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Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ein Symbol. Er wird nicht vergessen.«
    »Besitzen Sie ein Athame?«
    »Natürlich. Nicht nur eins.«
    »So eins?« Dieses Mal zog sie eine Nahaufnahme der an Lobars Lenden gehefteten, blutverkrusteten Waffe aus dem Hefter hervor.
    »Ich habe mehrere zeremonielle Messer«, wiederholte Selina, »von denen einige, wie nicht anders zu erwarten, diesem Messer durchaus ähnlich sehen. Aber dieses spezielle Athame erkenne ich nicht wieder. «
    »In Lobars Blut wurden Spuren von Halluzinogenen gefunden. Sie teilen bei Ihren Ritualen regelmäßig Rauschmittel an Ihre Jünger aus.«
    »Ausnahmslos legale Mittel.«
    »Nicht alles, was in Lobars Blut gefunden wurde, war legal.«
    »Ich bin nicht verantwortlich für das, was Dritte nehmen oder nicht.«
    »Er war in der Nacht seines Todes mit Ihnen zusammen. Hat er dabei irgendwas genommen?«
    »Einen Schluck von unserem rituellen Wein. Falls er sonst noch was genommen haben sollte, dann ohne mein Wissen.«
    »Sie haben schon mal wegen Drogenhandels gesessen.«
    »Und habe dadurch meine Schuld gegenüber der so genannten Gesellschaft beglichen. Lieutenant, Sie haben nichts gegen mich in der Hand.«
    »Drei eindeutige Mordopfer und dazu einen toten Cop, die alle auf Ihr Konto gehen. Ich bin Ihnen auf den Fersen, Selina. Ich komme Ihnen unaufhaltsam näher. Schritt für Schritt. «
    »Halten Sie sich von mir fern.«
    »Oder?«
    »Wissen Sie, was Schmerz ist, Dallas?« Selinas Stimme bekam einen dunklen, drohenden Klang. »Kennen Sie den Schmerz, der den Magen frisst wie Säure? Sie flehen um Erlösung, aber sie will einfach nicht kommen. Der Schmerz verwandelt sich in Leid, in köstliches Leid. Er wird derart heftig, derart unaussprechlich, dass Sie, wenn Sie ein Messer in die Hand bekämen, bereitwillig Ihre eigenen Eingeweide aufschlitzen würden, nur, um ihn zu beenden.«
    »Ach ja?«, fragte Eve mit kühler Stimme. »Würde ich das wirklich?«
    »Das kann ich Ihnen bieten. Diesen Schmerz kann ich Ihnen bereiten.«
    Eve lächelte amüsiert. »Das fällt wohl unter die Rubrik Bedrohung einer Polizistin. Und dafür werde ich Sie einbuchten, bis Ihr toller Anwalt Sie mit irgendeinem Kunstgriff wieder rausholt.«
    »Du Hexe.« Wütend, weil sie sich derart mühelos von Eve hatte in die Falle locken lassen, sprang Selina auf. »Dafür kannst du mich nicht festhalten.«
    »Und ob. Selina Cross, ich verhafte Sie wegen der Drohung, einer Polizistin körperlichen Schaden zuzufügen.«
    Sie war schnell, doch Eve war schneller und wehrte ihren ersten Hieb erfolgreich ab. Bei der zweiten Attacke jedoch riss sie mit ihren todbringenden langen Nägeln klaffende Wunden in Eves Hals. Eve roch ihr eigenes Blut und rammte Selina genüsslich den Ellbogen unter das schmale, spitze Kinn.
    Die dunklen Augen wurden glasig. »Sieht aus, als käme noch Widerstand gegen die Festnahme dazu. Sie werden in den nächsten Stunden alle Hände voll zu tun haben, Herr Anwalt.«
    Immer noch hockte Trivane völlig reglos am Tisch und starrte die Aufnahmen der Toten an. Als Feeney, gefolgt von einem uniformierten Beamten, in den Raum kam, nickte Eve den beiden zu. »Nehmen Sie sie fest. Sie hat mich verbal bedroht und sich dann ihrer Verhaftung tätlich widersetzt.«
    Selina schwankte, als Eve sie dem Beamten übergab. Ihre Augen jedoch wurden allmählich wieder klar, sie bedachte Eve mit einem hasserfüllten Blick und begann einen leisen, rhythmischen Gesang.
    Angewidert strich sich Eve mit den Fingern über den blutverschmierten Hals. »Hast du verstanden, was sie da gerade gesagt hat?«
    Feeney zog ein Tuch aus seiner Tasche und drückte es ihr in die Hand. »Klang so ähnlich wie Latein. Meine Mutter hat mich, als ich ein Kind war, gezwungen, es zu lernen. Sie hatte die verrückte Idee, ich sollte Priester werden oder so.«
    »Wenn du dir die Aufnahme anhörst, prüf mal, ob du nicht doch etwas verstehst. Vielleicht kommt zu den bisherigen Anklagepunkten ja noch etwas hinzu. Das Verhör wurde beendet«, sprach sie in den Recorder und gab das Datum und die genaue Uhrzeit an. »Trivane, wollen Sie eventuell mit mir reden?«
    »Worüber sollte ich wohl mit Ihnen reden?« Er schluckte und schüttelte den Kopf. »Ich werde so bald wie möglich mit meiner Mandantin sprechen. Die gegen sie erhobenen Vorwürfe haben nicht den geringsten Bestand.«
    Eve hielt ihre blutigen Finger in die Luft. »Oh, ich denke, doch. Sehen Sie gut hin, Louis.« Sie trat vor ihn und hielt ihm die Finger dicht unter die Nase. »Beim

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