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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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nachlässig wäre. - Allerdings kennt er sich mit Frauen auch nur so weit aus, um zu wissen, wie man sie im Bett gefügig macht. - Verzeiht meine ungebührliche Ausdrucksweise, Lijanas. - Könnt Ihr mir sagen, wo Ihr ihn zuletzt gesehen habt?«
    Warum tut er das? In einem Moment nennt er Mordan seinen Freund und im nächsten verunglimpft er ihn. Sind die beiden wirklich Freunde? ... Sie zog die Lippe zwischen die Zähne. Mit höflich geneigtem Kopf wartete er. Ein letzter prüfender Blick in seine Augen, dann wies sie auf denselben Gipfel, den sie zuvor auch Ahmeer gezeigt hatte. »Er ging in diese Richtung.«
    Einen kurzen Moment musterte er sie. »Wisst Ihr, was er dort wollte?«
    Lijanas schüttelte den Kopf.
    »Ich stehe in Eurer Schuld.« Das Lächeln, mit dem er sie bedachte, war dazu geschaffen, einer Frau die Sinne zu rauben. Dann wandte er sich ab und sagte etwas zu einem seiner Männer, der daraufhin die Faust gegen die Brust schlug und zwischen den Felsen verschwand. Wenig später erklang Hufschlag, der rasch leiser wurde. Ein neuerlicher Befehl und ein Pferd wurde herangeführt. Es war Ahmeers Schimmel.
    » Darf ich Euch bitten aufzusitzen, Lijanas?« Die grüngrauen Augen des Kjer-Kriegers blickten sie unergründlich an.
    »Darf ich zuvor fragen, was jetzt mit uns geschehen wird?« Sie verschränkte die Hände ineinander, rührte sich aber ansonsten nicht.
    Ganz kurz nur zuckte es unwillig um seinen Mund, dann war das Lächeln wieder da.
    »Ihr werdet mich und meine Leute begleiten.«
    »Bin ich Eure Gefangene?«
    »Ich würde Euch lieber als meinen Gast bezeichnen, Lijanas.« Der Ausdruck seiner Augen änderte sich, wurde kalt.
    »Und was ist mit Ahmeer und seinen Männern?« Höflich bleiben, Lijanas. Du schacherst vielleicht gerade um das Leben des Mannes, den du liebst.
    » Der Prinz wird in Turas erwartet. - Wie Ihr im Übrigen auch. « Ein Unterton von Ungeduld schwang in seiner Stimme mit.
    »Also ist er auch Euer Gast?«
    »Nein, Lijanas, das ist er nicht. - Steigt auf!« Die letzten beiden Worte waren eindeutig ein Befehl.
    »Von wem wird er in Turas erwartet?« Ich werde mich nicht ein schüchtern lassen!
    » Das geht Euch nichts an. «
    »Und was geschieht mit seinen Männern?«
    Die grüngrauen Augen wurden schmal. »Sie gehören von heute an als Unfreie meinem Volk. - Steigt auf! «
    Lijanas tat ihm den Gefallen und trat an das Pferd heran. Doch dann wandte sie sich ihm noch einmal zu.
    »Ihr nanntet Mordan vorhin Euren Freund. - Erlaubt Ihr mir die Frage, woher Ihr ihn kennt?«
    »Woher ich ihn kenne?« Plötzlich war das Grinsen wieder da) erschreckend verächtlich dieses Mal. »Er gehörte dem Mann, unter dem ich damals Tribun war. - Ich glaube, es sind wohl zehn Winter ... ja, er wurde im gleichen Winter ins Heerlager gebracht, in dem Jarat mich zum Tribun machte. «
    ... >gehörtewurde gebracht    Was für ein unsinniger Gedanke!
    »Sonst noch Fragen?«
    Lijanas blinzelte, begegnete seinem Blick mit einem Lächeln. »Nur noch eine: Wer seid Ihr? - Ihr kennt meinen Namen, aber ich nicht den Euren.«
    Für einen kurzen Moment schien er verblüfft, dann deutete er eine knappe Verbeugung an. »Ich bin König Haffrens zweiter Heerführer. Mein Name ist Jerdt.«

    Auf seinen Wink hin verschränkte der Mann, der das Pferd bisher am Zügel gehalten hatte, die Hände, um ihr hinaufzuhelfen. »Steigt auf! « Diesmal gehorchte Lijanas.
    Jerdt gab Ahmeers Bewachern einen Befehl und schwang sich selbst auf den Rücken seines Kriegsrosses. Zu Lijanas' Entsetzen schlangen die Kjer einen rauen Strick um Ahmeers Hals, zerrten ihn auf die Beine und stießen ihn zu Jerdts Ashentai. Sein Hemd war halb heruntergerissen. Mit einem knappen Nicken nahm Haffrens zweiter Heerführer das Ende des Seils entgegen und befestigte es an seinem Sattelhorn. Er trieb sein Pferd dicht an Ahmeer heran, packte den Strick direkt hinter seinem Nacken, riss so hart daran, dass er den Prinzen fast von den Füßen holte, und beugte sich zu ihm hinunter. Was er zu ihm sagte, konnte Lijanas nicht verstehen, doch als Jerdt ihn einen Moment später wieder freigab, stürzte Ahmeer hustend und nach Atem ringend auf die Knie. Einen Herzschlag später ließ ein scharfer Knall sie zusammenzucken. Ahmeer taumelte mit einem Schmerzenslaut auf die Füße und vorwärts. Auf seiner Schulter war plötzlich

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