Der Kuss des Lustdämons
war Selbstbetrug. Als sie wieder aufblickte, war Henrys Trugbild verschwunden.
Ein üppiger Vorbau, eine geschwungene Taille und pralle Pobacken fügten sich mit festen Schenkeln zum Abbild von Rubens Venus. Celice drehte sich hin und her und fuhr sich über ihre Hüften. An ihrem Körper konnte es nicht gelegen haben.
„Verdammt, warum ist dieser Kerl dir so wichtig, dass du selbst jetzt noch darüber nachdenkst, ob du ihm gefallen hast? Es lag nicht an dir! Er kann die Finger nun mal nicht von anderen Weibern lassen. So und nicht anders ist es gewesen! Du hast dir nichts vorzuwerfen!“, rief sie ihrem Spiegelbild zornig zu.
Celice rieb sich über die Stirn. Sie versuchte vergeblich die Tränen hinunterzuschlucken. Was konnte sie nur tun? Mit erhobenem Gesicht voranzugehen, das vermochte sie noch nicht. Aber der Tag würde kommen.
Nun aber unter die Dusche!
Celice öffnete eine kleine Schiebetür in der Wand und startete das Radio daneben. Während „In the Air tonight“ von Phil Collins von den Wänden hallte, glitt Celice in die großräumige Kabine. Gefühlte tausend Spinnen krabbelten ihr durch die Haare und über die Haut, als das warme Wasser auf sie niederprasselte. Heißer Nebel hüllte sie ein und ihr Körper entspannte sich.
Für eine Weile stand sie einfach nur so da. Das Gesicht zum Wasserstrahl gehoben, ließ sie das Nass von ihrem Antlitz perlen. Dann griff sie in das Eckregal rechts neben sich und nach dem Naturschwamm und Duschgel. Der frische Duft nach Limonen drang in ihre Nase.
Sacht glitten ihre Finger über ihre Wangen, den Hals hinab, zu ihren üppigen Brüsten. Mit kreisenden Bewegungen fuhr sie über ihre Brustspitzen, unter ihre Arme und an den Seiten entlang. Ihre Entdeckungsreise führte sie bis zum Bauchnabel, die Konturen ihrer Hüften hinab, bis an ihren bleichen Venushügel. Seufzend atmete sie aus und ließ sich das Wasser über Haare und Rücken laufen. Die ersten Takte des Songs „Obsession“ der Army of Lovers drangen durch das Glas.
„I could wait night and day, sigh your name when I pray.
In my heart night and day, ‘til you come my way.”
Celice glitt mit dem Schwamm tiefer. Fast konnte sie Henrys sanften Biss spüren, wie sich seine Zähne beim Liebesspiel oft in ihr Fleisch gesenkt hatten. Sie stellte sich vor, wie seine Hände ihre Brüste kneteten und sich ihre Brustwarzen ihm entgegenreckten. Haut schmiegte sich an Haut, wurde feuchter und heißer. Mit forderndem Nachdruck wurde sie in eine gebückte Haltung gezwungen. Sie zitterte ihrem Traum entgegen.
Fingernägel lustwandelten ihren Busen entlang, hinunter zu ihrer Mitte. Celice biss sich auf die Unterlippe und bewegte ihre Hüften im Takt des Liedes. Als sie mit dem Schwamm ihren Schoß berührte und massierte, stöhnte sie leise auf. Oh süße Lust, die durch ihre hungernde Mitte hinaufklang.
„I can’t help falling into a trance, losing my senses I know…”
Die raue Oberfläche des Schwamms war wie eine Zunge, die forschend über die Spitze ihres Dreiecks fuhr. Ein Kitzeln, von dem sie nicht genug bekommen konnte. Es schlängelte sich ihre Schamlippen hinauf, bewegte sich unter der Haut entlang zum Bauch und zu den wippenden Brüsten. Von dort pochte es in ihrem Hals bis zu den Wangen, wo sich ein Glühen niederlegte. Wieder drang ein Stöhnen von ihren Lippen. Dieses Gefühl nicht allein zu sein war schön.
Celice hatte es geliebt, sich Henry so hinzugeben. Sie genoss es, wenn sein Pfahl ihre Lustgrotte dehnte und seine Hüfte gegen ihre fleischigen Backen klatschte. Fast glaubte sie den Geruch seines Körpers wahrzunehmen, seiner Begierde, seines Verlangens, wenn er sie fest an den Haaren packte. Gierig sog sie seinen imaginären Duft ein. Sie hörte sein Stöhnen, das wie Ingwer auf ihren Schamlippen brannte. Oh, sie brauchte es – jetzt, hart und erbarmungslos.
Celice hielt sich an der Duscharmatur fest. Ihre Augen bewegten sich unruhig hinter den geschlossenen Lidern, während die sanft-seifigen Bewegungen des Schwamms sie zu den Gipfeln der Leidenschaft trugen. Das Wasser wurde zu Händen, die keinen Zentimeter ihres Leibes ungestreichelt ließen. Celice sank in die Knie und ließ drei Finger in ihren Schoß eintauchen. Die Gier nach mehr loderte durch ihre Mitte hinauf. Sie fühlte sich, als hätte sie zu viel Champagner getrunken. Sie stöhnte und ihr Leib fiel wie von selbst in rhythmische Bewegungen.
Ein Keuchen entrang sich ihr. Es war wie ein Versprechen, das sie in
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