Der Kuss des Lustdämons
ungeduldig wissen.
Kyra nahm einen großen Schluck von ihrem Apfelsaft.
„Als ich dich heute besuchen wollte, traf ich eine echt geile Tattoo-Lady unten vor der Tür. Die wollte offensichtlich zu dir.“
„Eine Tattoo-Lady? Zu mir?“ Celice richtete sich auf.
„Ja, zumindest hat sie bei dir geklingelt. Sie sagte mir, dass ihr Freund bei dir Fotos machen lassen wolle.“
Celice runzelte die Stirn. „Fotos bei mir? Ähm. Davon weiß ich nichts. Ich mache Privatporträts nur sehr selten, da ich ja ständig unterwegs bin.“ Sie nippte an ihrer Cola.
„Keine Ahnung, sie war auf jeden Fall rattenscharf. Mit Korsett und Minirock, wunderschönen Tattoos und Stiefeletten! Mann, das sah echt geil aus.“
Ja, auf dieses Korsettzeugs stand Kyra schon seit Jahren. Sie war immer an vorderster Front dabei, wenn es um Fetischfotos ging. „Und ich sag dir, diese hellgrünen Augen! Smokey Eyes und volle rote Lippen mit Piercings, ein Traum! Die Frau hat echt Gefühl für Stil. Sie arbeitet bei einer Erotikhotline und macht auch ab und an Dominasessions in einem Studio. Sie hat mir sofort gefallen. Und weil sie in dieselbe Richtung musste, habe ich sie in die Stadt gefahren. Wir haben uns super unterhalten. Beim Abschied hat sie mir ihre Kontaktdaten gegeben. Bei Gelegenheit werde ich mir das Studio mal anschauen. Boah, der Wahnsinn. Ich hätte nie gedacht ...“ Kyra hatte mal wieder einen Mitteilungsflash. Celice seufzte. Es konnte sich nur um Stunden handeln, bis sie zum Punkt kommen würde. Und so war es auch.
Minutenlang erzählte ihr Kyra von der Fahrt, von den Gesprächen zwischen ihr und dieser Tattoo-Lady. Celice nickte immer brav, auch wenn das Meiste an ihr vorbeirauschte.
„Auf jeden Fall hab ich ihr gesagt, sie soll mal ihren Freund mitbringen. Der ist auch ein Lack- und Leder-Fan, wie sie mir erzählte. Das wäre dann also ein Pärchen für die Fetischsparte im Magazin. Du brauchst ja schließlich auch mal neue Gesichter, die du fotografieren kannst. Und wenn der Kerl genauso aussieht wie sie, dann ist das geballte Erotik vor der Kamera!“
Ah, sie hatte zum Thema zurückgefunden! Celice schob sich ein paar Chips in den Mund. „Du weißt aber, dass ich die Entscheidung nicht zu treffen habe, ob die beiden dann auch wirklich ins Magazin aufgenommen werden. Da hat Frau Stieling die Hand drauf. Wenn sie denn überhaupt Interesse daran hat, die Fetischseiten etwas auszubauen“, murmelte sie mit vollem Mund.
„Celice, nun schau sie dir doch erst mal an. Da könnte man echt was draus machen! Und Frau Stieling wird sich freuen, dass du endlich mal aufhörst, mit dem Arsch Diamanten zu pressen. Das ist Ablenkung, Süße!“ Kyra grinste.
Celice schmollte. So verklemmt war sie nun wirklich nicht.
„Na, und du hast dabei gar keine Hintergedanken?“
„Ah, woher! Ich würde mich aber freuen, da mitmischen zu dürfen.“ Ihr Zwinkern brachte Celice zum Lachen.
Ob sie ein erotisches Shooting auf andere Gedanken bringen würde? Wenn der Typ gut aussah, wäre es vielleicht wirklich recht amüsant. Celice erschrak über sich selbst. Den Schock vom heutigen Tag hatte sie noch gar nicht verarbeitet und schon wollte sie wieder nach anderen Männern schauen? Was war nur mit ihr los? Notgeilheit war eigentlich nicht ihre Art.
„Es wird dir guttun, mit dem Unbekannten zu flirten!“, sagte Kyra, als hätte sie Celices Gedanken gelesen. „Na ja, ich werde mir die beiden mal anschauen und dann sehen wir weiter.“
„Das ist doch schon mal ein Wort! Wird bestimmt lustig! Nun komm, guck nicht so ernst. Zeig mir dein Lächeln, na los!“ Kyra lehnte sich herüber und griff Celice an die Taille und kitzelte ihre Freundin kräftig durch.
„Kyra! Hör auf. Bitte!“, bat Celice lachend.
„Na bitte! Ist doch viel schöner, wenn du lachst.“ Kyra umarmte Celice und biss ihr neckisch ins Haar.
„Hey, wir haben doch Knabberzeug, du musst mir nicht in die Haare vom Kopf fressen!“ Celice kicherte.
„Na gut! Du weißt ja, ich hab’s nicht so unbedingt mit Chips. Ich muss auf meine Linie achten!“
„Du wirst schon nicht ansetzen! Wobei dir ein paar Pfunde mehr auch nicht schlecht stehen würden.“
„Pff, du bist schließlich diejenige, die meckert, wenn mir beim Shooting die Sachen nicht passen.“
„Bohnenstange!“, neckte Celice.
„Pfundsfrau! Aber die geilste Pfundsfrau, die ich kenne!“ Nun musste Celice schmunzeln.
„Also schön. Ich bin gespannt, ob sich die Dame und der Herr
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