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Der Kuss des Satyrs

Der Kuss des Satyrs

Titel: Der Kuss des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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war, nicht zu viel von ihrem Inneren zu enthüllen.
    »Warum habt Ihr zugestimmt?«, fragte er. Plötzlich war er neugierig geworden.
    Sie warf ihm einen wachsamen Blick zu. »Ich wollte eine Familie, in der Emma und ich einen Platz finden, in der wir um unserer selbst willen angenommen werden.«
    Er legte eine Hand auf ihre. »Die habt Ihr hier gefunden.«
    Sie neigte den Kopf, sie hoffte es, wagte aber nicht, ihm zu glauben. »Danke.«

[home]
    Kapitel 17
    S ignore Faunus stellte ein Silbertablett auf Nicks Schreibtisch. »Ein Brief für die Signora ist angekommen.«
    Nick nahm das gefaltete, versiegelte Pergament und betrachtete die krakeligen Buchstaben, in denen die Adresse geschrieben war. Er warf es zurück auf das Tablett. »Von ihrer Tante. Sorge dafür, dass sie ihn bekommt.«
    »Natürlich, Herr«, sagte Signore Faunus und verneigte sich.
    Nick warf ihm einen spöttischen Blick zu. »Warum so förmlich, Faunus?«
    »Eure Signora erwartet es, und ich finde Gefallen daran«, entgegnete der Diener. »Manchmal.« Er entfernte sich mit wehenden Rockschößen und schloss die Tür mit ausgesuchter Höflichkeit.
    Nur wenig später klopfte Jane an die Tür zum Studierzimmer. Sie trat ein, kaum dass Nick »Herein!« gerufen hatte, und fing sofort an zu sprechen.
    »Ich erhielt einen Brief von meiner Tante!«, sagte sie und wand sich fast vor Erregung. »Sie und Vater mieten diesen Sommer eine Villa in der Nähe von Florenz, um der Hitze Tivolis zu entgehen. Und sie bringen Emma mit! Ist das nicht herrlich? Ich muss mich sofort um Emmas Zimmer kümmern. Welches wollen wir ihr geben?«
    Nick lehnte sich zurück und lächelte nachsichtig. »Entscheidet Ihr.«
    Jane tippte mit einer Ecke des Pergaments gegen ihr Kinn und dachte nach. »Sie ist es gewohnt, in einem Zimmer neben meinem zu schlafen. Meint Ihr –?«
    »Ein solches Arrangement könnte zu unliebsamen Überraschungen führen, jetzt, da Ihr verheiratet seid«, erinnerte Nick sie.
    »Ah ja. Natürlich. Dann vielleicht der Turm. Das würde ihr ungemein gefallen. Sie braucht natürlich ihre eigene Gouvernante und Lehrer und das alles. Bis sie auf die Akademie wechselt natürlich nur. Aber bis dahin bleibt sie bei mir.« Jane schlang glücklich die Arme um ihren Oberkörper.
    »Wann kommen sie an?«
    »Im Laufe der Woche. Sie wollen ein paar Nächte bei uns bleiben, bevor sie zu der Villa weiterreisen, die sie angemietet haben.«
    Verdammt! Das Gut würde beim nächsten Vollmond vor Familienangehörigen nur so wimmeln. Der Schutzwall würde sie vom Innern des Tempels fernhalten, aber es war dennoch riskant.
    Und Jane wäre nicht verfügbar. Seine Pläne, sie zu schwängern, mussten bis zum nächsten Vollmond warten.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte sie, als sie sein Schweigen bemerkte.
    Er zwang sich zu einem Lächeln. »Ich habe nur überlegt, ob wir Lyon zum Abendessen einladen sollen.«
    »Ja. Und was ist mit Raine?«
    »Er ist unterwegs.«
Auf der Suche nach deiner Schwester.
    »Gut, dann nur Lyon. Es wird ein richtiges Familientreffen«, sagte Jane. »Oh, es gibt so viel zu tun!«
    Sie verließ das Zimmer und ließ die Tür offen stehen, eine Todsünde in seinem Haus, für die jeder Bedienstete ordentlich gescholten worden wäre. Aber Nick ließ sie einfach durch einen Gedanken ins Schloss fallen, bevor er sich wieder seiner Arbeit zuwandte.
    Später rief er Signore Faunus zu sich, um zu besprechen, welche Vorkehrungen für die drei Gäste zu treffen wären.
     
    Eine Woche später kamen sie an. Das Gepäck wurde verstaut und alle auf ihre Zimmer gebracht, um sich vor dem Abendessen frisch zu machen.
    Jane brachte ihren Vater in den Nordflügel, ihre Tante in den Südflügel und begleitete dann ihre Schwester in den dritten Stock. Emma vermied es, Jane zu umarmen, selbst nachdem sie so lange voneinander getrennt waren. Aber Jane war ihrer Berührung in der Vergangenheit schon zu oft ausgewichen, als dass sie nicht ihre Lehren daraus gezogen hätte.
    »Oh, ein echter Prinzessinnenturm!«, rief Emma und fuhr mit der Hand über die geschwungenen Wände des Raums, der ihr Schlafzimmer sein würde.
    »Dann musst du eine Prinzessin sein«, sagte Jane. »Er gehört dir.«
    Emma lugte aus dem Fenster auf die umliegende Landschaft. »Ich muss mir die Haare wachsen lassen.«
    Jane schaute sie fragend an.
    »Wie Rapunzel«, sagte Emma.
    Jane lächelte. »Komm mit, Rapunzel. Wir können uns später noch unterhalten. Jetzt müssen wir erst mal mit der Familie zu Abend

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