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Der Kuss Des Kjer

Der Kuss Des Kjer

Titel: Der Kuss Des Kjer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Raven
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Gold blicken sie angstgeweitet an. Ein triumphierendes Heulen erklingt, hallt zwischen den Felsen wider. »Tötet die Seelenhexe und ihre Buhlen! «Lijanas prallte mit einem erschrockenen Schrei zurück, stieß gegen Mordan, dem es kaum gelang, sein Gleichgewicht zu halten. Hastig schaute sie zu ihm hin - als sie sich wieder umwandte, lag das kleine Rund verlassen da. Aus einer Felsspalte ihr gegenüber wallte glitzerndes Wasser und versickerte gleich wieder im Gestein. Ganz langsam schob sie sich aus der Spalte heraus. Sie glaubte, das Heulen immer noch zu hören, die Stimme. Was ist mit mir? Werde ich verrückt?
    »Du hast die Quelle gefunden.« Mordan stieg an ihr vorbei, blickte sich um. »Und sie befindet sich tatsächlich in einem Rund aus Felsen.« Er sah sie an. »Lijanas? Was ist?« Alarmiert streckte er die Hand nach ihr aus.
    Sie konnte nur den Kopf schütteln. Eine Kälte saß in ihren Gliedern, die sie schier erstarren ließ. Sein Arm legte sich um sie, führte sie durch das Rund und nötigte sie, sich neben den Riss im Felsen zu setzen, aus dem das Wasser munter hervorgurgelte.
    Er reichte ihr die letzten Haferkekse und den Wasserschlauch. » Iss und trink! Ruh dich einen Moment aus! - Wenn es dir besser geht, füllen wir die Phiole und verschwinden aus diesen Bergen. - Heute Nacht werden wir an einem warmen Feuer schlafen! Das verspreche ich dir! - Lijanas? - Lijanas?« - »Aslajin! « Seine Stimme wurde zu der eines anderen. Sie schob sich an dem Felsen in ihrem Rücken in die Höhe, presst die zitternden Handflächen gegen den Stein. Der Dolch in ihren Fingern ist nutzlos, er entgleitet ihr, schrammt auf die Felsen. Immer mehr Krieger drängen durch den Spalt. Ober ihr heulen die Seelenfresser, ihre Augen glimmen grün. Stahl singt auf Stahl, Schreie gellen um sie herum. Ein Schwert dringt durch Norasárs Brust, der Schmerz zerreißt ihr Herz, sie taumelt, spürt, wie seine Seele flieht, löst das Band, gibt ihn frei. Die Qual ist noch nicht vergangen, als eine Kriegsaxt sich in Zejidans Leib gräbt. Sein Schrei ist ihrer, gellt von den Steinen wider, sie fällt auf die Knie, blind vor Tränen. Die Seelen rufen nach ihr, der Wind wispert, spricht von dem, was sein wird, weil es geschrieben steht. Ihre Finger gehorchen kaum, um das Geflecht aus Perlen von ihrer Kehle zu lösen. -Eine Frau am Rand der Ewigkeit.
    Ströme aus Blut, vereinigt in einem! -Ein Krieger kommt auf sie zu, packt ihr Haar.
    Das Kereshtai blitzt unter einem Sonnenstrahl. Ihre Hand öffnet sich über einer Spalte rauen Steins. Die Klinge fährt in ihre Kehle und die Seele flieht ...
    »Lijanas! « Ihr Name! »Lijanas! « Immer wieder. Hände, die sie an den Schultern gepackt hatten, sie schüttelten, dass ihre Zähne aufeinanderschlugen. Sie riss die Augen auf, sah seine Hand schon zum Schlag erhoben und duckte sich. Seine Finger schlossen sich erneut um ihren Arm.
    Er hockte vor ihr. Ohne ihn zu sehen, blickte sie ihn an. »Sie wurden verraten.
    Norasárs Bruder hatte ihnen gesagt, dass es hier einen Fluchtweg gäbe. Er hat sie getötet. Es war sein Bruder, der sie getötet hat.«
    »Wovon redest du? Wer hat wen verraten? Wer ist Norasár? Wer wurde getötet?«
    »Aslajin! Sie wurde hier ermordet. Mit einem Schwert wie deinem! « Sie wies auf das Kereshtai unter seinem Gürtel.
    Der Griff an ihren Armen wurde schmerzhaft. »Aslajin? Wer soll ... - Du meinst die Salzhexe! Hier?« Rasch ließ er den Blick über die Felsen gleiten, schüttelte dann entschieden den Kopf. Nur langsam gaben seine Hände sie frei. Er zerrte das Tuchbündel aus dem Lederbeutel, öffnete es und ein kleines Holzkästchen kam zum Vorschein, das er aufklappte und ihr hinhielt. Im Sonnenlicht gleißte geschliffenes Glas. »Hier! Du nimmst jetzt diese Phiole, füllst sie mit dem Wasser und dann werden wir diesen Ort wieder verlassen. - Ich glaube nicht an Flüche! - Aber irgendetwas geht hier vor! Deshalb werden wir von hier verschwinden! Sofort! «
    »Das ist Frevel! Wir sollten gar nicht hier sein! « Reglos lagen ihre Hände in ihrem Schoß.
    »Lijanas! Mein Befehl lautet, dich und diese Phiole gefüllt mit dem Wasser aus dieser seelenverfluchten Quelle nach Turas zu bringen. Mein Befehl besagt weiter, dass nur du diese Phiole mit dem Wasser berühren darfst, also musst auch du sie füllen. - jetzt nimm dieses Ding und halte es ins Wasser! « Auffordernd streckte er ihr das Kästchen erneut hin.
    Sie zögerte, blickte ihn an - prallte zurück, als sie die

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