Der Kuss des Millionaers
entgegenkommend gewesen war.
„Was ist?“ Jeremy drehte sich abrupt um.
Sie holte tief Luft. „Wenn ich unsicher bin – und das geschieht häufiger, als ich zugeben möchte –, schlage ich um mich. Es ist meine Art, mich zu beschützen.“
Er lehnte sich an die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Wann hast du damit angefangen?“, fragte er.
Sie zuckte die Schultern. „Wahrscheinlich im Sommer als ich fünfzehn war und meine Mutter anfing, für die Cannons als Zimmermädchen zu arbeiten. Ich habe ihr manchmal geholfen. Es war mir damals sehr peinlich. Ich … ich konnte noch nie still sein und einfach so tun, als würde mich nichts stören.“
„Also hast du um dich geschlagen, wie du sagst.“
„Ja.“
Er nickte. „War da noch etwas?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Dann lass uns noch etwas trinken, bevor wir nach oben gehen.“
„Jeremy?“
„Ja?“
„Ich hasse diese Spannung zwischen uns. Was auch gewesen sein mochte, wir sind doch eigentlich immer freundlich zueinander gewesen. Lass mich etwas tun, um es wiedergutzumachen.“
Er rieb sich den Nacken, und Bella wurde noch einmal bewusst, dass heute die große Nacht gekommen war. Sie würde mit Jeremy schlafen und ihr Versprechen einlösen müssen.
Sie ließ sich nicht so leicht erobern und hatte bisher nur mit einem einzigen Mann geschlafen, ohne dass sie die Erfahrung besonders genossen hätte. Mit Jeremy wünschte sie sich mehr als das, sie wollte Leidenschaft, obwohl sie insgeheim glaubte, dass es so etwas nur im Roman gab. Im wahren Leben war Sex einfach nur schweißfeucht und mehr oder weniger nett, in jedem Fall nichts Weltbewegendes.
„Komm rein und lass uns darüber reden“, sagte er.
Sie folgte ihm ins Wohnzimmer. Jeremy schlüpfte aus sei ner Jacke und warf sie auf die Lehne des Sofas.
„Es hat mich wirklich gefreut, Frederick und Mary kennenzulernen“, sagte Bella. Sobald sie wieder an den Tisch zurückgekehrt waren, hatte Bella ihren Fehler erkannt und sich Mühe gegeben, Jeremys Geschäftspartner gegenüber charmant und freundlich zu sein.
Sie wusste nicht, warum sie das Treffen überhaupt erwähnte. Sie wollte das Gespräch auf keinen Fall wieder auf Lucinda bringen, und sie wollte ganz bestimmt nicht daran erinnert werden, wie sie sich gefühlt hatte, als sie Jeremy und ihre alte Freundin zusammen an der Bar gesehen hatte. Aber Lucinda konnte ihm nichts gesagt haben, das er nicht sowieso schon wusste. Jeremy hatte Bella getroffen, als sie an ihrem absoluten Tiefpunkt angekommen war.
„Sie mochten dich auch. Ich gebe am Samstag auf meiner Jacht eine Party für sie.“
Sie war froh über den Themenwechsel. „Soll ich die Verpflegung übernehmen?“, fragte sie und gab sich Mühe, sich nicht zu sehr davon ablenken zu lassen, dass Jeremy seine Krawatte abgenommen hatte und die ersten zwei Knöpfe seines Hemds öffnete.
„Nein. Ich möchte dich an meiner Seite haben. Und du sollst dabei nicht an deine Arbeit denken.“
„Oh“, sagte sie ein wenig verletzt. „Ich bin eine der besten Event-Planerinnen. Du wirst es bereuen, Jeremy.“
„Das glaube ich dir gern.“
„Warum lässt du mich dann nicht die Einzelheiten übernehmen? Es ist zwar zeitlich ein wenig knapp, aber ich kann …“
„Bella.“
„Ja?“
„Ich habe einen Koch, der sich um alles kümmern wird, und wenn es dir wirklich so wichtig ist, kannst du das Menü zusammenstellen.“
„Okay. Ich kann auch Kellner für dich engagieren.“
„Vergiss jetzt die Arbeit. Im Moment hast du nur an eins zu denken.“
„Und das wäre?“
„Wozu du hier bist“, sagte er mit heiserer Stimme, kam einen Schritt auf sie zu und zog sie an sich.
Er hob ihr Kinn leicht an, und sie begegnete seinem Blick. Er war sehr ernst geworden, und Bella spürte, dass sie ihn jetzt so sah, wie er wirklich war. Er begehrte sie, und in seinem Wunsch, sie zu besitzen, war kein Platz für Verstellung.
Bella erschauerte. Noch nie hatte ein Mann sie so sehr haben wollen, noch dazu ein Mann wie Jeremy. Sie war sich ihrer Weiblichkeit und der primitiven Macht, die sie mit sich brachte, auf wundervolle Weise bewusst.
Sie streichelte seine Brust und spürte die Kraft seines muskulösen Körpers, als er sie in seine Arme schloss.
Er sagte nichts, weil er nichts zu sagen brauchte. In diesem Moment waren Worte überflüssig. Keiner von beiden musste etwas erklären.
Sein Haar fühlte sich kühl und seidenweich an unter ihren Fingern. Bella legte die Hände an
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