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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Grund für die Seuche zu kennen, und wofür Ihr eine Karte von Cavallin benötigt. «
    Lijanas berichtete schnell, was sie herausgefunden zu haben glaubten. Als sie ihm von ihrer Mordtheorie erzählte, zuckte sein Blick in Mordans Richtung, der mit vor der Brust verschränkten Armen am Tisch lehnte. Es war offensichtlich, was in seinem Kopf vorging. »Und wofür benötigt Ihr meine Hilfe? Und die Karte?«, fragte er, als Lijanas schließlich geendet hatte.
    »Wir kennen uns in Cavallin nicht gut genug aus, um die Wohnorte der Kranken den Bezirken der Stadt zuordnen zu können. « Mordan stieß sich von der Tischkante ab und stützte sich mit beiden Händen auf die Karte, wobei er den Hauptmann eindringlich ansah. »Ihr hingegen kennt die Stadt genau. Wenn die ... meine Gemahlin Euch den Wohnort eines Kranken nennt, könnt Ihr uns sagen, in welchem Bezirk er liegt, und anhand der Karte können wir dann sehen, wo besonders viele Krankheitsfälle auftreten und wo wenige - oder gar keine.«
    Hauptmann Uladh nickte. »Ich verstehe. Ihr wollt eine - wie soll ich sagen? - eine Seuchenkarte erstellen, und dort, wo die meisten Krankheitsfälle aufgetreten sind, müsste der Herd sein, beziehungsweise in unserem Fall flussaufwärts davon.«
    » Genau! «
    »Meine Hochachtung, Krieger. Ich dachte mir, dass Ihr ein Wolf seid, aber dass Ihr auch die Qualitäten eines Fuchses aufweist ... «
    Mit einem gnädigen Kopfneigen nahm Mordan das Lob entgegen. »Ich war nicht allein an dieser Sache beteiligt. Meiner Gemahlin gebührt nicht weniger Anerkennung als mir. - Lasst uns an die Arbeit gehen! «
    Während der nächsten Stunde las Lijanas Namen um Namen aus den Krankenlisten vor, Hauptmann Uladh nannte Mordan den Bezirk, in dem er auf der Karte die Markierung mit Kohlestift setzen musste. Sehr schnell zeichnete sich ein deutliches Muster ab. Die meisten Krankheitsfälle waren flussabwärts nach dem dritten Brunnenhaus aufgetreten. Zu Anfang wurden sie noch dadurch verwirrt, dass auch flussaufwärts dieses Hauses Menschen erkrankt waren, aber je kürzer die Fälle zurücklagen, umso weniger traten sie auch in diesen Bezirken auf. Es war Lijanas, die die Erklärung dafür lieferte: Zu Anfang hatten die Bewohner Cavallins sich noch nicht in ihren Häusern verkrochen. Wie leicht war es da möglich, verseuchtes Wasser zu trinken - während eines Besuchs bei einem Freund oder Verwandten oder auch nur in einer Schenke. Und als die Menschen sich nicht mehr aus ihren Häusern gewagt hatten, bestand diese Gefahr nicht mehr und die Krankheitsfälle flussaufwärts gingen immer weiter zurück.
    Schließlich richtete Mordan sich auf und legte den Kohlestift beiseite. »Ich denke, das genügt. Es ist das dritte Brunnenhaus! Dort muss der Grund für die Seuche sein.«
    Er sah Hauptmann Uladh an. »Wisst Ihr, ob sich dort in den letzten Tagen vor Ausbruch der Seuche etwas Besonderes ereignet hat?«
    Der Hauptmann musste nicht lange überlegen. »An dem Tag, an dem der Salzsturm losbrach, wurden lfea, ihr kleiner Sohn Docin und lfeas Zwillingsbruder Ismar, einer der Torwächter, ermordet - nein, sie wurden zerrissen. lfea erwartete ihr zweites Kind, es war nur noch eine Frage von Tagen ... « Er verstummte und schaute zu Mordan hin. Der hob die Braue, als wolle er sagen: »Ach? Tatsächlich?« »Habt Ihr den Mörder gefunden? Hat er irgendwelche Spuren hinterlassen?«, erkundigte er sich stattdessen.
    Hauptmann Uladh schüttelte den Kopf »Nur ihre Leichen.« Er rollte die Karten zusammen. »Wollt Ihr mich zum Brunnenhaus begleiten, Krieger? - Ihr natürlich auch, Heilerin, wenn Ihr möchtet.« Weder Lijanas noch Mordan lehnten das Angebot ab.
    Uladh kleidete sich hastig an, legte den Uniformharnisch an und führte sie dann durch die verlassenen Gassen. Unterwegs hämmerte er gegen mehrere Türen, scheuchte seine Männer aus den Betten und wies einige von ihnen an, Seile zu besorgen und ein Netz oder etwas Ähnliches, um »heraufzuholen, was auch immer dort unten sein mag«.
    Im Licht der mitgebrachten Fackeln standen sie schließlich im Rund des Brunnenhauses. Während die Männer der Stadtwache damit beschäftigt waren, die Seile an die Brunnenpfosten zu binden, bewegte Mordan sich angespannt durch den Raum. Lijanas war neben dem Türbogen stehen geblieben und blickte sich unruhig um. Ihr entging nicht, wie die Männer den Kjer-Krieger ansahen. Ein paar Mal glaubte sie sogar das geflüsterte Wort >Männern< zu hören. An einer Stelle an der Mauer

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