Der Kuss des Satyrs
ihre Schenkel im selben Augenblick, in dem die Tür hinter ihm ins Schloss fiel.
Nicholas schien die Ereignisse der Tage und Nächte fein säuberlich trennen zu können. Sein Verhalten ihr gegenüber war tagsüber höflich distanziert und machte es ihr schwer, in ihm den Mann zu erkennen, mit dem sie jede Nacht schlief.
Aber sie war dankbar und nahm sich ein Beispiel an ihm. Untertags entledigte sie sich dadurch jeglicher Scham, die sie sonst möglicherweise verspürt hätte. Es wurde leicht, so zu tun, als würden die Nächte einfach nicht existieren.
Als sie eineinhalb Wochen nach ihrer Hochzeit ihre Regel bekam, informierte sie ihn widerstrebend. Obwohl sie noch nicht viel Zeit miteinander verbracht hatten, war sie besorgt, dass er vielleicht übel reagieren könnte. Er hatte immer wieder betont, wie wichtig es ihm war, schnell einen Erben zu zeugen, und er hatte sich eifrig in ihrem Bett bemüht und war sich des Kräutertranks nicht bewusst, den sie jeden Morgen zu sich nahm, um nicht schwanger zu werden.
Überraschenderweise zeigte er sich nicht enttäuscht, als sie es ihm sagte. Und doch resultierte die Nachricht in einer abrupten Veränderung seiner Gewohnheiten.
Zum ersten Mal seit ihrer Hochzeit kam er in der Nacht nicht zu ihr.
Nick schlenderte von seinen Arbeitsräumen nach Hause. Trotz der Dunkelheit war er sich seiner Schritte sicher. Sein Blick fiel auf das Fenster seiner Frau. Kein Licht. Er würde nicht zu ihr gehen. Die Monatsblutung einer Frau ließ ihn zum Tier werden, und er würde sich ihr gegenüber nicht derart offenbaren. Noch nicht. Vielleicht auch niemals.
Er war nicht enttäuscht gewesen, als Jane ihn über ihre Regel informiert hatte. Er war sich vollkommen darüber bewusst, dass er sie nicht geschwängert hatte, aber er hatte es vor. In zwölf Nächten, beim nächsten Vollmond. Er würde sie verzaubern müssen, um sie zum Mitmachen zu bewegen. Sei’s drum.
Er hatte noch niemals eine Frau aus Fleisch und Blut in einer Vollmondnacht genommen und war ungeheuer gespannt darauf, wie es sich anfühlen würde, seinen fruchtbaren Samen in seine Gemahlin zu ergießen. Da Janes Körper der einer Fee war, würde ihr Leib ohne Probleme seinen Kindessamen annehmen, wohingegen der einer reinrassigen Menschenfrau damit Schwierigkeiten haben würde.
Er war am Kopf der Treppe angekommen und ging den Flur entlang. Seine Nasenflügel bebten, als er den schweren Geruch vom Blut seiner Frau wahrnahm, der sich mit dem ihrer anderen Körperflüssigkeiten vermischte und mit ihrem natürlichen, verführerischen Duft. Seine Hoden zogen sich zusammen. Sein durch die Hose beengtes Glied pochte und schwoll erwartungsvoll an. Er zwang sich, an ihrer Tür vorbei und zu seiner eigenen zu gehen, wenn auch nur, um sich selbst zu zeigen, dass er dazu in der Lage war.
In seinem Schlafzimmer belegte er die Türen zum Flur und zum Zimmer seiner Frau mit einem Bann, so dass sie sich nicht mehr öffnen ließen. Er durchquerte das Zimmer und berührte ein verspiegeltes Wandpaneel. Es sprang auf und offenbarte sich als Geheimtür. Er schlüpfte hindurch und fand sich in einem vertrauten Raum wieder. Der Spiegel glitt hinter ihm in seine Ausgangsposition zurück und schloss ihn ein. Er zündete keine Kerzen an, denn die würde er nicht brauchen.
Er nestelte am Verschluss seiner Hose herum und konzentrierte sich auf eine Stelle neben dem Bettpfosten. Nebelschwaden bildeten sich, wo vorher Leere gewesen war. Die Farben verbanden sich zu einer weiblichen Nebelnymphe – einer, die große Ähnlichkeit mit seiner Frau hatte.
Sie spürte, was er von ihr erwartete, presste ihre Brüste gegen die Wand und hielt sich an zwei Metallringen fest, die ein Stück über ihrem Kopf in die Wand eingelassen waren. Er zog die Hose herunter, drückte sein Glied an ihren Spalt und drang von hinten in sie ein. Sie war weich, warm und hatte es nötig. Sie würde nichts fühlen, nichts erwarten und aufhören zu existieren, wenn er fertig war. Sie zu ficken war so unkompliziert wie sich selbst zu befriedigen. Und genauso schnell vorbei.
Innerhalb der nächsten Stunde erlangte sein Körper ein halbes Dutzend Mal Befriedigung. Im Gegensatz zu denen mit seiner Braut waren ihre Vereinigungen lustvoll und variantenreich. Als sein Geist ihr sagte, dass er sie nicht länger brauchte, löste sich die Nebelnymphe auf, verschmolz mit der Luft, aus der sie sich geformt hatte. Dann kehrte er in sein Zimmer zurück und schlief tief und fest.
Am
Weitere Kostenlose Bücher