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DER KUSS DES MAGIERS

DER KUSS DES MAGIERS

Titel: DER KUSS DES MAGIERS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Landauer
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Moment ist er friedlich und …“
    Sie legte ihm die freie Hand auf den Arm. „Les.“
    Widerwillig gab er nach. „Ja, wird er. Aber es gibt keinen anderen Weg, daran musst du immer denken. Mach es wie deine Mutter damals, ändere deinen Namen und verlass die Stadt, am besten auch den Staat, damit ich dich nicht finden kann. Ich werde dich nicht suchen, das verspreche ich dir. Ich werde alles tun, um zu verhindern, dass er in dieser Sache seinen Willen bekommt.“
    „Aber, Les …“
    „Nein.“
    Er schlang die Arme um sie, und im nächsten Moment standen sie in einem hübsch eingerichteten Hotelzimmer.
    „Leb wohl, Beloved“, sagte Les und küsste sie ein letztes Mal.
    Bevor sie etwas sagen konnte, klappte die Tür zu. Les war gegangen.
    Eine Weile stand Sina einfach mitten im Zimmer und rührte sich nicht. Sie kam sich vor, als wäre sie aus einem besonders realistischen Traum aufgewacht und als bräuchte sie eine Weile, um zu begreifen, wo und wer sie war.
    Nach einer halben Stunde war Sina noch immer zu keinem Ergebnis gekommen, seufzte und ging in das edel mit Marmor verkleidete Bad. Sie brauchte dringend eine heiße Dusche – oder vielleicht auch eine kalte –, aber sie hatte außer dem Wickelkleid keine Kleidung zum Wechseln dabei. Das verschwitzte, inzwischen wieder getrocknete T-Shirt und die sandigen Jeans wollte sie allerdings auch nicht anbehalten.
    Nachdem sie fast eine halbe Stunde unter der Dusche gestanden und die verschiedenen Einstellungen der in der Wand eingelassenen Massageduschköpfe genossen hatte, rubbelte sie sich trocken, schlüpfte in das Kleid und ließ Wasser ins Waschbecken laufen, um ihre Jeans und das T-Shirt zu waschen.
    Mittlerweile war es draußen dunkel geworden, und sie fragte sich, ob sie das Zimmer noch einmal verlassen sollte, um sich etwas zu essen zu besorgen. Doch noch einmal vor die Tür zu gehen – noch dazu im Dunkeln –, das wollte Sina nicht. Normalerweise war sie nicht besonders ängstlich, aber ihr kamen zu viele Vorstellungen von Dingen in den Sinn, die sie immer wieder aus dem Nichts ansprangen, je energischer sie sie zu verdrängen versuchte.
    Schließlich legte sie sich erschöpft auf das bequeme Bett und starrte an die Decke. Sie konzentrierte ihre Gedanken auf Les, auf das unglaubliche Opfer, das er für sie erbracht hatte. Sie dachte an ihren Vater – wie stand sie nun zu ihm? So lange hatte sie ihn verachtet, für das, was er ihr und ihrer Mom angeblich angetan hatte …
    Es war nicht einfach, diese Gefühle zu verbannen und anzuerkennen, dass er nur versucht hatte, sie zu schützen. Würde sie ihn jemals wiedersehen? Jetzt, da sie erwachsen war, bestand wahrscheinlich keine Gefahr mehr. Hätte er irgendwann von selbst Kontakt aufgenommen? Oder befürchtete er, auf Ablehnung und Zurückweisung zu stoßen? Und würde ihre Mutter ihn wieder aufnehmen, wenn er zurückkam? Stirnrunzelnd überlegte Sina, wie viel ihre Mutter wohl wusste. Dass ihre Mutter außer Sinas Vater nie an einen anderen Mann gedacht hatte, sah Sina jetzt in einem völlig anderen Licht. Vielleicht hatte ihre Mom all die Jahre nur darauf gewartet, dass er es wagen konnte zurückzukehren. Aber er würde jünger sein als sie, wenn ein Carion tatsächlich nicht so schnell alterte wie normale Menschen. Wie ging man mit so etwas um?
    Vielleicht könnten sie alle nach Idaho ziehen, wo niemand sie kannte. Dennoch …
    Plötzlich klopfte es an der Tür.
    Les, dachte Sina sofort. Er hat es sich anders überlegt. Er hat einen Weg gefunden, wie wir zusammen sein können.
    Sie sprang auf, öffnete die Tür – und vor ihr stand Lugo.
    „Na. Hallo, Baby, lange nicht gesehen“, sagte er, schob sie mit einer Hand zur Seite, betrat das Zimmer und schloss mit Nachdruck die Tür hinter sich. „Du hast deinen guten alten Lugo doch wohl nicht ganz vergessen?“
    „Lugo“, sagte sie verwirrt. „Nein, natürlich nicht. Aber ich bin noch nicht dazu gekommen, mich zu melden. Mom hat dir bestimmt erzählt …“ Sie sprach nicht weiter, als sie merkte, dass sie viel zu schnell und nervös redete.
    „Ja, deine Mom hat mir alles erzählt. Dass ihr extra nach Modesto gefahren seid, um diese Zaubershow noch einmal zu sehen, und dass ihr zwei tolle Tage hattet – und euch nicht etwa bei einer Inventur geplagt habt, wie ich dachte. Und dass der Zauberer, den du schon letztes Mal fast erfolgreich erschossen hast, dich engagiert hat, um für die nächsten Vorstellungen seine feste Assistentin zu

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