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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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zurück. Sie zuckte zusammen, als sie gegen ihn stieß, wagte aber nicht, sich umzudrehen, da Hauptmann Uladh direkt hinter seinen Männern den Raum verließ und sich mit der Schulter an die Mauer neben der Bogentür lehnte. Die Arme vor der Brust verschränkt, musterte er sie mit einem Blick, der vermutlich einschüchternd sein sollte. Mordan legte die Hand auf die Schulter der jungen Frau, schob sie ein Stück beiseite und hinter sich. Der Hauptmann würde sich mit ihm auseinandersetzen müssen und nicht mit seiner >Gemahlin<. Und Hauptmann Uladh wusste sehr genau, dass er nicht so unbefangen plappern würde wie die Heilerin - im Gegenteil.
    »Eure Gemahlin sagte, Ihr wäret diesen Kreaturen auf dem Weg hierher schon zweimal begegnet. Wann und wo, Krieger?«
    »Einmal ein Stück südlich von Anschara, dann etwa zwei Tagesritte von den Mondtürmen entfernt. Warum wollt Ihr das wissen?«
    »Nun, am ersten Tag des Salzsturms taucht Ihr und Eure Freunde hier auf, und diese Kreaturen töten am gleichen Tag drei Menschen in diesem Brunnenhaus.«
    »Was hat das eine mit dem anderen zu tun?« Es fiel Mordan nicht schwer, die Worte gelangweilt klingen zu lassen.
    »Findet Ihr nicht, dass das ein seltsamer Zufall ist. «
    »Nein! Denn wie Ihr selbst sagt: ein Zufall. - Und nicht mehr, Hauptmann! «
    »Ihr würdet also nicht sagen, dass Ihr irgendetwas mit diesen Kreaturen zu schaffen habt, Krieger?«
    Seine Antwort war ein verächtliches Schnauben.
    »Nun gut, aber Ihr erlaubt, dass ich den Gedanken weiterspinne. - Offenbar gibt es einige Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Morden, deren Ihr verdächtigt werdet, und dem Tod von lfea: Alle drei Frauen waren schwanger, mehr noch, die Kinder konnten jeden Tag zur Welt kommen. Es ist nicht zu leugnen, dass die Wunden, die den Frauen gerissen wurden, einander gleichen ... «
    »Was Euch zu dem Schluss bringen sollte, dass es sich bei dem Mörder um ein und denselben Täter handelt. Und da wir wissen, dass diese lfea von einem Seelenfresser getötet wurde, kann ich unmöglich die Morde begangen haben, Hauptmann. «
    »Zugegeben, so will es auf den ersten Blick scheinen, Krieger, aber ... «
    »Auf den ersten Blick? Macht Euch nicht lächerlich! - Ich sage es Euch noch einmal, Hauptmann: Ich habe nichts mit diesen Morden zu tun! «
    »Was glaubt ihr, wie oft ich diesen Satz schon gehört habe? Und was glaubt ihr, wie oft die Männer und Frauen, die ihn gesagt haben, schließlich doch überführt wurden?«
    Mordan atmete betont langsam aus. »Für Euch bin ich schuldig, wie? Warum? Weil Ihr mich am Tatort gesehen habt - zusammen mit mindestens einem Dutzend anderer! Weil ich ein Fremder in dieser Stadt bin? Obendrein ein Kjer, die ja zu allem fähig sind. Hauptmann, ich hatte Euch für einen Mann gehalten, der sich nicht von Vorurteilen leiten lässt.«
    »Ob Ihr in meinen Augen schuldig seid, tut nichts zur Sache! Die Stadtvögte werden über Euch richten -«
    »Ihr wisst gar nicht, wie erleichtert ich darüber bin, Hauptmann. « Die Worte waren voll beißendem Spott, wurden aber von Uladh nicht beachtet.
    »- Mich interessiert im Augenblick nur, was Ihr mit diesen Kreaturen zu schaffen habt. Ich sehe da nur zwei Alternativen- Sie sind Euch hierher gefolgt -«
    »Wofür es keinen Grund gibt, Hauptmann! « Und selbst wenn ich einen kennen würde , ginge er dich nichts an.
    »- oder Ihr habt sie hierher gerufen. «
    »Wofür es wiederum keinen Grund gibt! - Aber ich kann Euch eine dritte Alternative nennen: Es ist alles nur Zufall und ich habe nichts mit diesen Biestern zu tun! «
    »Was ich Euch nicht glaube, Krieger! «
    Bei allen Rachegeistern! Was tue ich hier eigentlich? Genauso gut könnte ich gegen eine Wand reden! Seit wann vergeude ich meine Zeit mit fruchtlosen Debatten?
    »Also gut, Hauptmann. Dann sagt mir, wie es jetzt weitergehen wird! «
    »Ihr steht nach wie vor unter Arrest. Nachdem Ihr heute gegen meine Anweisungen verstoßen habt, müsste ich Euch ins Gefängnis werfen lassen. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass Ihr mitgeholfen habt, die mögliche Ursache für die Seuche zu finden, will ich Gnade vor Recht ergehen lassen. Ihr bleibt weiter in Freiheit, nach wie vor unter Bewachung. Allerdings erwarte ich von Euch, dass Ihr mir Eure Waffen aushändigt. - Gebt mir Euer Schwert! «
    Vergiss es! Mordan legte die Hand auf das Heft des Kereshtai. »Nein! « Hinter sich hörte er die Heilerin nach Luft schnappen.
    Hauptmann Uladh blinzelte verblüfft. »Wie war

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