Der Kuss des Millionaers
ihre Hand, die noch immer auf seinem Schenkel lag.
Sie zog die Hand hastig fort. „Natürlich.“ Lieber Himmel, alles schien schiefzugehen. Warum hatte sie je geglaubt, dass sie zu so etwas fähig wäre? Weil sie verzweifelt gewesen war, und wenn ein Mensch verzweifelt ist, gibt es nichts, was er nicht tun würde.
Im Moment kam sie sich zwar vor, als wäre sie vom Regen in die Traufe geraten, als sie die prächtige Fassade des Hotels mit leiser Wehmut betrachtete. Hier hatte sie an sehr vielen Feiern mit dem Freundeskreis ihrer Mutter teilgenommen. Hier hatte sie von einem Wimbledon-Champion Tennisunterricht bekommen und vor einer kleinen Ewigkeit mit ihrem Vater Golf gespielt.
„Mit wem triffst du dich?“
„Mit meinem Partner und seiner Frau und einem sehr wichtigen Kunden und dessen Frau.“
„Daniel?“
„Ja. Ist das ein Problem?“, fragte er.
Bella zuckte die Schultern, entschlossen, sich heute Abend nichts anmerken zu lassen. Sie weigerte sich, Lucinda die Genugtuung zu geben, dass sie sich von ihr nervös machen ließ. Aber ihre feuchten Hände verrieten Bella, dass das schon geschehen war.
„Aber nein, kein Problem. Und wer ist der Kunde?“ Das konnte die perfekte Gelegenheit werden, Jeremy zu zeigen, dass sie nicht als Geliebte, sondern als Ehefrau viel besser zu ihm passte. Er würde erkennen, dass sie die Art Frau war, die er auch geschäftlich und gesellschaftlich gern an seiner Seite hätte.
„Frederick Merriweather. Wir versuchen schon seit einer ganzen Weile, ihn dazu zu bringen, mit unserer Firma zu fusionieren.“
„Und der heutige Abend ist ein weiterer Versuch?“
Jeremy stoppte den Wagen. „Ja. Es freut mich zu sehen, dass dich das Treffen so interessiert.“
„Warum?“
Er zuckte die Achseln.
Bella wartete auf eine Antwort, aber er sagte nichts weiter. Sie fühlte sich plötzlich klein und unbedeutend – eben wie eine Geliebte, die sich gefälligst nicht einzumischen hatte. Sie wandte den Kopf ab. Solche Spielchen waren nichts für sie. Sie waren irgendwie falsch und unehrlich, und Bella hatte genug davon miterlebt, als ihre Mutter noch am Leben gewesen war.
Rede dir einfach ein, du kennst weder die Cannons noch die Fell-Murrays noch sonst jemanden von denen, die du früher kanntest.
„Sag mir einfach nur, warum, Jeremy.“
Er strich ihr kurz über die Wange. „Weil es das erste echte Interesse ist, das du an mir zeigst.“
War ihm nicht klar, dass sie alles interessierte, was etwas mit ihm zu tun hatte? Aber vielleicht war es ganz gut, dass ihm das entgangen war. Er würde es noch früh genug merken. „Dann sag mir, was ich tun soll. Ich kann die Menschen ganz gut dazu bringen, sich wohl zu fühlen.“
„Sei einfach du selbst“, sagte er.
Er legte die Hand in ihren Nacken und zog sie sanft zu sich herüber. In seinen Augen glaubte sie mehr als nur Verlangen aufleuchten zu sehen. Sie hatte plötzlich den Wunsch, ihm völlig zu vertrauen.
Und dann küsste er sie, und sie vergaß alles bis auf das Gefühl der Leidenschaft, das durch ihren Körper schoss. Ihre Lippen kribbelten, und ihre Brüste fühlten sich schwerer und voller an. Sie schloss unwillkürlich die Augen, öffnete sie dann aber wieder.
Bella wollte wissen, was er empfand, wenn er sie küsste. War ihm etwas anzumerken? Sie sah nur, dass er die Augen geschlossen hatte und dass er etwas schwerer atmete.
Dann schloss auch sie die Augen. Es war unmöglich, in diesem Augenblick an etwas anderes als Jeremy zu denken und das Gefühl seiner Lippen auf ihrem Mund. Die Einzelheiten des Vertrags waren nicht mehr wichtig.
Bella würde sich bis an ihr Lebensende an die Art erinnern, wie er ihre Haut streichelte, wie er mit der Zunge in ihren Mund eindrang, als hätte er alle Zeit der Welt, um sie zu kosten. Nachdem Jeremy sich schließlich sanft von ihr löste, blickte er sie voller Zärtlichkeit an. Dann erst öffnete er die Wagentür.
Als sie jetzt gemeinsam auf den Eingang des Hotels zugingen, fühlte Bella sich nicht mehr wie ein Außenseiter.
Die Bar war zum Bersten gefüllt, aber Jeremy entdeckte Daniel und Frederick ohne Probleme. Er wollte, dass dieses Treffen glatt und schnell über die Bühne ging, damit er Bella endlich nach Hause fahren und dann mit ihr die Nacht verbringen konnte. Er hatte das Treffen hier arrangiert, damit sie anfing, sich in seiner Welt wohler zu fühlen. Ihr die Zeit mit ihm so leicht wie möglich zu machen, war Teil ihrer Abmachung gewesen.
Vor allem aber hatte er sie
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