher zu ihr heran, doch Lysandra wich vor ihm zurück.
    »Heute Abend«, sagte Cel. »Heute Abend, wenn ich wieder ich selbst bin, sprechen wir darüber.«
    Als würde das jetzt noch etwas nutzen.
     
    Nach der Rückverwandlung kam Cel zu Lysandra. Er hatte nur ein Tuch um die schmalen Hüften geschlungen. Heute Nacht beengte ihn die Kleidung zu sehr. Außerdem war ihm heiß.
    »Lass uns hinter Hirams Kajüte gehen. Dort sind wir mit etwas Glück um diese Zeit einigermaßen ungestört«, sagte er.
    Als sie dort angekommen waren, blieb er dicht vor ihr stehen. »Es tut mir leid, dass du durch meine Schuld in diese missliche Lage geraten bist«, sagte er. »Das wollte ich nicht. Ich wäre niemals in Arishats Kajüte gegangen, hätte ich geahnt, was sie vorhatte. Ich wollte dort wirklich nur mit ihr reden, um sie nicht vor der halben Mannschaft bloßzustellen.« Er verspürte aufrichtiges Bedauern.
    »Das war wohl eine falsche Rücksichtnahme. Du hättest ja auch hierhin gehen können«, sagte Lysandra.
    »Das ging leider nicht. Auf die Idee ist in jener Nacht schon jemand anders vor mir gekommen, sodass nur Arishats Kajüte übrig geblieben ist. Doch sorge dich nicht, wir werden einen Weg aus diesem Durcheinander finden.«
    »Wie? Willst du Arishats Verwandten sagen, dass ich eine Frau bin und wie es zu der ganzen Sache gekommen ist? Dann musst du sie heiraten.«
    »Willst du denn, dass ich sie heirate?«
    Ein Augenblick verrann, dann schüttelte sie mit gesenktem Blick den Kopf. Nur mühsam kämpfte er gegen den Drang an, ihren zarten Leib zu umfangen, sie an sich zu ziehen und zu küssen, bis sie alle Schwierigkeiten vergessen haben würde.
    »Ich will Arishat auch nicht heiraten«, sagte er. »Ich könnte es auch nicht, selbst wenn ich es wollte.«
    »Warum? Weil du ein Greif bist? Offenbar wollte sie dich trotzdem.«
    »Ja, aber ich bin kein richtiger Mann.«
    Sie räusperte sich. »Das ist also der Grund, warum du sie verschonen willst.«
    »Sei nicht albern, Lys. Ich will sie gar nicht und es tut mir unendlich leid, dass du an sie gebunden sein wirst, sei es auch nur für kurze Zeit. Wenn ich es verhindern könnte, würde ich es tun. Doch anschließend kannst du sie verlassen und leben, wie du willst. Es tut mir leid, dich darum bitten zu müssen, aber tu es. Tu es für Sirona und für dich selbst, wenn du den Ärger mit ihren Verwandten verhindern willst. Wenn du ihnen offenbarst, dass du eine Frau bist, wie willst du ihnen erklären, was du in Arishats Gemach gesucht hast, während sie schlief?«
    »Sie würden mich für eine Diebin oder eine Mörderin halten.«
    »Ganz genau. Die Ehe ist ohnehin ungültig. Du wirst die Hochzeitsnacht irgendwie umgehen. Meinetwegen gib was in ihren Wein. Ich werde mit Hiram reden, damit er dich wieder mit an Bord nimmt.«
    »Gut, ich werde es tun. Doch ihre Verwandten werden mich verfolgen.«
    »Nur, wenn du sie nicht heiratest. Du wirst es schon durchstehen. Wenn ich dich davor bewahren könnte, ohne Sironas Zukunft in Gefahr zu bringen, würde ich es tun.« Cel umfasste ihren Leib und zog sie an sich. Er schluckte. Schmerz breitete sich in seiner Brust aus und ein zartes Gefühl von Trauer und Sehnsucht. Solange er ein Greif war, konnte er

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