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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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dem Salzsturm geflohen und Ired ist gestürzt. Dabei habe ich mich an der Schläfe verletzt.«
    Er drehte ihr Gesicht in den Feuerschein. Sein Mund verzog sich missbilligend. >Ihr seid schön wie eine Klinge, auf der das Sonnenlicht tanzt. < »Findest du es so abstoßend?« Ihr Hals war auf einmal ausgedörrt.
    Nach einem schier endlosen Moment gab er sie frei und schüttelte den Kopf. Seine Miene wurde nachsichtig, ein Lächeln erschien auf seinen Lippen - aber es erreichte seine Augen nicht. »Natürlich finde ich dich nicht abstoßend. Wir werden schon eine Möglichkeit finden, die Narbe zu verdecken; und was deinen Arm angeht ... Nun, du kannst ja Gewänder mit langen Ärmeln und Handschuhe tragen, damit man es nicht sieht. «
    Wie betäubt nickte sie. Ist das hier ein Albtraum? Liege ich noch im Bett in Faderas Herberge? Zieht Mordan gleich an meinem Kissen, um mich zu wecken, wie er es die letzten Tage immer getan hat? Verstohlen grub sie den Fingernagel in die Außenseite ihres Daumens. Es tat weh. Müsste Ahmeer nicht sagen: >Es ist mir gleich, wie du aussiehst! Ich liebe dich, so wie du bist! < - Wir sind beide müde und erschöpft. Das wird es sein. Ein Poltern wie von losgetretenen Steinen erklang. Seine Hand legte sich gegen ihre Wange und sie blickte auf »Entschuldige mich, Liebes, ich glaube, meine Männer kommen! Ich will sehen, ob sie die Kjer-Bestie gefangen haben. «
    Es war, als hätte er sie mit eiskaltem Wasser übergossen. Sie legte die Arme um ihre Mitte und schaute ihm nach, während er zu seinen Leuten hinüberging. - Irgendjemand hatte ihre Welt in Scherben geschlagen und sie inmitten der Bruchstücke allein zurückgelassen. Bitte, Gnädige, hilf mir!
    Beim Feuer kam Bewegung in die Krieger. Ahmeer zog sein Schwert und kam dann mit langen Schritten zu ihr zurück. Als einer seiner Männer unvermittelt mit einem Schrei zu Boden stürzte, fuhr er herum. Zwischen den Felsen erhoben sich fremde Krieger. Sie hörte ihn neben sich »Kjer! « zischen und wurde im gleichen Moment von ihm in den Schatten eines Felsens gestoßen. Ohne Hast schlossen die Kjer-Krieger den Kreis um sie. Lijanas ballte die Fäuste. Wie hatte Ahmeer sich nur so überrumpeln lassen können? Sie sah zu ihm hin. Seine Finger hatten sich so fest um den Griff seines Schwertes geschlossen, dass die Sehnen auf seinem Handrücken hervortraten. Die Klinge zitterte kaum merklich im Sonnenlicht.
    Ein hünenhafter Kjer rief etwas in seiner Sprache zu ihnen herüber. Ahmeer hob in einer fast trotzigen Bewegung das Kinn.
    »Was hat er gesagt?«, plötzlich wünschte sie sich, sie könnte Kjer sprechen - oder zumindest verstehen.
    »Wir sollen uns ergeben, dann wollen sie uns am Leben lassen.« Ahmeer schnaubte verächtlich. »Lieber tot als ein Gefangener der Kjer! «
    »Aber, Ahmeer ... «
    »Du verstehst das nicht, Lijanas! Diese Tiere machen ihre Gefangenen immer zu Sklaven - Unfreie, wie sie das nennen. Muss ich dir beschreiben, was sie dir als Sklavin antun würden?« Er schüttelte den Kopf. »Lieber schneide ich dir eigenhändig die Kehle durch, als dass ich das zulasse! «
    Entsetzt schob sie sich an dem Felsen in ihrem Rücken empor. Sie konnte nicht sagen, was schlimmer war: die Aussicht, zur Sklavin gemacht zu werden, oder dass er einfach über ihr Leben bestimmte. »Ahmeer, es sind zu viele. Du und deine Leute, ihr habt keine Chance. Es ist besser zu leben als zu sterben. Solange man lebt, kann man kämpfen! « Der Blick, mit dem er sie bedachte, war nicht zu deuten. Was er dem Kjer zurief, verstand sie nicht, doch keinen Herzschlag später bohrte sich ein Armbrustbolzen in die Kehle eines weiteren Nivard. Jetzt wusste sie, was er geantwortet hatte. Narr!
    Lijanas presste sich gegen das zerklüftete Gestein hinter sich und beobachtete, wie die Kjer ohne Hast zwischen den Felsen hervorkamen - und unvermittelt vorwärtsdrangen. Das Schwert eines Kjer-Kriegers bohrte sich zwischen die Rippen eines Nivard, noch ehe der seine eigene Waffe aus der Scheide gezogen hatte. Ein anderer Nivard, ein junger Mann, der kaum so alt wie sie selbst sein mochte, warf sein Schwert fort und hob die Hände, zum Zeichen, dass er sich ergab. Er sackte einen Moment später tot zu Boden. Keinen Schritt von ihr entfernt bedrängten zwei Krieger Ahmeer. Schreie hallten von den Felswänden wider. Stahl klirrte, kreischte misstönend, wenn Klingen übereinanderschrammten, Männer brüllten. Die Waffe eines Kjer traf Ahmeer mit der flachen Seite am

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