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Der Kuss des Killers

Der Kuss des Killers

Titel: Der Kuss des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ihren exotischen Augen an Wineburg. »Deine Aura ist dunkel und trübe. Du bist ein Amateur ohne jeden Glauben. Du spielst mit Mächten, denen du nicht gewachsen bist. Wenn du nicht bald einen anderen Weg wählst, gibst du dich selbst der Verdammnis anheim.«
    »Sorgen Sie dafür, dass sie nicht näher kommt.« Wineburg versuchte, sich Eve zu entwinden.
    »Sie tut Ihnen nicht weh. Was wissen Sie über Alices Tod, Wineburg?«
    »Ich weiß überhaupt nichts.« Seine Stimme wurde schrill. »Ich weiß überhaupt nichts. Ich habe mich in der Adresse geirrt. Ich habe eine Verabredung. Sie können mich nicht hier festhalten.«
    Nein, das konnte sie nicht, aber sie konnte ihn noch ein wenig erschrecken. »Ich könnte Sie mit auf die Wache nehmen und ein bisschen mit Ihnen spielen, bevor Ihr Anwalt kommt. Wäre das nicht lustig?«
    »Ich habe nichts getan.« Überrascht und etwas angewidert hörte Eve, wie er anfing zu schluchzen wie ein Baby. »Sie müssen mich gehen lassen. Ich habe damit nichts zu tun.«
    »Womit?«
    »Es ging doch nur um Sex. Das war alles. Es ging nur um Sex. Ich hatte keine Ahnung, dass dabei jemand sterben würde. Überall war Blut. Einfach überall. Großer Gott, ich hatte keine Ahnung.«
    »Wo? Wo haben Sie das Blut gesehen?«
    Er schluchzte immer weiter und als sie ihren Griff etwas verändern wollte, rammte er ihr seinen knochigen Ellenbogen kraftvoll in den Magen, sodass sie rückwärts gegen Roarke flog und sie beide unsanft auf dem Gehweg landeten.
    Sie hätte sich dafür verfluchen können, dass er sie mit seinem elenden Geschniefe derart hatte täuschen können. Hastig rappelte sie sich vom Boden auf, holte röchelnd Luft und nahm die Verfolgung des Flüchtenden auf.
    Elendiger Hurensohn. Doch das konnte sie nur denken. Er hatte ihr den Atem geraubt, sodass sie weder hörbar fluchen noch ihm mit lauter Stimme befehlen konnte, stehen zu bleiben und sich widerstandslos festnehmen zu lassen.
    Sie griff nach ihrer Waffe, während er in die neben dem Bestattungsinstitut befindliche Tiefgarage hetzte und in dem Wald aus Fahrzeugen verschwand.
    »Scheiße.« Dafür reichte ihre Luft, ebenso wie dafür, ihren Gatten anzufauchen: »Verschwinde. Verdammt, er ist wahrscheinlich nicht bewaffnet, aber du bist es ganz bestimmt nicht. Wenn du etwas tun willst, melde die Sache der Zentrale.«
    »Der Tag muss erst noch kommen, an dem ich mich von einem kleinen Banker-Arschloch umhauen lasse, ohne dass es dafür bezahlt.« In geduckter Haltung schlich er in die Garage und ließ sie stirnrunzelnd hinter sich zurück.
    Die Sicherheitslampen verströmten ein blendend grelles Licht, doch es gab tausend Stellen, um sich zu verstecken. Das Echo rennender Füße hallte vom Boden, den Wänden und der Decke. Also vertraute Eve auf ihren Instinkt und wandte sich nach links.
    »Wineburg, durch Ihre Flucht machen Sie alles noch viel schlimmer. Sie haben eine Polizistin angegriffen. Kommen Sie freiwillig heraus, dann sehe ich eventuell von einer Anzeige gegen Sie wegen dieser Attacke ab.«
    Ebenfalls in gebückter Haltung schob sie sich zwischen den Fahrzeugen hindurch, blickte darunter und dahinter und krabbelte langsam weiter.
    »Roarke, verdammt, halt eine Minute still, damit ich hören kann, in welche Richtung der Kerl sich überhaupt bewegt. « Die Echos wurden etwas leiser, sie spitzte ihre Ohren und spurtete weiter nach links. Er wollte nach oben, hoffte, dass sich seine Spur im nächsten Stock verlor.
    Sie rannte die erste Rampe hinauf und wirbelte, als sie hinter sich das Trommeln von Füßen vernahm, mit gezücktem Stunner herum. »Ich hätte es wissen müssen«, war alles, was sie sagte, als Roarke an ihr vorbeilief, steckte die Waffe wieder ein und nahm ebenfalls die Verfolgung wieder auf. »Er will nach oben«, keuchte sie. »Wenn er so weiter macht, sitzt er bald in der Falle. Alles, was der Trottel tun müsste, ist, sich irgendwo flach hinzulegen. Dann brauchte ich, um ihn hier drinnen zu finden, allerdings mindestens zwanzig Kollegen.«
    »Er hat Angst. Wenn man Angst hat, läuft man weg.« Er fühlte sich, als sie die nächste Auffahrt nahmen, geradezu absurd lebendig. »Oder zumindest tun das manche.«
    Die eiligen Schritte verklangen. Eve streckte einen Arm aus, um Roarke an seinem Platz zu halten, und horchte angestrengt. »Was ist das?«, wisperte sie. »Was zum Teufel ist das für ein Geräusch?«
    »Gesang.«
    Ihr Herz schlug einen Salto. »Himmel.« Während sie wieder anfing zu rennen, wurde die

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