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Der Kuss des Lustdämons

Der Kuss des Lustdämons

Titel: Der Kuss des Lustdämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arcana Moon
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Sicherheit nicht.
    „Jo, wie soll ick anfangen.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich zurück. Ihm fehlten tatsächlich die Worte? Kein Wunder. Henry war sein bester Freund gewesen. In der Zeit, als Celice mit Henry noch zusammen gewesen war, hörte sie oft von gemeinsamen Fitnessstudiobesuchen. 
    Leon sah sie mitleidig an. Er hatte die Augen halb geschlossen. Kämpfte er etwa mit den Tränen? Er wirkte so blass.
    „Du weeßt ... Verzeihung ... ick gloob ick muss dit anders anfangen. Wir beede hatten nie nen jutet Verhältnis mittennander, aber ... ach Scheiße, die Leier hatten wa schon mal.“ Er lehnte sich ruckartig vor, stützte einen Ellenbogen auf den Tisch und fuhr sich durch sein Haar. 
    „Ich weiß nicht ob das, was ich dir gleich erzählen werde, dir helfen wird. Vor allem, weil er jetzt tot ist.“ Er setzte einen tiefen Atemzug lang aus und lehnte sich wieder zurück, die Hände auf dem Tisch belassend. Celice war wie vom Donner gerührt. Leon sprach plötzlich Hochdeutsch? Das war ja ganz was Neues. Die Berliner Schnauze musste sich jetzt der neuen Position wohl auch unterordnen. „Wir haben gestern noch lange im Café gesessen und darüber geredet, wie es jetzt weitergehen soll.“ Er fuhr sich über die Stirn. „Die ganze Situation mit dem Ring, der plötzlich bei Jeanine gelandet ist, der Heiratsantrag, seine neue Position. Das ging alles zu schnell. Deshalb hat er viele falsche Entscheidungen getroffen. Du weißt ja, wie das ist mit dem neuen Spielzeug. Im ersten Moment ist man Feuer und Flamme, aber die Erkenntnis kommt mit der Kette, die man sich unbewusst selbst anlegt. Den Schritt der Trennung zu wagen und sich einzugestehen, dass man Mist gebaut hat, das dauert oft ein Weilchen.“ Leon seufzte, faltete die Hände und blickte an die Decke. Wie ruhig und gewählt er sich doch ausdrücken konnte! War das ein Traum? Oder verarschte der Kerl sie mal wieder? Egal. Das, was er sagte, verfehlte seine Wirkung nicht.
    Mit knirschendem Kiefer saß sie da und versuchte die Welle der Trauer hinunterzuschlucken, die sich gerade durch ihren Schädel und ihre Eingeweide fraß. „Er sagte mir, dass die geplante Hochzeit nicht abgesagt werden würde. Allerdings hätte sich seine Meinung über die Braut geändert. Weißt du, er hat immer darauf gewartet, dass du dich ihm öffnest. Henry ist ein sehr emotionaler Mensch, Verzeihung, war. Was ihn am Meisten schockte war die Tatsache, wie du all die Fehler, die er gemacht hat, einfach so geschluckt hast. Er wollte dich nicht ausnutzen, er wollte einfach nur sehen, dass du auch Emotionen zeigen kannst. Doch du hast dich zurückgezogen, anstatt mit ihm zu reden, ihm mal deine Meinung zu sagen.“ 
    Vor ihrem inneren Auge sah sie Henry im Meer ihrer Seele verzweifelt gegen die Strömung und die Wellen anschwimmen. Doch sie rissen ihn immer weiter fort von ihr, bis er schließlich vom tosenden Wasser verschlungen wurde. Ihr Magen zog sich zusammen.
    „Ich weiß, dass er gestern noch mal versuchen wollte, dich zum Reden zu bringen. Später sagte er mir enttäuscht, dass er nicht zu dir durchgedrungen ist. Du hast ihn eiskalt abblitzen lassen. Außerdem hat er das hier unter deinem Fenster gefunden.“ Damit zog er rechts eine Schublade auf und holte ein kleines schwarzes Kästchen heraus. Als er den Deckel hochklappte, stockte Celice der Atem. Es war der Ring mit dem kleinen Zirkonherz. Seit ihrem Zusammenbruch hatte sie sich keine Gedanken mehr darüber gemacht.
    „Es gab einen bösen Streit zwischen Jeanine und ihm, als er ihr den Ring wieder abgenommen hat. Ihr Versuch, ihn zu einer Hochzeit zu drängen, hat ihn rasend gemacht. Diese Frau ließ einfach kein Mittel aus, um ihn an sich zu binden. Das hat er ihr unverblümt an diesem Abend gesagt. Nachdem sie abgerauscht war, sah er Licht in deinem Büro. Du hast wohl in deinem Stuhl geschlafen, und er hat dir den Ring wieder auf den Tisch gelegt. Ich weiß sogar, dass er dich geküsst hat.“ Leon lachte leise auf. Celice fühlte sich, als würde man ihr mit einem Schwert das Herz zerschneiden. Tränen flossen ihre Wangen hinab. „Was ich dir damit sagen will, er hat dich wirklich geliebt. Es ist mir schleierhaft, warum er sich umgebracht hat. Es ist wirklich schrecklich. Aber eines weiß ich, Henry würde wollen, dass du diesen Ring bekommst.“ 
    Mit zittrigen Händen griff sie nach dem Kästchen, das er ihr hinhielt. Sie presste es fest an ihre Brust. Leon versuchte zu lächeln, doch

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