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Der Kuss des Meeres

Der Kuss des Meeres

Titel: Der Kuss des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Banks
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Splittern schiebt.
    » Das habe ich ihr beigebracht«, bemerkt Toraf.
    » Gute Taktik.«
    Keine der Kämpferinnen scheint sich für den Regen zu interessieren, die Blitze oder wo ihre Gastgeberin abgeblieben ist. Der Sturm wirbelt herein und durchnässt die Möbel, den Fernseher, die seltsamen Kunstwerke an der Wand. Kein Wunder, dass Rachel das nicht mit ansehen wollte. Es wird Tage dauern, bis sie sich beruhigt hat.
    » Also irgendwie hat es mich aus der Fassung gebracht, dass sie keinen Fisch isst«, meint Toraf.
    » Ist mir aufgefallen. Hat mich auch überrascht, aber alles andere ist da.«
    » Der Jähzorn.«
    » Die Augen.«
    » Aber dieses weißblonde Haar ist erstaunlich, findest du nicht?«
    » Yeah. Mir gefällt es. Halt den Mund.« Galen wirft seinem Freund einen Seitenblick zu. Sein Grinsen lässt ihn die Fäuste ballen.
    » Ganz offensichtlich hat da jemand harte Knochen und eine dicke Haut. Keine Spur von Blut. Und dabei hat sie ein paar ziemlich harte Treffer von Rayna kassiert«, fährt Toraf ungerührt fort.
    Galen nickt und entspannt seine Fäuste wieder.
    » Außerdem spürst du den Sog…« Galen versetzt Toraf einen heftigen Stoß, der ihn dreißig Zentimeter über den glitschigen Marmorboden schlittern lässt. Lachend tritt er wieder neben Galen.
    » Trottel«, murmelt Galen.
    » Trottel? Was ist ein Trottel?«
    » Bin mir nicht sicher. Emma hat mich heute so genannt, als sie wütend auf mich war.«
    » Du beleidigst mich jetzt schon in Menschensprache? Ich bin enttäuscht von dir, kleiner Fisch.« Toraf weist mit dem Kopf auf die Mädchen. » Sollten wir da nicht bald mal eingreifen?«
    » Finde ich nicht. Ich finde, sie müssen das alleine regeln.«
    » Was ist mit Emmas Kopf?«
    Galen zuckt die Achseln. » Scheint okay zu sein. Sonst hätte sie nicht so ohne Weiteres mit der Stirn das Fenster zertrümmert.«
    » Denkst du, sie hat das Ganze vorgetäuscht?«
    » Nein.« Galen schüttelt den Kopf. » Du hättest sie auf der Veranda sehen sollen. Verängstigt. Mehr als verängstigt. Sie hat mir sogar erlaubt, sie ins Haus zu tragen. Das sieht ihr überhaupt nicht ähnlich. Ich meine, in der Schule hat sie mich nicht einmal ihren Rucksack tragen lassen. Sie hat versucht, ihn mir aus den Händen zu reißen. Nein, irgendetwas ist passiert. Ich weiß nur nicht, was.«
    » Vielleicht ist bei ihr alles wieder an den richtigen Fleck gerückt. Durch die Gehirnerschütterung. Oder vielleicht durch Rayna.«
    » Könnte sein.«
    Nachdem sie einige Minuten lang die wilde Keilerei beobachtet haben, zieht Galen sein Hemd aus. » Was tust du?«, fragt Toraf.
    » Wir sollten ans Ufer gehen. Wenn Rayna einen Funken Verstand hat, wird sie sie zum Wasser locken, wo sie im Vorteil ist.« Und genau das tut Rayna bereits. Sie hat es am Pool vorbeigeschafft, die Arme um Emmas Hals geschlungen, und zerrt das tretende, beißende Mädchen hinter sich her.
    » Aber wieso sollte sie im Vorteil sein, wenn Emma eine von uns ist und noch dazu von Poseidon abstammt?«
    » Rayna weiß, wer sie ist. Aber Emma nicht. Ich denke, dass es keine Rolle spielt, ob sie es jetzt erfährt oder später.«
    Ein Blitz schlägt ganz in der Nähe ein und schreckt die Mädchen auf. Emma erholt sich als Erste, ballt die Faust und erwischt Rayna am linken Auge, dann rammt sie ihr ein Knie in den Magen. Als Rayna sich krümmt, verpasst ihr Emma einen Kinnhaken und lässt sie rückwärts in den Schlamm kippen. Rayna rollt sich herum und kriecht auf die Fluten zu.
    » Was, wenn Rayna sie ins Wasser kriegt und mit ihr verschwindet?«, fragt Toraf, während er sich im strömenden Regen aus seinem Hemd schält.
    Galen verdreht die Augen. » Sie ist fast so langsam wie du. Ich werde sie abfangen.«
    Sie hetzen den überfluteten Strand hinunter. Emma wähnt sich im Vorteil, als sie Rayna an den Haaren zum Wasser zerrt. » Sieht so aus, als würde Emma mit dem Gedanken spielen, meine zerbrechliche kleine Prinzessin zu ertränken«, sagt Toraf stirnrunzelnd.
    » Warum sagst du nie mein Prinz zu mir?«, fragt Galen und tut beleidigt.
    » Halt dein Maul, mein Prinz. Besser?«
    Galen lacht, aber Toraf besteht darauf, seine Liebste zu verteidigen. » Ich denke, Rayna wird einfach von allen missverstanden, weißt du? Sicher, ihre Leidenschaft kommt manchmal anders rüber, wie…«
    » Bösartigkeit?«, schlägt Galen vor.
    » ›Unhöflichkeit‹, wollte ich sagen.«
    » Also ist es unhöflich, Emma an den Kopf zu knallen, dass sie ihre beste Freundin

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