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Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Geschenk. »Kann sicher nicht schaden.«
    Schulter zuckend steckte Eve den Stein in ihre Tasche. »Ich glaube, in Zukunft halte ich mich von Wahrsagerinnen fern.«
    »Das ist eine hervorragende Idee«, erklärte Roarke mit Inbrunst, ehe er mit ihr zusammen die Straße überquerte und den Aquarian Club betrat.

3
    E in wirklich beeindruckender Ort, dachte Eve beim Betreten des Clubs, und vor allem ruhiger als jede andere Kneipe, in der sie je gewesen war. Sowohl die Gespräche als auch die Musik waren angenehm gedämpft und beides hatte einen eleganten, melodiösen Klang. Wie auch in anderen Lokalen gab es jede Menge Tische, hier jedoch waren sie nach einem Muster arrangiert, das sie an das Symbol am Ende von Alices Nachricht denken ließ.
    Ringsherum hingen Spiegel in der Form von Mond und Sternen. Vor jedem stand auf einer weißen Säule eine brennende Kerze und dazwischen waren Plaketten mit Eve unbekannten Symbolen und Figuren an den Wänden angebracht. Die Tanzfläche bildete ebenso wie die Theke, an der die Gäste auf Hockern mit eingravierten Tierkreiszeichen saßen, einen kleinen Kreis. Eve brauchte einen Moment, ehe sie die Frau, die auf dem Bild des Zwillings hockte, als Peabody erkannte.
    »Himmel.«
    Roarke folgte ihrem Blick und bestaunte die Frau in dem langen, wogenden blau-grün gemusterten Kleid. Von ihrer Hüfte baumelten lange, mit Perlen besetzte Schnüre und unter ihrem glatten, kurz geschnittenen Haar baumelten Ohrringe aus vielfarbigem Metall.
    »Aber hallo«, sagte er mit einem Lächeln. »Wer hätte das von unserer bodenständigen Peabody gedacht.«
    »Auf alle Fälle passt sie… hervorragend hierher«, erklärte seine Frau. »Ich muss Alice alleine treffen, warum gehst du also nicht rüber und unterhältst dich so lange mit ihr?«
    »Mit dem größten Vergnügen. Lieutenant…« Er musterte ihre verwaschenen Jeans, ihre abgewetzte Lederjacke und die ungeschmückten Ohren. »Du hingegen passt nicht unbedingt hierher. «
    »Ist das womöglich ein Seitenhieb?«
    Er legte einen Finger auf das Grübchen an ihrem Kinn. »Es war lediglich eine Feststellung.« Mit diesen Worten schlenderte er an die Theke und nahm neben Eves Assistentin Platz. »Tja, was soll ich jetzt sagen. Vielleicht >Was macht denn eine derart nette Hexe an einem Ort wie diesem?<«
    Peabody verzog angewidert das Gesicht. »Ich komme mir in diesem Aufzug total idiotisch vor.«
    »Sie sehen reizend aus.«
    Sie schnaubte. »Nur ist es nicht ganz mein Stil.«
    »Wissen Sie, was mich an Frauen immer wieder fasziniert, Peabody?« Er klopfte mit einem Finger gegen einen ihrer Ohrringe, worauf dieser fröhlich zu tanzen begann. »Ihre ausgeprägte Wandlungsfähigkeit. Was trinken Sie da?«
    Sie wäre um ein Haar errötet, denn sie fühlte sich von seinen Worten lächerlich geschmeichelt. »Einen Schützen. Das ist mein Sternzeichen. Angeblich ist das Getränk von seiner Metabolik und seiner Spiritualität her extra für meine Persönlichkeit gemacht.« Sie hob den durchsichtigen Kelch vorsichtig an ihren Mund. »Eigentlich schmeckt es gar nicht so schlecht. Und welches Sternzeichen haben Sie?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich glaube, ich bin in der ersten Oktoberwoche geboren.«
    Er glaubte, dachte Peabody. Wie seltsam, nicht zu wissen, wann man geboren war. »Tja, dann sind Sie eine Waage.«
    »Also verhalte ich mich metabolisch und spirituell am besten ebenfalls korrekt«, meinte er, wandte sich um, um eine Waage zu bestellen und sah dabei, dass Eve an einem Tisch saß. »Welches Sternzeichen würden Sie dem Lieutenant zuordnen?«
    »Bei ihr ist das nicht so leicht zu sagen.«
    »Da haben Sie sicher Recht«, pflichtete Roarke ihr bei.
    Von ihrem Platz an einem der Tische in dem äußersten Kreis verfolgte Eve mit wachen Augen, was um sie herum geschah. Statt von einer Live-Band oder einer Holographie kamen die Klänge der sanften Flöten, der weich gezupften Geigen und die unglaublich süße, ruhige Frauenstimme, die etwas in einer Eve unverständlichen Sprache sang, anscheinend aus dem Nichts und gleichzeitig von überall zugleich.
    Sie sah Paare, die sich ernsthaft unterhielten, und andere, die leise lachten. Niemand zuckte auch nur mit den Wimpern, als eine Frau in einem fließenden, weißen Gewand aufstand und alleine die Tanzfläche betrat. Eve bestellte sich ein Wasser und gluckste amüsiert, als man es ihr in einem unechten Silberkelch servierte.
    Schließlich lauschte sie dem Gespräch vom Nachbartisch und hätte, als sich die

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