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DER KUSS DES MAGIERS

DER KUSS DES MAGIERS

Titel: DER KUSS DES MAGIERS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Landauer
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geliebt, Sina, wenn auch auf andere Art. Und ich hätte alles dafür gegeben, dich immer nur glücklich zu sehen. Und das ist immer noch so. Ich stelle es nur gerade wohl nicht sehr geschickt an.“
    Vor Sehnsucht nach mehr hatte sie zu zittern begonnen. Und Sina konnte nur noch daran denken, wie es gewesen war, als sie seine Lippen auf ihren gespürt hatte, als die Leidenschaft hell in ihr aufgeflackert war und sie alles andere um sich herum vergessen hatte.
    „Das lässt sich ändern“, sagte sie. Ihre Stimme klang ungewohnt heiser. Trotzdem stellte Sina sich auf die Zehenspitzen und lehnte sich so weit vor, dass ihre Lippen einander fast berührten.
    „Bitte, Beloved, es ist zu gefährlich …“, murmelte er. „Ich weiß nicht, ob ich mich genügend beherrschen kann. Das ist für einen Mann schon nicht einfach, wenn er keinen Daimonn hat, weißt du.“
    Sina ging nicht darauf ein, sondern legte ihre Lippen ganz sacht auf seine. Les stöhnte auf, schob die Hand auf ihren Nacken, zog Sina an sich und küsste sie so tief und wild, dass ihr schwindelig wurde vor Verlangen. Sie klammerte sich an ihn, drängte sich an ihn, schob die Hände unter sein T-Shirt und strich über die samtige Haut seines Rückens. Sie wollte mehr, oh, so viel mehr und konnte an nichts anderes mehr denken.
    Deutlich spürte sie, dass auch er sie begehrte, und als sie den Oberschenkel zwischen seine Beine schob, stöhnte er wieder auf.
    Doch dann beendete er den Kuss und drängte sie sanft von sich. „Wir dürfen das nicht tun.“ Es klang bedauernd und bittend zugleich. „Nicht nur wir wollen es, er will es auch.“
    Sie stand nur Zentimeter von Les entfernt, doch es war viel zu weit. Sie wollte wieder seine Haut spüren, seinen Mund, seinen Körper … „Ich nehme die Pille“, sagte sie leise und etwas trotzig. „Kann dieses Ding dagegen auch was machen?“
    Les zögerte. „Das weiß ich nicht“, erwiderte er. „Aber ich denke schon, dass sie einen Weg gefunden haben, trotzdem ihren Willen durchzusetzen.“
    „Aber du weißt es nicht sicher“, entgegnete sie triumphierend. „Vielleicht machst du dir ganz umsonst Sorgen. Es ist nur ein kleines Risiko. Und selbst wenn … So schlimm finde ich es auch wieder nicht, wenn unser Kind zweihundert Jahre alt wird und sich überallhin teleportieren kann.“
    Sie wollte ihn wieder küssen, doch er umfasste ihre Schultern und hielt Sina ein Stück von sich weg. „Du weißt nicht, was du sagst“, stieß er hervor. „Das sind die angenehmen Seiten. Aber dafür lassen sie uns einen hohen Preis bezahlen, glaub mir.“
    Es klang so verzweifelt, dass es Sina gelang, ihr leidenschaftliches Verlangen zu unterdrücken. Der eisige Finger, der ihren Rücken hinunterzustreichen schien, half dabei. „Was ist es?“, fragte sie beklommen. „Was musst du tun?“
    Les schüttelte den Kopf. „Das brauchst du nicht zu wissen. Wenn du mir nur glaubst, dass auch das kleinste Risiko nicht akzeptabel ist.“
    „Hör auf, mich schonen zu wollen! Ich habe genug von Überraschungen. Ich will wissen, was mich erwartet, wenn ich bei dir bleibe.“
    „Aber das geht nicht, wir dürfen nicht …“
    „Lenk nicht ab. Was verlangt dieses Ding von dir?“
    Seufzend zog Les sie wieder an sich und legte die Arme um sie – entweder hatte er Angst, dass sie ihm wieder davonlief, oder er konnte ihr nicht in die Augen sehen. Oder beides … „Sie ernähren sich von warmem Blut“, sagte er leise.
    Sina runzelte die Stirn, als sie an eine Tasse dunkelroter Flüssigkeit in der Mikrowelle denken musste. Aber das meinte Les wahrscheinlich nicht. „Wessen Blut?“, murmelte sie an seiner Brust.
    „Oh, da sind sie nicht sehr wählerisch. Es müssen keine Menschen sein, wenn du das meinst. Aber Blutkonserven tun es auch nicht.“ Seine Stimme brach. „Erinnerst du dich daran, dass ich Tierarzt werden wollte? Na ja, das passt jetzt nicht mehr so gut.“
    Dann hole ich mir das nächste Mal nichts aus dem Keller … das nächste Mahl nicht aus dem Keller …
    Die Drohung, die er dem Dicken gegenüber ausgestoßen hatte, bekam auf einmal eine ganz neue Bedeutung. „Was ist in dem Keller?“, presste Sina hervor.
    „Was?“
    „Du hast vorhin gesagt, du holst dein Essen aus dem Keller …“
    „Ach das. Ratten.“
    Sina spürte, dass es ihn dabei schüttelte – und wie sie ihn von früher kannte, ekelte er sich nicht, weil er Ratten widerlich fand, sondern weil er gezwungen war, sie mit eigenen Händen zu töten, um ihr

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