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Der Kuss des Satyrs

Der Kuss des Satyrs

Titel: Der Kuss des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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Ehefrau. Damit, dass ich so viele Mätressen halte, wie ich möchte, und Ihr akzeptiert, dass meine Entscheidung nur zu Eurem Besten ist.«
    Eisiges Schweigen herrschte für den Rest der Fahrt. Die Luft außerhalb und innerhalb der Kutsche wurde zunehmend kühler, als sie die zypressengesäumte Allee hinaufrumpelten, die zu ihrem Heim führte.
    Ihr Heim. War es das denn wirklich noch, überlegte Jane. War es das je gewesen?
    Als er ihr aus ihrem Gefährt half, erreichte sein tiefes Murmeln ihr Ohr. »Es tut mir leid, dass die Klatschmäuler Euch heute Abend derart aufgebracht haben. Ich werde hinreichend Mittel ergreifen, um sicherzustellen, dass die schäbigeren Aktivitäten meiner Existenz unser gemeinsames Leben nicht wieder berühren.«
    Das Wappen auf dem Verschlag der Kutsche verschwamm vor Janes Augen, als sie nickte.
    Mit ausgesuchter Höflichkeit begleitete Nicholas sie durch den Haupteingang. Drinnen verabschiedete er sich mit einer steifen Verbeugung, dann stolzierte er zu seinem Studierzimmer. Sie hörte, wie seine Tür mit einem festen, Endgültigkeit signalisierenden Schnappen ins Schloss fiel und eine Wand zwischen ihnen bildete. Die Unterredung war beendet.
    Und doch hatte Jane nicht den Eindruck, dass das Thema damit für immer erledigt war.
     
    Auch für Nick war die Angelegenheit nicht vorbei. Er fühlte es bei seinen folgenden nächtlichen Besuchen in Janes Bett. Er spürte es in ihren unsicheren Versuchen, mit ihm zu entspannen, ihm die zögerliche Bereitschaft zu signalisieren, dass sie seinen Körper länger in ihrem willkommen hieß. Diese Versuche wechselten sich ab mit einer Unruhe ihrerseits, die ihm verdeutlichte, dass ihr der Gedanke an seine Mätressen keine Ruhe ließ.
    In den folgenden Tagen manifestierte sich in seinem Kopf die Idee, dass sie die Pflichten seiner Mätressen übernehmen könnte. Er ertappte sich selbst dabei, dass er sie beobachtete, dass er die Art und Weise bewunderte, wie ihr Rock ihre Hüften umschmiegte, wenn sie sich über ein Gartenbeet beugte. Ertappte sich dabei, wie er die sanfte Linie ihres Busens oder ihrer Wange musterte.
    Bald konnte er an kaum etwas anderes denken als an die Möglichkeit, eine sexuell erfüllende Beziehung zu der Frau aufzunehmen, die er geheiratet hatte. Irgendwie gelang es ihm, sich davon zu überzeugen, dass er es tun und trotz allem die Extreme seiner niederen Natur im Zaum halten könnte. Immerhin, so beruhigte er sich, konnte er hierfür Nebelnymphen herbeirufen, wann immer ihm danach war.
    Eines Nachmittags suchte er sie im Garten auf und sprach sie an. »Ich würde gern noch einmal mit Euch sprechen, wegen der Sache, die Ihr vor ein paar Tagen aufgebracht habt«, hob er an.
    Jane setzte sich auf die Fersen zurück und sah ihn mit schiefgelegtem Kopf fragend an. »Welcher Sache, Signore?«
    »Die Sache mit meinen Mätressen«, sagte er ohne Umschweife.
    »Oh, Ihr meint die Sache, die ich zu meinem eigenen Wohlergehen zu akzeptieren habe«, sagte sie und nahm ihre Arbeit wieder auf.
    »Ja, also …« Ihre Beiläufigkeit verwirrte ihn. War er gerade dabei, sich zum Narren zu machen? »Ich dachte da eher an ein gewisses Angebot, das Ihr gemacht habt.«
    »Angebot?«
    Ihm wurde immer unbehaglicher, als sie ohne Unterbrechung weiterarbeitete und nicht sofort zu begreifen schien, worauf er hinauswollte. »Euer Angebot, die Pflichten meiner Mätressen zu übernehmen.«
    »Ach,
dieses
Angebot.« Sie betrachtete den kleinen Handspaten und fummelte nervös daran herum.
    »Ich habe jetzt etwas länger darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich diese Idee gerne näher mit Euch besprechen würde«, informierte er sie.
    Ihre Miene hellte sich auf. Sie sah zu ihm auf: »Tatsächlich?«
    Ihre Reaktion bestärkte ihn in seinem Vorhaben. Er nickte und bot ihr seine Hand. Nachdem sie ihre Arbeitshandschuhe abgestreift hatte, ergriff sie sie, und er führte sie den gepflasterten Pfad entlang.
    »Wie auch immer, ich denke, wir sollten vorher noch ein paar Einzelheiten der ganzen Angelegenheit besprechen. Ich könnte mir vorstellen, dass Ihr keine Ahnung habt, was ein Mann braucht – ich meine, was die Pflichten einer Mätresse alles beinhalten. Und ich befürchte, dass einige dieser Pflichten Euch möglicherweise in Ohnmacht fallen lassen.«
    Sie lächelte unsicher, als sie nebeneinander über den sonnenbesprenkelten Pfad schlenderten. »Seid Ihr bereit, meiner Unwissenheit ein Ende zu setzen, wenn ich verspreche, nicht

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