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Der Kuss des Greifen

Der Kuss des Greifen

Titel: Der Kuss des Greifen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Morgan
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keiner Frau zumuten, an ihn gebunden zu sein. Dennoch dränge alles in ihm danach, diese Frau in die Arme zu nehmen und zu lieben. Sie war sein Anker. Nur sie konnte verhindern, dass er vollständig zu dem Tier wurde, in das er sich Tag für Tag verwandelte. Lange hatte er gegen die Anziehungskraft gekämpft, doch beständig wurde sie stärker. Er musste es ihr sagen, bevor sie sich ganz von ihm entfernte.
    »Lysandra, ich verstehe, wenn du mich hasst wegen der Schwierigkeiten, in die ich dich gebracht habe.«
    »Ich hasse dich nicht.« Ihr Gesicht war verzerrt, als litte sie unter unsagbaren Schmerzen.
    »Lysandra, du bedeutest mir sehr viel. Ich weiß mich schlecht auszudrücken.« Worte konnten nicht beschreiben, was er für sie empfand: viel mehr, als er je für eine Frau empfunden hatte. Was war Besonderes an dieser als Mann verkleideten Hellenin?
    Cel beugte sich vor, um seine Lippen hart und fordernd auf die ihren zu pressen. Lysandra schnappte nach Luft, doch dem Ansturm seiner Leidenschaft schien sie nicht gewachsen zu sein. Sie kapitulierte und schlang ihre Arme um seinen Hals, was Hoffnung in ihm keimen ließ. Gierig und ungestüm erwiderte sie seine Küsse. Ihre Zungen umtanzten einander. Sie schmeckte so süß, so begehrenswert. Er wollte sie. Er musste sie haben, sonst verlor er sich selbst.
    Fieberhaft strichen seine Hände über ihren Leib. Für einen kurzen Moment noch hatte er Furcht, dass sie jemand überraschen würde, doch war es dunkel genug. Sollte jemand versehentlich vorbeikommen, so würde er sich diskret zurückziehen, ohne wirklich etwas gesehen zu haben. Einige von ihnen verband eine körperliche Leidenschaft von Mann zu Mann, daher würde niemand allzu argwöhnisch werden.
    Cels große Hand umfing Lysandras Brust. Ihre Brustwarze stellte sich spitz auf unter den Liebkosungen seines Daumens. Er wollte sie nackt, er wollte an ihr saugen, sie schmecken – überall. Er ergoss eine heiße Flut von Küssen über ihre Wangen, ihr Kinn, ihren Hals und dem Dekolleté, das er entdeckte, als er ihr das Himation auszog. Darunter trug sie den Chiton, den er zur Seite schob, um an ihre Brust zu gelangen.
    Tief sog er ihre Brustspitze in seinen Mund. Lysandra drängte sich ihm bebend entgegen. Ein Stöhnen entwich ihren Lippen, als seine Zunge ihren Nippel umspielte. Sie schmeckte herrlich. Dies musste ein Vorgeschmack auf das Paradies sein. Er hob ihren Chiton an und schob seine Hand zwischen ihre Beine.
    Lysandra starrte ihn an. Plötzlich machte sie sich von ihm los und richtete mit bebenden Händen ihre Kleidung. Offenbar war er zu schnell vorgegangen.
    »Bitte lass von mir ab«, sagte Lysandra. Schmerz lag in ihrem Blick.
    »Es tut mir leid. Ich wollte dir nicht zu nahe treten«, sagte Cel. Noch nicht. Sobald er frei war von diesem Zauber, würde er weitere Pläne mit Lysandra schmieden. Er musste einfach sicher gehen, wieder ein richtiger Mann und kein Tier mehr zu sein, bevor er sich mit ihr für die Ewigkeit verband.
     
     

Kapitel 15
     

     
     
    Lysandra fühlte sich hin- und hergerissen. Einerseits wollte sie Cel, doch konnte sie sich ihm nicht hingeben, denn er suchte vermutlich, wie sie es bei Damasos und anderen Männern im Laufe der Jahre mitbekommen hatte, nur das schnelle Vergnügen. Nerea hatte recht behalten: Eine Frau, die nicht keusch und züchtig zu Hause hockte, galt den Männern als Hure. Ebenso behandelten sie sie.
    Doch war sie nicht genau das? Eine Hure, eine unkeusche Frau? Mit brennendem Herzen und voll Verlangen fühlte sie sich zu Cel hingezogen. Feuchte Hitze breitete sich zwischen ihren Schenkeln aus, wenn sie nur an ihn dachte, an seine breiten Schultern, die harten Muskeln seiner Oberschenkel zwischen den ihren und seinen Mund, der sich fordernd auf den ihren presste. Sie wollte ihn, doch nicht nur seinen Leib. Wenn sie sich mit ihm verband, so würde es auch ihre Seele tun, das wusste sie – und fürchtete es. Schließlich würde der Tag kommen, an dem sie ihn verlassen musste, um nach Delphoí zurückzukehren.
    Noch immer bebend von den Empfindungen, die Cel in ihr wachgerufen hatte, versuchte sie verzweifelt, ihr inneres Gleichgewicht zurückzuerlangen, doch sobald sie ihm nahe war, verwandelte sie sich in eine willenlose Närrin. Dies war gar nicht gut. Es musste ein baldiges Ende haben.
     
    In Huelva nahmen sie neue Lebensmittel mit an Bord. Arishat wirkte nicht gerade begeistert von der Aussicht, Lysandra heiraten zu müssen. Immer öfter zog sie sich

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