Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kuss des Meeres

Der Kuss des Meeres

Titel: Der Kuss des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Banks
Vom Netzwerk:
machen.«
    » Was für Kunststückchen?«
    Toraf zuckt die Achseln. » Alles, was sie will, schätze ich. Wir waren auf jeden Fall alle zufrieden. Verblüfft, um genau zu sein.«
    » Wo hat sie die ganze Zeit gesteckt?«, fragt Galen.
    » Im Hoheitsgebiet von Triton, an der Küste des langen Landes. Sie sagte, sie hätte das Wasser gemieden. Für den Fall, dass König Antonis Fährtensucher hinter ihr herschickt. Ich habe sie erst gefunden, nachdem sie untergetaucht ist, um sich vor ein paar Menschen zu verstecken, die ihr Lager am Strand bemerkt hatten. Sie schien froh zu sein, mich zu sehen.«
    Die Syrena bezeichnen es als das lange Land. Für die Menschen ist es Florida. Wo wir Emma gefunden haben. Allmählich kommt Galen der Gedanke, dass Florida eine geheimnisvolle Macht besitzt, Poseidons Gabe hervorzubringen. » Was sagt Grom dazu?«
    » Grom hofft, dass du seine Verbindungszeremonie nicht versäumst. Es würde seine Gefühle verletzen.«
    » Er wird sich mit Paca verbinden? Bist du dir sicher?«
    » Ich wäre dir nicht rund um die Welt gefolgt, wenn ich mir nicht sicher wäre.«
    Galen ignoriert das aufgeregte Ziehen in seinem Magen. » Sie ist kein Mitglied des Königshauses.«
    » Und Emma schon?«
    » Gutes Argument.« Wenn Grom bereit ist, sich mit Paca zu verbinden, die nicht zur Königsfamilie Poseidons gehört, wäre er dann auch bereit, sich mit Emma zu verbinden? Es spielt keine Rolle, Dummkopf. Er verbindet sich mit Paca.
    » Wie auch immer, die Zeremonie wird in zwei Mondzyklen stattfinden. Grom will es momentan noch geheim halten, damit er sich in Ruhe überlegen kann, wie er es allen präsentieren kann. Er möchte, dass sie ihre Gabe einem Publikum vorführt. Anderenfalls wird er Blut an den Händen haben.«
    » Das ist eine gute Idee.« Grom bewegt sich in eisigen Gewässern, wenn er gegen Antonis’ Wünsche eine Gefährtin von Poseidon nimmt. Und im Prinzip setzt er, als Erstgeborener und königlicher Triton-Spross der dritten Generation, das Gesetz außer Kraft, indem er sich mit Paca verbindet, die nach den gesetzlichen Maßstäben zum gemeinen Volk gehört. Diese Sichtweise ist allerdings nicht fair. Immerhin hat König Antonis Grom zu dieser Entscheidung gezwungen, als er sich geweigert hat, weitere Nachfahren zu zeugen. Aber wie werden die Königreiche das sehen? Werden sie es als selbstlose Bemühung Groms verstehen, um die Gabe zu erhalten? Oder werden sie es als einen machthungrigen Schritt betrachten, um beide Königreiche zu beherrschen– vor allem, wenn man Jagens Ruf als verräterischen Schwätzer bedenkt?
    » Er will, dass ihr beide, du und Rayna, euch fernhaltet, bis er die Zeremonie ankündigt. Ich habe ihm erklärt, dass du bis dahin gut beschäftigt sein wirst.«
    » Was meinst du?«
    » Bist du wirklich so dumm wie ein Riff, kleiner Fisch? Jetzt kannst du Emma haben. Warum verplemperst du deine Zeit hier in Eggland– Galen? Galen, warte auf mich!«

25
    Ich bin mir nicht sicher, ob alle Syrena so eine unverwüstliche Hartnäckigkeit an den Tag legen oder ob das eine besondere Spezialität von Galen ist. Sogar jetzt, als ich die Haustür verriegle, während Mark mir die Autotür aufhält, bringt Galen mein Handy beinahe zum Explodieren. Ich lasse mich auf den Beifahrersitz des Pick-ups plumpsen und versuche, meinem Gesicht einen überzeugend entspannten Ausdruck zu verleihen.
    Ich dachte, Galen hätte den Versuch, mit mir zu reden, endlich aufgegeben. Ich meine, was gibt es da noch zu sagen? Er hat mit mir gespielt wie mit einer X-Box. Ein Besen und ein Kehrblech würden nicht ausreichen, um die vielen Scherben aufzufegen, in die er mein Herz zerschmettert hat. Ich bin so dumm gewesen. Aber damit ist jetzt Schluss.
    Es war nicht leicht, in der Schule Abstand zu halten. Aber ich habe es geschafft. Und wenn ich ihn vor unserem Haus im Wasser spüre, gehe ich raus. Am Mittwoch hat er aufgehört, mich anzurufen. Heute hat er sogar die Schule geschwänzt. Was hat er jetzt wieder vor? Begreift er denn nicht, dass ich Abstand brauche?
    Und warum habe ich eigentlich keine Unterdrückungstaste wie mein Handy? Als ich sie betätige, verschwindet sein Anruf vom Display, und das Klingeln hört auf. Aber das Kribbeln ist immer noch in meinen Fingerspitzen, als hätte er es durch das Telefon geschickt, um mich zu packen. Ich stecke das Handy in meine Handtasche– die Taschen meiner engen Jeans müssen reine Deko sein, da passt nichts rein– und lächele Mark an.
    Ach, Mark. Der blonde,

Weitere Kostenlose Bücher