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Der Kuss des Lustdämons

Der Kuss des Lustdämons

Titel: Der Kuss des Lustdämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arcana Moon
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machen! Große starke Krieger und kluge Prinzessinnen braucht das Land! Und Ihr, da bin ich mir sicher, werdet eine hingebungsvolle Mutter sein.“ 
    Celice versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen. Nein, sie durfte ihm nicht zeigen, wie schockiert sie war. Sie riss sich zusammen und sah ihn betont amüsiert an. „Wer soll denn die Zeremonie durchführen? Doch nicht etwa Euer Diener? Und die Kellerasseln sind dann die Trauzeugen?“ Ein letzter Versuch herauszufinden, ob dies alles nur ein Scherz oder Wirklichkeit war.
    „Wollt Ihr mich verhöhnen? Aber wartet nur. Wenn der Priester uns vereinigt hat, dann werde ich Euch schon zu zähmen wissen.“
    Ihr solltet aufpassen, dass Euch beim Lachen nicht der Schädel nach hinten kippt , dachte Celice bei sich, als sie das wohlgefällige Grienen auf seinem Gesicht sah. Vor ihrem geistigen Auge sah sie seine Wurstfinger schon über ihre Haut fahren. Es schüttelte sie bei dem Gedanken.
    „Nun denn, meine Liebe. Ich werde mich nun ankleiden lassen. Dieses blaue Etwas, das Ihr da tragt, scheint mir ein doch recht abgenutzter Fetzen zu sein. Zu Eurer Hochzeit solltet Ihr wie eine Königin strahlen. Solch ein Lumpenkleid ist Eurer nicht würdig.“ 
    Für eine Sekunde überlegte Celice, ob sie etwas entgegnen sollte. Doch als sie den Herzog mit erhobener Hand näherkommen sah, drehte sie sich zur Treppe, die sich nur ein paar Schritte hinter ihr befand. Sie musste sich bemühen, ihre letzte Mahlzeit nicht heraufzuwürgen, während sie mit der anderen Hand den Saum ihres Rockes anhob. Ihn heiraten zu müssen war die größte Strafe, die man ihr jemals auferlegt hatte. Da hätte sie sich auch gleich freiwillig als Lustsklavin anbieten können.
    „Bleibt stehen! Es nützt Euch ja doch nichts!“ Der Herzog wackelte ihr schwerfällig hinterher. „Heinrich! Heinrich! Halte das Mädchen auf!“ 
    Trotz seiner untersetzten Figur war der Diener flink. Celice ging in die Knie und boxte ihm ihren Ellenbogen in den Bauch. Daraufhin machte Heinrich eine Rutschpartie auf seinem Gesäß, knallte mit Rücken und Kopf gegen die Tür, aus der er gekommen war. Sein Oberkörper kippte kraftlos nach vorne.

    Seltsamerweise war der Bereich hier oben alles andere als morsch und alt. Vielmehr schien der parkettartige Boden frisch gebohnert worden zu sein. Drei verschiedenfarbige Türen ohne Schloss befanden sich direkt vor ihr. Die Rechte war braun mit einem silbernen Knauf. Die Linke war grau mit einer schwarzen Klinke und befand sich direkt am Treppenabsatz. Die Mittlere war schwarz und hatte einen goldenen Griff.
    Was für ein seltsamer Ort , dachte sie. Hinter ihr schnaufte es. Verwundert drehte sie sich um. Der Herzog arbeitete sich mit hochrotem Kopf die Treppe herauf. Sein Morgenmantel war aufgegangen und so wurde der Blick auf den kleinen Ansatz seines besten Stückes frei. Es schwang frei unter seiner behaarten Wampe, die er wie einen bebenden Wulst vor sich hertrug. Celice biss die Zähne aufeinander. Nur nicht lachen! Dass sie seine königliche Hoheit einmal so gedemütigt sehen würde, das hätte sie sich wahrlich nicht träumen lassen. Sie musste fort, in diesem Haus war sie ihm ausgeliefert. Ein königlicher Rachefeldzug kannte keine Gnade. Vielleicht würde er auch gleich über sie herfallen. Er konnte es doch gar nicht mehr erwarten.
    „Ihr sollt stehenbleiben!“, krähte er. „Dieser Teil des Hauses ist für Euch verboten!“ Wut und Panik sprachen aus seiner Haltung. Er versteckte also etwas und sie sollte es nicht sehen. Vielleicht der Weg nach draußen?
    „Nun, wenn Ihr schon mein Ehemann sein wollt, dann müsst Ihr mich auch fangen können. Das sind doch die Spiele der Verliebten!“ Sie lachte boshaft.
    „Euer Sarkasmus wird Euch nicht helfen, meine Schöne. Ihr könnt mir nicht entkommen.“ Er ächzte auf den letzten Stufen. Celice griff ihren Saum und lief mit kleinen schnellen Schritten auf die drei Türen zu. Welche sollte sie nur nehmen? 
    Reden ist Silber, Schweigen ist Gold , kam es ihr in den Sinn. Rasch trat sie vor die mittlere Tür. 
    Hinter ihr kreischte der Herzog. „Verschwindet von der Tür! Ich befehle es Euch!“ Mit festem Griff drehte sie den Knauf und drückte gegen das Holz. Ein heftiger Windstoß schlug ihr entgegen, als die Tür aufsprang. 
    Der Herzog schrie voller Entsetzen. „Was habt Ihr getan? Was habt Ihr getan?“ Seine Stimme war nur noch ein tiefes Jaulen. Rauch stob aus dem Inneren und hüllte Celice ein. Sie war wie erstarrt.

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