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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Brachan gestritten hatte, wusste er nicht mehr. Wie lange es her war, dass er mit Brachan gestritten und den Kürzeren gezogen hatte -
    daran konnte er sich noch weniger erinnern.
    Warum kann dieses Weib sich nicht wie jedes andere benehmen und tun, was man ihm sagt? Eine schöne Frau soll man sehen und nicht hören! Zankhexe, verdammte!
    »Es wäre nicht nötig gewesen, die Heilerin zu fesseln und zu knebeln«, war der Empfang des grauhaarigen Kriegers gewesen, als er die Bäume erreicht hatte. »Du hättest sie ebenso gut von Levan oder einem der anderen bewachen lassen können. «
    Die Gesichter von Corfar und Ecren hatten ihm gesagt, dass sie Brachans Meinung teilten. Er hatte sich einen Vortag über das Verhalten gegen, über Frauen anhören müssen. - Er! - Und dann war er auch noch von Levan belehrt worden, dass man eine Frau wie die Heilerin nicht wie eine Trosshure behandeln konnte. Bei allen Rachegeistern, hätte er das getan, hätte er ihr Gewand bestimmt nicht wie der bis zu ihren Knöcheln heruntergezogen. - Doch der Ausdruck in ihren Augen wollte ihm nicht aus dem Sinn. Für ein paar Atemzüge hatte er in ihnen blanke Angst gesehen.
    Unbewusst hob er die Hand zum Gesicht. Er hatte vieles getan, weshalb man ihn fürchtete und verfluchte. Aber einer Frau hatte er sich nie gegen ihren Willen genähert. Er ballte die Faust. Wenn er eine Frau wollte, bezahlte er für ihre Dienste, so einfach war das. Mit einem Knurren bleckte er die Zähne. Sie ist eine Nivard - und für sie sind wir reißende Tiere.
    Mit einem Ruck an den Zügeln brachte er Ired zum Stehen. Da lag sie, sein flammenhaariger Fluch, noch immer wohlverschnürt. Es hätte ihn auch sehr erstaunt, wenn sie sich hätte befreien können.
    Ihre angespannten Schultern verrieten ihm, dass sie ihn heran, kommen gehört hatte. Sie trotzt also noch immer.
    Er unterdrückte ein Seufzen, ließ Ired stehen, trat vor die Heilerin und ging in die Hocke. Ihre emeraldfarbenen Augen blitzten ihn böse an.
    »Werdet Ihr schreien, wenn ich Euch den Knebel abnehme?« Brachan hatte ihm geraten, höflich zu sein. Er konnte es ja versuchen.
    Ihr Blick sagte ihm, wohin er sich scheren konnte, dann wandte sie den Kopf ab.
    Er fasste sie unterm Kinn und drehte ihren Kopf zurück.

    Sanft, Mordan, sanft! Du sollst sie behandeln wie eine empfindliche Blume, sagt Levan. - Empfindliche Blume? Pah! Sie ist eine verfluchte Distel!
    »Wir werden jetzt weiterreiten, Heilerin.« Er sprach, ohne dass sie seine Reißzähne sah, und versuchte, möglichst freundlich zu klingen. »Es gibt zwei Möglichkeiten, wie Ihr das tun könnt. Aufrecht, vor mir im Sattel - oder auf dem Bauch, vor mir über dem Sattel. Ersteres werde ich Euch erlauben, wenn Ihr versprecht, nicht zu schreien oder Euch auch sonst nicht wie eine Furie aufzuführen. Solltet Ihr dies nicht tun, bleibt Euch nur die zweite Art - und glaubt mir, auf Dauer ist das äußerst unbequem.
    Also? Was soll es sein?«
    Ihre Augen wurden schmal, hinter dem Knebel kamen unverständliche Laute hervor. Als er sie einfach nur weiter anblickte, stieß sie mit dem Kinn nach ihm.
    Offenbar wollte sie ihm klarmachen, dass er sie von dem Stoff befreien sollte.
    Mordan bemühte sich um ein freundliches Lächeln mit geschlossenen Lippen, während er das Tuch aus ihrem Mund zupfte.
    » Ich höre. «
    »Glaubt nur nicht, dass Ihr gewonnen habt, Kjer.«
    Er betrachtete den Knebel.
    Elender Rohling! »Schon gut. Ich werde nicht schreien.«
    Eine schwarze Braue hob sich fragend.
    »Und ich werde mich auch nicht wie eine Furie aufführen.«
    Die zweite Braue hob sich.
    Lijanas verdrehte die Augen. »Ich verspreche es.«
    In seinem Sturmauge blitzte es für einen winzigen Moment zufrieden, dann beugte er sich vor, löste ihre Fesseln und zog sie vom Boden empor. Sie machte sich mit einem Ruck aus seinem Griff frei.
    Auf seiner Stirn erschien eine scharfe Falte. »Steigt auf! «
    Lijanas starrte das mächtige Kriegsross an, dessen gelbe Augen jetzt unter einem Band aus dünnen, ledernen Fransen verborgen waren.
    Ihr erster Gedanke war: Wie wollte ich eigentlich da hinaufkommen? Der Rücken ist mindestens zwei Schritt über dem Boden.
    Und der zweite: Die Bestie, die mir schier den Schädel eingetreten hätte! Das ist sein Pferd? Oh Gnädige!
    » Ich will nicht mit Euch reiten! «
    »Steigt auf! «
    »Seid Ihr taub? Ich sagte ... «
    » Ich sagte: Steigt auf! « Seine Stimme war mit einem Mal ein gefährliches Schnurren. »Und nein, ich bin nicht

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